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Rippenlose Lasteinleitung 04 Jun 2016 14:45 #58713

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Hallo Kollegen,

ich habe eine kleine Verständnisfrage und hoffe dass mir jemand einen Tipp dazu geben kann.
Ich muss in einem Umbau eine Stütze um ca. 25cm verschieben um einen Durchgang zu verbreitern. Vorhanden sind als Unterzug zwei HE-M220 welche unter einer Decke angeordnet sind. An den Auflagern stehen derzeit HE-A160 und in den Unterzügen sind Rippen eingeschweißt, so weit so gut. Durch das Verschieben der Stützen muss ich nun einen Nachweis für eine rippenlose Lasteinleitung führen und bin mir nicht sicher ob mein Ansatz so in Ordnung ist oder ich die Rippen eventuell wegen einer Flanschbiegung des HE-M220 benötigen würde.

Link zur Konstruktionsskizze

Bei meiner Berechnung ermittele ich dass ich keine Rippen bräuchte, sowohl für die Lasteinleitung als auch für die Flanschbiegung.
Ich wäre euch sehr verbunden wenn Ihr eure Meinung kundtun würdet.

Gruß
Stefan
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Rippenlose Lasteinleitung 04 Jun 2016 15:09 #58714

Ob du richtig gerechnet hast kann ich dir nicht sagen, da ich dies noch nie selbst nachgerechnet habe,
und deine Berechnung auch nicht nachvollziehen kann.

Ich benutze dazu immer die Minimalwerte der "Kölner Bemessungshilfen" (Otto Oberegge)
Die hat mein Prüfer auch :).

Demnach kann der HE-M: am Endauflager Fd > 372 kN
im Kreuzungsbereich (Träger auf Träger) Fd > 744 kN

Dort sind noch 2 höhere Werte dokumentiert (abhängig von der Auflagerlänge, bzw Kreuzungsbreite)
ich nehme aber immer den niedrigsten Wert.

Deinen Fall kann man m.E. dem Kreuzungsbereich zuordnen, dann passen deine 410 kN doch locker.

Mich wundert vielmehr, daß du solche Skizzen per Hand zeichnest. :)

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Letzte Änderung: von zeemann.

Rippenlose Lasteinleitung 04 Jun 2016 16:51 #58717

Hallo,

die Berechnung nach der guten alten DIN18800, El. 744 sollte richtig sein, ich komme auch auf F,Rd = 1927 kN > 410 kN. Also keine Steifen erforderlich.

@zeemann: Der Nachweis nach El. 744 ist simpel: F,Rd = s * l * fyk / 1.1
Die Lastausbreitung l im Steg wird mit 1:2,5 angenommen.
Nach EC3 sind die Formeln ungleich komplizierter (wie so vieles im EC) und es kommt sogar eine etwas größer Grenzkraft heraus.

Und die Handskizze zeigt alles wesentliche einer guten Statik, 1000 mal besser als irgendwelche WMF-vektor-verpixelten-Spielereien. ;)
Folgende Benutzer bedankten sich: zeemann, cebudom

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Rippenlose Lasteinleitung 04 Jun 2016 23:03 #58718

Hallo tjung,

Danke für die Erläuterung, da ist ja noch viel Luft bei meiner Abschätzung nach Oberegge.
Ich werde aber im Massivbau (Abfangungen im Bestand) beim Oberegge Wert bleiben, dafür sind die Lastumlagerungen bei Auflagerungen auf Mauerwerk zu unsicher.

Zu der Handzeichnung:

Wer spricht denn von High Quality WMF ?
Man kann diese korrekte Skizze genauso schnell und gut auch mit CAD zeichnen, und dann jederzeit ändern und beliebig in die (elektronische) Statik einbinden. Weiterhin hat man im PosPlan oder der Ausführungszeichnung direkt noch einmal Verwendung für die "Skizze".
Eine Statik wird durch eine Skizze besser lesbar, dabei spielt es doch keine Rolle ob diese von Hand oder mit CAD gezeichnet wurde.

Es handlelt sich ja nicht um eine Skizze die "mal so eben" fürs Statiker Forum hingekraxelt wurde, sondern vermutlich um diese in die Statik einzubinden. Es wundert mich halt immer wieder, daß viele Kollegen sowohl Skizzen (wie auch ganze Statiken) per Hand schreiben, nicht mehr oder weniger.

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Rippenlose Lasteinleitung 05 Jun 2016 13:16 #58719

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  • Beiträge: 386
Hallo zeemann,
Hallo tjung,

Vielen Dank für eure Antworten. Ich denke dann werde ich das mal so angehen. Ich hatte vergessen zu erwähnen das es sich um einen St52 (S355) handelt, aber in der Rechnung könnte man es herauslesen.
Bei der Handskizze bin noch ein bisschen Oldschool, da ich 1984 eine Ausbildung begonnen hatte als Technischer Zeichner im Stahlbau und nach der Ausbildung auch 3 Jahre darauf gearbeitet hatte. Und ja, ich schreibe immer noch die ersten Seiten der Positionen mit Systemskizze, Lastzusammenstellung und der Wahl und wenn notwendig auch den Konstruktionsskizzen. Da ich selbst 19 Jahre bei einem Prüfingenieur gearbeitet habe und teils schrecklich undurchschaubare, zumindest für die Architekten, gesehen habe, habe ich mich für die Handvariante entschieden. Zwischenzeitlich hatte ich auch mal alles elektronisch probiert, kam aber nichtsozialistische schnell voran, werde mich aber nochmals damit beschäftigen und mit dem Frilo Dokumenten Geschäft beschäftigen. Mich hat bei allem mit den EDV Ausdrucken immer gestört das die Architekten nicht sofort sehen konnten was sie tun sollen. Bei meinem Handgeschriebenen ist das ganze immer auf zwei Seiten erledigt. Natürlich ist es wie zeemann es sagt, eine Änderung ist mit CAD Zeichnung schneller geändert als wenn man ordentlich radieren muss.
Der letzte Prüfer hat zu mir gesagt das er schon lange keine so entspannende Statik hatte und das ihm der EDV Ausdruck von z.B. MB ganz schön auf den Sack geht.

Gruß
Stefan

Und nochmals vielen Dank. :)

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Rippenlose Lasteinleitung 05 Jun 2016 15:41 #58720

StatikHeld schrieb: Der letzte Prüfer hat zu mir gesagt das er schon lange keine so entspannende Statik hatte und das ihm der EDV Ausdruck von z.B. MB ganz schön auf den Sack geht.


...das finde ich lustig :)

Das Problem bei MB ist, daß man sehr genau darauf achten muß, was man eingestellt hat, slbst wenn man mit Vorlagen arbeitet.
Dazu kommt noch, daß man elementare Dinge, die der Prüfer aber benötigt, im Ausdruck abschalten kann.
Das finde ich gut, wenn man sich die Zeit nimmt und alles kontrolliert, manche machen das nicht, dann stöhnt mein Prüfer auch.:)
Was schön ist bei MB: Man arbeitet immer mit einer fertigen Statik und muß bei Abgabe keine Zettelwirtschaft (bzw. "PDF-Wirtschaft") betreiben.

Zu Architekten (oder Unternehmer) und Statik lesen: Das sind zwei Dinge die nicht zusammenpassen :)

Meine Meinung daher:
Wenn der Architekt oder der Unternehmer in die Statik schauen muß hast du als Statiker etwas falsch gemacht !
Alle Angaben die man zur Ausschreibung und Planung benötigt, gehören schon in den Positionsplan, alle Angaben zur Ausführung (soweit möglich) auch schon in den PosPlan, ansonsten dann in den Ausführungsplan.

Auf dem Positionsplan kann man dann auch solche Details darstellen, wie du hier als Skizze eingestellt hast.

Als wirklich gutes, einfach zu erlernendes 2D-CAD kann ich dir DIG-CAD (nicht: Dicad) empfehlen.

Kleine Anekdote:
Ich habe mir schon im Studium 1986 AutoCad angeeignet, da ich mit den Tuschestiften auf Kriegsfuß stand.
Da dies aber noch nicht so richtig akzeptiert war und ich mir auch keinen Stiftplotter habe leisten können,
habe ich damals mit AutoCad vorgezeichnet und dann mit Tusche "übergezeichnet", war natürlich totaler Blödsinn,
hat aber den Zeichenteil meines Studiums gerettet.

Ansonsten mach weiter so ! :)

VG zeemann

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Letzte Änderung: von zeemann.
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