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Arbeitsfugen beim Unterzug im Deckensprung 20 Jan 2015 20:14 #54353

Hallo werte Kollegen,

ich habe eine Frage zur Anordnung der Arbeitsfuge im UZ beim Deckensprung.
Im Anhang ist die Skizze.

Hier noch kurze Beschreibung: es handelt sich um einen Abfangträger als Einfeldträger, der mehrere
Geschosse abfängt.
Der Träger erhält auch eine "innere" Gleichgewichtstorsion, da die Stützen nicht mittig unter dem UZ stehen.
Ich habe mir baupraktisch 2 Lösungen überlegt, wie es gehen könnte. Da der UZ ein "einseitiger" Plattenbalken ist,
wird es bevorzugt, den Steg und Platte oben in einem Arbeitsgang zu gießen.

Variante 1: Hier wird die untere Decke und der untere Bereich (Biegezugbewehrung des UZ's) in einem Arbeitsgang betoniert. Der Rest danach.

Variante 2: Hier wird zuerst der UZ mit der oberen Platte betoniert, danach die untere Decke.
Der Anschluss erfolgt mittels Schraubmuffen und "verzahntem" Streckmetall.
Diese Lösung ist natürlich teuer, aber m.E. besser.

Welche Lösung würdet Ihr bevorzugen?
Für Anregungen, Hinweise und Vorschläge bin ich ganz offen.

Danke voraus,

Grüße, Sergej
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Arbeitsfugen beim Unterzug im Deckensprung 20 Jan 2015 22:31 #54355

Hallo Sergej,

ist so ein bißchen eine "Geschmacksfrage".

Bei 100 KN/m aus der unteren Decke würde ich nicht
gleich zu Schraubanschlüssen greifen.

Sind die Lasten höher, würde ich die
Arbeitsfuge auf Unterkante der oberen Decke legen.

Die Torsion ist eigentlich kein Problem. Das Torsionsmoment kann
auch in ein horizontales Kräftepaar zerlegt werden und geht in die
obere bzw. untere Decke.

Also bei "mäßiger" Ausnutzung sehe ich da keine Probleme und
verwende keine Schraubanschlüsse.

Eine andere Frage ist, ob man die Decke biegesteif oder gelenkig
rechnet. Bei biegetseifem Anschluß muß daß Moment entsprechend
durch den Versprung. Mach ich aber nur, wenn der Balken breit genug ist.

Noch einen schönen Abend.

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Arbeitsfugen beim Unterzug im Deckensprung 21 Jan 2015 06:34 #54358

Hallo statiker99,

danke für die Antwort. hier noch Bemerkungen meinerseits:

- Das T-Moment zerlegen ist in meinem System nicht möglich, da die untere Decke keine Aussteifung hat und kann demzufolge keine Abtriebslasten aufnehmen. Das T-Moment muss vom UZ aufgenommen werden.

- Die Arbeitsfuge auf UK oberen Decke zu machen ist natürlich die beste Lösung, ich kann mir das aber technologisch sehr vorstellen bzw. ich habe bis jetzt die Fuge auf OK unteren Decke gemacht, da waren aber die Beanspruchungen nicht so hoch wie jetzt. Daher wollte ich nochmals vorsichtig im Forum nachfragen.

- Die untere Decke im UZ einspannen will ich eigentlich nicht, müsste aber auch gehen.
- Zum Anschluss der unteren Decke: ich finde, dass Muffen sauberer sind als "Klappeisen".

Nochmals Danke,

Grüße, Sergej

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Arbeitsfugen beim Unterzug im Deckensprung 21 Jan 2015 06:58 #54359

Hallo Sergej,

kenne natürlich nicht alle Randbedingungen.

Für die Ausmittigkeiten sehe ich 3 Möglichkeiten:

a) Zerlegung in H-Lasten (funktioniert hier scheinbar nicht, da H-Lasten nicht
weitergeleitet werden können
b) Zentrierung durch biegesteifen Deckenanschluß
c) Aufnahme durch Torsion im Balken

Möglichkeit c) vermeide ich, da die Torsionssteifigkeit meist nicht so groß ist.


Betonierablauf
Wenn die Betonierfuge nach oben gesetzt wird (also Unterkante obere Decke)
muß die Seitenschalung des UZ stehen, wenn die untere Decke betoniert wird.
Das betonieren selbst ist dann kein Problem. Die Decke im Bereich des UZ wird dann
zuerst betoniert, zum Schluß dann der UZ selbst.
Das funktioniert schon.


Die Lösung, die untere Decke zum Schluß anzubetonieren ist für mich so
vom Gefühl her die schlechteste. Die Druckstrebe der Decke landet ja
im Bereich der Untrekante des UZ und soll über die Verzahnung über
wenige Zentimeter in den Bügel eingeleitet werden, um diese Last im Unterzug dann
"hochzuhängen".

Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, daß die untere Decke im Unterzug eine
elastische Einspannung hat, die Druckzone der Decke also unten ist, und in diesem Bereich
der wesentliche Anteil der Querkraft übertragen wird, bleiben wirklich nur wenige
Zentimeter.

Aber wie gesagt, Geschmackssache und kommt auf den Einzelfall an.

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Arbeitsfugen beim Unterzug im Deckensprung 21 Jan 2015 07:12 #54360

ich würde auch sagen, so einfach und klassisch wie es geht. Die Unwägbarkeiten bei vermeitlich sinnvollen, tatsächlich aber komplizierteren Lösungen sind einfach zu groß.

untere Platte durchbetonieren.

Wenn das Torsionsmoment nicht in ein Kräftepaar aufgelöst werden kann, weil die untere Decke verschieblich ist, dann müsste die Decke wirklich verschoben werden können. Ist dem so, ist das wirklich vorstellbar?
Da kein Einspannmoment aus der Decke angegeben ist, müsste sie noch andere Auflager haben.
Reibung auf Wänden, irgendetwas?

Ich will darauf hinaus, dass wenn man ingenieurmäßig sagen kann, dass sie sich nicht verschieben wird, es auch Möglichkeiten gibt dieses rechnerisch zu zeigen. Nur hat man diese wahrscheinlich noch nicht gesehen.

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Arbeitsfugen beim Unterzug im Deckensprung 21 Jan 2015 08:29 #54361

Hallo Sergej,

ist der UZ als Auflager überhaupt erforderlich oder könnte sie bei geändertem System vom UZ gelöst werden?

Ansonsten untere Decke durchbetonieren und Verbundfuge nachweisen (einschl. Zugspannungen aus unterer Decke !!!)

gruß dvog

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