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Aufzugturm aus Stahl mit Klinker-Vorsatzschale 08 Jul 2013 14:46 #48788

Hallo Kollegen,

der Bauherr möchte einen vor dem Gebäude stehenden zu erstellenden Aufzugturm aus Stahl (Gesamthöhe = 13 m, letzte Anbindung an das Gebäude bei 10 m) mit einer Vorsatzschale aus 11,5 cm Klinker verblenden.
(Grundfläche Turm ca. 2x2 m)

Die Verblendung wird am Stahl-Fachwerk des Aufzugturmes mit Klinkerankern (in Halfen-Schienen) befestigt.

Es ist noch nichts gerechnet oder erstellt.

Nun meldet der Aufzugbauer Bedenken an, wegen der obersten 3 m über der letzten Befestigung des Stahlfachwerkes am Gebäude: Er meint dort werden die Schwingungen zu groß, der Klinker würde reissen.

Nun meine Fragen:
(Bitte keine Antworten von den "Immer-Bedenkenträgern")

1. Wie groß sind die Verformungen/Schwingungen eines solchen Turmes idR ?
2. Wieviel Schwingung kann so eine Vorsatzschale überhaupt mitmachen ?
=> Ist die Konstruktion überhaupt machbar ?

3. Kennt jemand eine solche Ausführung und hat damit Erfahrung ?

Vielen Dank für Antworten
zeeman

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Aufzugturm aus Stahl mit Klinker-Vorsatzschale 09 Jul 2013 10:08 #48792

Hallo,

ich kenne Aufzugsturmkonstruktionen.

Heute wird gerne Rahmenartig aus Hohlprofilen gebaut. Z. B. 90er oder 100er Quadratrohr bei deiner Geometrie. Die Konstruktion ist dann eine Schweißkonstruktion und wird in der Werkstatt komplett vorgefertigt. Ggf. bekommt der Turm bei deiner Größe noch einen Stoß. Aber nur vielleicht.
Das Ganze kommt normaler Weise ohne Diagonalen aus. Solche Aufzüge werden gerne verglast.

Wenn du jetzt aber eingeschweißte Diagonalen im Kopfbereich vorsiehst, würde der Turm im Gegensatzt zu den o. g. doch sehr viel steifer.

Ich sehe da keine Probleme.

Gruß Gustav :)
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Aufzugturm aus Stahl mit Klinker-Vorsatzschale 09 Jul 2013 10:34 #48794

Hallo zeemann,

nur mal so gefragt:
Wie sieht's aus mit Schlagregensicherheit von 1/2-steinigen Verblendungen? Bei 2schaligem Mauerwerk nach DIN 1053 würde durchdringende Feuchtigkeit am Fußpunkt durch Folie + offene Stoßfugen wieder nach außen geführt. Wie sieht das hier aus, wenn die innere Schale fehlt? Ich kenne Verblendungen, durch die man von innen punktweise durchsehen konnte (als die raumseitige Schale abgebrochen war). Wird die Verblendung raumseitig geputzt?

Gruß
mmue

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Aufzugturm aus Stahl mit Klinker-Vorsatzschale 09 Jul 2013 10:52 #48795

Ja....
und die Befestigung der Verblendschale? Wieviel Überbinder pro/m² ??? Willst du die Stahlriegel alle 30cm einbauen?
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Aufzugturm aus Stahl mit Klinker-Vorsatzschale 09 Jul 2013 16:07 #48797

Hallo Gustav hallo mmue,

die Verblender werden mit 5-7 Klinkeranker /qm (wie die Norm vorsieht) an Halfen Schienen verankert.
(Halfen-Mauerwerk Verbinder)

Die Halfen Schienen laufen alle 33 cm senkrecht von oben nach unten.
Die prinzipielle Befestigung ist auch seitens des Aufzugherstellers kein Problem.

@mmue, Über die Schlagregendichtigkeit sollte man nochmal nachdenken, ich gehe aber davon aus, daß bei ordentlich vermauerten Voll-Ziegeln (gegebenenfalls mit WU-Mörtel vermauern) kaum Wasser durch die Fassade dringt, sonst wären ja 50 % der Kerndämmungen funktionsuntüchtig. Innenseitig Verputzen kann man die Vorsatzschale nicht, da dort ja das Stahlgerippe und die Klinkeranker sind.

M.E. ist die Folie am Fußpukt für Wasser gedacht, was hinten an den Steinen runterrinnt. Das kann es ja auch hier und wird dann unten abgeführt. Zudem ist die Schale sehr gut von allen Seiten belüftet, ich sehe hier keine Probleme.
Das ist auch nicht mein Problem.

Die Halfen Mauerwerk Verbinder sind aus Edelstahl und das Stahlgerippe wird wohl feuerverzinkt sein.

Der Aufzug Hersteller sagt jetzt sein Turm kann sich am Kopf (ca. 3 m über der letzten Gebäudeanbindung) ca. 3-5 mm verformen, das halte ich für recht viel. Ich schaue mir die Konstruktion mal an (wird wahrscheinlich so sein wie Gustav es beschrieben hat) und werde ihn zu zusätzlichen Diagonalen überreden. (Der Aufzug wird ja nicht verglast)
(Den statischen Nachweis führt der Aufzughersteller)

Dem Architekt ist halt wichtig, und da stimme ich ihm zu, daß der Aufzugturm verklinkert wird.
Das halbe Ruhrgebiet mit seinen Fördertürmen ist aus Mauerziegel, da wird man doch wohl noch einen simplen
Aufzugturm in Ziegeloptik bauen können, ohne hinterher verklagt zu werden.

Meine Idee war auch die Vorsatzschale mittels Neoprenauflager in der Lagerfuge in Höhe der letzten Gebäudebefestigung des Aufzugturmes horizontal zu teilen, um kleinere Felder zu schaffen, welche geringe Bewegungen abkönnen.

Es stellt sich also die hauptsächliche Frage: Wie anfällig ist eine 11,5 cm Mauerziegelschale gegen Verformungen der Unterkonstruktion ?

VG zeeman

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Letzte Änderung: von zeemann.

Aufzugturm aus Stahl mit Klinker-Vorsatzschale 09 Jul 2013 17:54 #48798

Hallo zeemann,

1) Aufzugturm aus Stahl (Gesamthöhe = 13 m
Max. Höhe für 11.5 cm Verblendung nach DIN 1053 ist 12 m, sonst Abfangung.

2) gegebenenfalls mit WU-Mörtel vermauern
Hab ich noch nie gehört. Gibt's auch nicht.

3) Meine Idee war auch die Vorsatzschale mittels Neoprenauflager in der Lagerfuge in Höhe der letzten Gebäudebefestigung des Aufzugturmes horizontal zu teilen, um kleinere Felder zu schaffen, welche geringe Bewegungen abkönnen.
Horizontale Verschiebung auf Neoprenelagern funktioniert so nicht, wer soll da wen halten? Wenn die Stahlkonstruktion sich verschiebt (das tut sie), dann hat die Verschiebung an der Stelle des Neoprenelagers keinen horizontalen Versprung.

4) Die Halfen Schienen laufen alle 33 cm senkrecht von oben nach unten.
Jetzt stelle dir bitte mal vor, was da passiert: Der Maurer zieht die Verblendschale hoch, kann den auf der Innenseite überquellenden Mörtel aber nicht abstreichen, da dort ja die Schienen in engem Abstand liegen. Der Mörtel fällt raumseitig ggf. herunter (tut er bei 2schaligem Verblendmauerwerk auch, da sieht's aber keiner). Mörtel lagert auf Schienen und Verbindern. Wer holt das Zeugs da runter?
Früher bestanden Aufzugshersteller darauf, daß Schächte vor der Montage innenseitig mit Dispersionsfarbe gestrichen wurden, und das aus gutem Grund. Staub, Mörtelreste u.ä. lagern sich sonst auf den Fahrschienen ab und führen zu erhöhtem Verschleiß. Heute finde ich solche Passagen selten in den Vorgaben für die Baustelle. Ist vielleicht verständlich. Die verdienen an jeder Reparatur.

5) Halfen Mauerwerk Verbinder sind aus Edelstahl
Das sind eine ganze Menge. Rechne mal durch, ob ein 24 cm Verblendmauerwerk im Verband nicht günstiger kommt. Und dauerhafter ist. Bei den Schachtabmessungen steht das vermutlich auch so, ohne Stahlkonstruktion.

6) Das halbe Ruhrgebiet mit seinen Fördertürmen ist aus Mauerziegel
Aber nicht in 11.5 cm.

Gruß
mmue

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