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Geeigneter Boden für Gründungssohle 18 Feb 2016 07:49 #57698

Hallo zusammen,

ich habe für ein Einfamilienhaus die Statik erstellt und nun fragte mich der Bauherr ob er für seine Gründungssohle lehmigen Sand verwenden darf.

Es wird die nichttragende Schicht (Mutterboden) bis auf die tragende Schicht entfernt und dieses soll aufgefüllt werden. Aus anderen Bodengutachten kenne ich es immer, dass der Gutachter Sand (GE, GW, GI) oder Kies (SE, SW, SI) angibt. Einen Anteil bindiger Böden habe ich noch nie gelesen.

Ich würde ihm hierzu gerne etwas sagen und mich würde es auch interessieren. Ein Bodengutachter gibt es hier nicht und soll es nicht geben, das der hier nur Sandböden vorliegen.

Gruß Jürgi

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Geeigneter Boden für Gründungssohle 18 Feb 2016 09:28 #57699

Hallo Jürgi,

wenn es kein Bodengutachten gibt, musst du als erstes ein Haftungsauschluß Formulieren, dass du für deine Annahmen in der Statik keine Gewähr gibst. (Wichtig)
Du solltest keine Haftung übernehmen für einen Risiko-Faktor den nicht mal der Bauherr kennt. Der erste Meter ist Sand, danach kommt vielleicht weicher Geschiebelehm. Wenn du den Bauherrn nicht darüber informierst, dass er dir die Werte zu liefern hat und du ohne ein BG rechnest, übernimmst du automatisch die Haftung für das Risiko Baugrund.
Nach solch ein Schreiben von dir (welches du für den Laien formulierst), werden die BH meistens die 500€ in die Hand nehmen und ein BG beauftragen.

So und nun zur eigentlichen Frage:
Die Sohle mit bindigen Boden aufzufüllen, würde ich verneinen. Der bindige Baugrund lässt sich nicht mit einer Rüttelplatte verdichten (dazu brauchst du ein Schafkopfwalze). Des weiteren ist es sinnvoll unter der Bodenplatte ein kapilarbrechende Schicht einzubauen.

Gruß
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Geeigneter Boden für Gründungssohle 18 Feb 2016 09:42 #57700

Red mal mit deiner Versicherung, meine Versicherung schließt eine Haftung bei Bauten ohne Bodengutachten aus. Der Ausschluss der Haftung im Vertrag mit den Bauherren ist meiner Kenntnis nach ungültig, Richter urteilen regelmäßig so, das die Verantwortung immer beim Fachmann bleibt.

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Geeigneter Boden für Gründungssohle 18 Feb 2016 10:00 #57702

ganz so klar ist das mit der verantwortung nicht...

grundsätzlich gilt immer noch, baugrundrisiko ist bauherrnrisiko.

geotechniker übernehmen die verantwortung auch nur bis unterkante baggerschlitz, für das was darunter ist übernehmen sie keine verantwortung. bei rammsondierungen sprechen sie auch von punktaufschlüssen und übernehmen kein riskio für den boden zw. den einzelnen aufschlüssen.
ein gutachter kann dann nur feststellen, ob das untersuchungsprogramm des geotechnikers geeignet. war.

gerade bei altlasten (müllablagerung, alter hohlraum) werden sich der geotechniker und der statiker ausklinken.

als statiker kann ich sehr wohl auf den Plan schreiben, dass der Untergrund bauseits so zu präparieren ist, dass eine Flächenlast von 200 kN/m2 schadlos aufgenommen werden kann.

weiter wäre noch die frostsicherheit beim oben genannten ein thema.

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Geeigneter Boden für Gründungssohle 18 Feb 2016 10:12 #57703

Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die Antworten. Es geht mir nicht darum, dass ein Bodengutachten besser ist, das weiß ich und das habe ich dem Bauherrn dringend empfohlen und werde es auch noch mal schriftlich machen.

Mir geht es jetzt mehr um mein eigenes Interesse. Wenn ich von jemanden höre "lehmiger Sand". Ist das dann ein Sand mit einem höheren Anteil aus Schluff oder Ton oder ist das umgangssprachlich der Sand mit einem Anteil <5%, also SE, SW, SI?

Und was wäre nun, wenn der Anteil >5% ist. Ist es kritisch, auch wenn ich eine umlaufende Frostschürze habe oder entstehen schon Probleme bevor ich überhaupt die Sohlplatte darauf gieße? Es kann wochenlang da drauf regnen und auch mal frieren. Gerade jetzt in der Zeit.

Mir geht es bei der Frage wirklich nur um das Praktische und nicht versicherungstechnisch oder ob Bodengutachten besser ist. Ich habe schon Fachbücher durchgeschaut aber nichts gefunden. Die Bodengutachter schreiben es nur immer in die Gutachten, Sand, Kies oder Sand-Kies-Gemisch mit Anteil Schluff <5%. Woher nehmen die das oder ist das halt die Regel der Technik.

Gruß Jürgi

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Geeigneter Boden für Gründungssohle 18 Feb 2016 10:13 #57704

Ach jürgi, du hast auch immer Sachen.

natürlich kann auch ein lehmiger Sand oder sandiger Lehm zur Abtragung von Bauwerkslasten
genutzt werden.

Ganze Hochhäuser wurden z.B. im Frankfurter Ton gegründet.

Wenn du im konkreten Einzelfall Zweifel hast hilfts nix, Baugrundgutachter hinzuziehen.

Erster Ansprechpartner ist eigentlich der koordinierende Planer = Architekt.

Das ganze schriftlich machen und dann soll der sich drum kümmern, Bauherrn in cc setzen und gut ist.

Und wenn der Bauherr schon rückfragt:
"....und nun fragte mich der Bauherr ob er für seine Gründungssohle lehmigen Sand verwenden darf. ::"

wäre ich doppelt vorsichtig.
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