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Hallo werte Kollegen,
Ich brauche Eure Hilfe, vielleicht könnt Ihr mir helfen. Ich muss die bestehenden Stb.-Unterzüge nachrechnen, die im Jahre 1960 gebaut worden sind. Die Originalstatik liegt vor, aber keine Bewehrungspläne. Gebaut wurde mit B225 und BSt. I, zulässige Spannung Beton 9,0 N/mm², zulässige Spannung Betonstahl 140 N/mm². Problem ist folgendes: die Deckenplatte oben, die Druckzone, wird komplett erneuert und durch eine neue Platte ersetzt, in der besseren Betongüte. Ich muss überprüfen und nachrechnen, ob die vorhandene Bewehrung noch ausreicht. Der Prüfer will die Berechnung nach dem neuen Sicherheitskonzept haben, d.h., ich muss den vorhandenen Stahl in der Zugzone gegen Streckgrenze bemessen:( 220-240 N/mm²)/1,15. Um das Gleichgewicht zu finden, brauche ich den Wert der maximalen Dehnung des Stahls nach DIN 1045- 1957, da evt. die Druckzone in den Altbeton "wandert", was eine Verstärkung des Querschnitts zu Folge hat. Dies möchte ich natürlich vermeiden. ![]() Danke voraus und ein schönes WE. Grüße, Sergej |
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Letzte Änderung: von Sergej.
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Hallo Sergej, Früher hat man Stahlbetonbauteile nicht im Hinblick auf zulässige Dehnungen sondern hinsichtlich zulässiger Spannungen bemessen. Um diesen Knackpunkt kommt man nicht herum. Die Sicherheitsmimik des PI hilft da nicht weiter. Der BSt I hatte eine Mindestbruchdehnung von 18 %, da könnte man sagen, alles klar, da nehmen wir die heutigen Dehnungsgrenzen. Aber der BSt I ist nicht mehr in der neuen Norm enthalten, damit hängt man in der Luft. Außerdem hat der BSt I sehr viel schlechtere Verbundeigenschaften, also muss man auch bei den Schubspannungen aufpassen. Ob es da Anpassungsregeln gibt, weisß ich nicht. Aus dem Schneider kommt man nur, wenn man das Teil sowohl nach neuer Norm als auch nach der Uraltnorm nachweist. Denke ich mal. Gruß E.S. |
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Hallo Sergej,
BSt 22/34 gab es noch in der DIN 1045 1972. Dort wurde erstmalig der "Bruchzustand" über Dehnungen und Parabelrechteckdiagramm gerechnet.. Auch das Blockdiagramm war erlaubt. Ich würde an Ihrer Stelle nach Bild 13 und 14 dieser Norm bemessen. Die Stahldehnung war damals auf 5o/oo und die Betondehnung auf -3.5o/oo begrenzt. Die Dehnungsbeziehungen ergeben sich aus Bild 15. Beton war nach 28-Tage-Würfelfestigkeit in BN 50, BN 100, BN 150 usw. eingeteilt. Der Rechenwert betaR lag bei 70% der Nennfestigkeit. Wenn Sie die Druckzone neu ausbilden, können Sie natürlich heutige Betonwerte verwenden. Für einen ausreichenden Verbund bei Stahl I (glatt) waren immer Endhaken vorzusehen. gruß dvog
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Hallo Sergej,
als erstes eine Bemessung nach neuer Norm, mit aktuellen Baustoffen. Dann erhöhst du die berechnete Bewehrung im Verhältnis der Streckgrenzen und guckst, ob das passt. Und nur, wenn das passt, musst du überhaupt weiter machen; sonst kannst du dir direkt eine neue Lösung überlegen. Die Frage, ob die Druckzone noch ein bisschen in den Altbeton läuft, ist dabei unbedeutend. Zeichne die mal die Dehnungs- und Spannungsverteilung auf, dann siehst du wie minimal der Anteil ist, den dieses Stück an der Tragfähigkeit des Balkens hat. Du hast doch sicherlich auch noch eine Plattenbalkenwirkung? Was soll überhaupt passieren? Wird bei gleicher Belastung und gleichem Querschnitt eine kaputte Decke ersetzt? Dann würde ich für die UZ-Bewehrung "Bestandsschutz" reklamieren. im übrigen kann bei der Biegebemessung nach neuer Norm nur weniger herauskommen. Aber dafür hast du jede Menge konstruktive Probleme, wenn ein Bauteil nach neuer Norm rauskommen soll, Stichworte: Schubbemessung, Verbund, Versatzmaß ![]() Und wenn die die Tragfähigkeit des Balkens erhöhen willst, indem du die Betonfestigkeit der Druckzone erhöhst: vergiss es! Wenn der Balkenquerschnitt erhöht wird, dann viel Spaß, aber dann ist die Biegebemessung dein kleinstes Problem.. Es gibt in einem Betonkalender einen guten Aufsatz von Fingerloos zum Thema Bauen im Bestand, in dem die verschiedenen Möglichkeiten zum Nachrechnen alter Konstruktionen verglichen werden und die Eigenschaften der Baustoffe nach den verscheidenen Normen dargestellt sind. Außerdem gibt es von der Bauminsterkonferenz "Hinweise zum Bauen im Bestand ". Die Fachwelt hat kapiert, dass es kaum möglich ist, an alte Bauteile die Maßstäbe neuer Norm anzulegen. |
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Hallo Kollegen,
besten Dank für die Antworten und Hinweise. Das mit dem Versatzmaß und Verankerungslänge für BSt I ist natürlich ein Problem, aber bis jetzt hat die Konstruktion auch "überlebt" ![]() Grüße, Sergej |
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Hallo,
ist denn eigentlich sicher, dass Stahl I verbaut wurde?, immerhin gab es in 1957 auch den Stahl IIIb |
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