THEMA:

galapeter97 schrieb: Hallo und guten Abend,
es mangelt offenbar an der Bauhöhe.

na ja, eine 40 cm Decke und ein UZ der 15 cm unten raussteht
ist nicht so schlecht.

Passend zu diesem Thema bin ich soeben auf folgenden Link gestoßen:

www-home.fh-konstanz.de/~werkle/femcad_96/FEMCAD_SWa.htm

Fallbeispiel 6 beschreibt das Problem bei einer Bodenplatte mit Unterzug. Die Lastabtragung bei Decken dürfte sich jedoch analog dazu verhalten, d.h. ein Anteil der Querkraft wird durch den Unterzug abgetragen und ein Anteil direkt durch die Decke in die Stütze geleitet.
Je kleiner der Unterzug im Vergleich zur Decke ist, verbleibt in der Decke ein durchaus erheblicher Querkraftanteil bzw. ergibt sich ein Durchstanzproblem.

Bei diesem Beispiel wird also nicht davon ausgegangen, dass bei verbügelten Unterzügen kein Durchstanzen der Decke auftreten kann...

Ich würde daher bei der Bemessung wie folgt vorgehen (siehe Anhang):

Querkraftnachweis des Unterzugs: Die Querkraft kann direkt aus dem Statikprogramm entnommen werden.
Durchstanznachweis der Decke: Der Querkraftanteil in der Decke ergibt sich aus der Stützenkraft abzüglich der Querkraftanteile im Unterzug.

Wie seht ihr diese Vorgehensweise?

..........Oha.......ich kann auch einen Klettverschluss noch zusätzlich tackern, ja wird dann besser halten, aber.....

Wenn doch der Unterzug einen Querkraftnachweis mittels Bügel bekommt, und obere und untere Bewehrung aufzeigt...........wie soll dann noch etwas durchstanzen....?

Nur wenn der Unterzug die ganze Last aufnehmen kann, ist ein Durchstanznachweis nicht nötig (um Standsicherheit nachweisen). In dem Fall geht die Last immer erst zum Unterzug und durch den Unterzug zur Stütze.

julian89 schrieb:
Wie seht ihr diese Vorgehensweise?

Im vorliegenden Fall halte ich das für ziemlich daneben.

Fakt ist, daß der Unterzug keine starre Stützung darstellt, im Fall
des (unseligen) "deckengleichen Unterzuges" eher gar keine Stützung darstellt.

Nun gibt es eine große Bandbreite zwischen "deckengleich" und starr.

Wenn Sie im vorliegenden Fall Bedenken bezüglich der Unterzugssteifigkeit
haben können Sie z.B. den Querkraftverlauf der Decke in der FE - Berechnung
am Unterzugsrand abbilden.

Diese Querkräfte werden sich im Bereich der Stütze konzentrieren, dieser Effekt
wird sich mit zunehmender "Weichheit" des Unterzuges verstärken.
Diese erhöhten Querkräfte würde ich im vorliegenden Fall bei
der Deckenbemessung berücksichtigen (ganz "normale" Schubbemessung).

Hallo Gruppe!
Guten Tach erstmal, bin neu hier.
Und jetzt gebe ich mal meinen Senf dazu.
Man kann das auf vielerlei Art betrachten. Der Unterzug scheint ja dafür zu sein, die Einzellasten aus den Geschossen darüber aufzunehmen. Ich gehe davon aus, dass er tragfähig genug ist und auch die Querkrafttragfähigkeit ausreicht.
Wenn er das auch kann, dann wandern die Lasten doch direkt in die Stützen. Außerdem wird die Deckenlast in den Unterzug und wieder in die Stützen gehen. Selbst WENN nun Last aus der Decke direkt in die Stützen gehen würde, ginge das nur so lange, bis es zur minimalen Verformung kommt und alles hängt sich in den steiferen Unterzug ein. Da er nicht unendlich steif ist, verformt er sich, zieht die Decke mit runter, am Ende stellt sich ein Gleichgewicht ein, mit einem Hauptlastabtrag über die Unterzüge in die Stützen.
Du kannst dir ja mal probehalber die Variante mit der um die beiden Querkräfte reduzierten Stützenlast ansehen.
Bei einer Grenzbetrachtung stellt es sich doch so dar, dass der Unterzug auf der Stütze bleiben wird, FALLS es zum Durchstanzen kommen will. Und dann liegt die Decke voll auf dem Unterzug auf.
Ich sehe da kein Durchstanzproblem. FALLS der Unterzug die Querkräfte aus Decke und darüberliegenden Stützen übertragen kann.

Gruß aus Vierzehnvierachtzwo