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Lastkombination Bopla unter "späten" Zwang 18 Mai 2013 20:01 #47957

Hallo Kollegen,

ich habe eine Frage zu Kombination der Lastanteile für die Bemessung einer
Bodenplatte unter „späten“ Zwang.

Der Querschnitt ist im Anhang dargestellt. Es geht um den „dünnen“ Abschnitt
zwischen den Vertiefungen. Die Verkürzung wird behindert, daher müsste man
die Bemessung in der Kombination mit der Zwangsbeanspruchung führen.
Die Bemessung muss dann für M+N erfolgen mit Lastbeiwert für den Zwang 1,0
und N als Zugkraft infolge Schwindverkürzung im GZT.

Nun die Frage:

1) ich will noch eine Berechnung im GZG (Rissbreiten) machen, um sicher zu gehen,
dass in der Platte keine Trennrisse entstehen. Ist keine WU-Wanne, und man
kann oben auf 0,40 mm Rissweite gehen. Nun bin ich mir unsicher, was man für einen
Lastbeiwert für die Zugkraft infolge Zwang ansetzt. Ich denke 1,0 wie beim Nachweis
im Grenzzustand der Tragfähigkeit, oder? :(

2) Wie groß muss mindestens die Druckzonenhöhe sein? Wie gesagt,
kein WU-Bauteil. Die Druckzone muss aber vorhanden sein,
damit noch die Schubkräfte durchgeschoben werden können.


Danke voraus,

Grüße, Sergej

Anhang Querschnitt_Bopla.pdf wurde nicht gefunden.

Anhänge:

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Letzte Änderung: von Sergej.

Aw: Lastkombination Bopla unter "späten" Zwang 19 Mai 2013 07:25 #47959

Hallo Sergej,

so ganz habe ich alle Randbedingungen nicht
verstanden, versuche aber trotzdem mal ein paar Hinweise:

„späten“ Zwang

Wo soll der her kommen? Gibt es nennenswerte Temperaturwechsel?
Wenn nicht, ist im Regelfall eine Mindestbewehrung für frühen Zwang ausreichend.

„Die Verkürzung wird behindert, daher müsste man
die Bemessung in der Kombination mit der Zwangsbeanspruchung führen.“


Nicht unbedingt. Liegen die Zwangsdehnungen unter (hoffentlich trügt mein Gedächtnis nicht, ansonsten bitte nochmal im EC2 stöbern) 0,8 0/00 brauchen diese nicht überlagert werden.


„Ist keine WU-Wanne, und man
kann oben auf 0,40 mm Rissweite gehen.“


Meine Empfehlung: eher auf <<= 0,30mm gehen, Nachweis für Hydratation.

„Wie groß muss mindestens die Druckzonenhöhe sein?“

Es geht auch ohne Druckzone. Schauen Sie sich Ihr eigenes Bild an.
Der Momentennullpunkt liegt im Bereich des Übergangs dünne Platte – Verdickungen bzw. Randfundament. Hier dürfte für die dünne Platte aber das Querkraftmaximum sein.

Meine Vorgehensweise (wenn es nur um Schwinden geht):
- Mindesbewehrung für Hydratation
- max. rechnerische Rißbreite ca. 0,20 mm bis 0,30 mm (um „klaffende“ Trennrisse zu vermeiden und wg. Streuung der Materialwerte, weil es Freitags regnet :) und die Nachbehandlung fällt aus usw.)
- statische Bemessung (GZT) ohne Zwang

Fazit:
Ich bin eher etwas konservativer bzgl. der rechnerischen Rißbreite, dafür rechne ich dann auch nicht so viel.
Ist aber nur meine Vorgehensweise :) .

Schöne Pfingsten noch

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Letzte Änderung: von statiker99.

Aw: Lastkombination Bopla unter "späten" Zwang 19 Mai 2013 11:43 #47960

Hallo statiker99,

Danke für die Antwort. Mir geht es um die Schwindverkürzung,
da durch das Randstreifenfundament die Verformung behindert wird.
Ich hatte schon solchen Fall gehabt und die Risse kammen erst nach 6 Monaten,
obwohl die Platte gut bewehrt war.


Grüße, Sergej

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Aw: Lastkombination Bopla unter "späten" Zwang 20 Mai 2013 08:12 #48023

Hallo Sergej,

ich wollte Sie natürlich nicht von Ihrem Vorhaben abbringen :) .

Wenn Sie, wie von Ihnen erläutert, den Zustand für späte Rißbildung (später Zwang) nachweisen wollen und die Zwangsbeanspruchung hieraus mit den Lastbeanspruchungen überlagern wollen können Sie das natürlich machen.

Zu Frage 1:
Im GZG ist der Teilsicherheitsbeiwert 1,0 auf der Lastseite.

Zu Frage 2:
Druckzone meines Wissens nicht zwingend erforderlich für Querkraftübertragung.
Beim Querkraftnachweis geht die Normalkraft bei der Ermittlung von VRd,c mit ein (siehe EC2 Formel 6.2a bzw. 6.2b). Zugkraft ist hier mit negativem Vorzeichen einzusetzen.

Wenn später Zwang berücksichtigt werden soll (was hier ja wohl der Fall ist), ist die Zwangskraft mit der wirksamen Zugfestigkeit des Betons, mindestens aber mit 3,0 N/mm², zu ermitteln (EC2, 7.3.2(2)).

Ich würde dann die Ergebnisse (Nachweis Hydratation und Nachweis später Zwang mit Last) mal gegenüberstellen.
Ist der Mehrverbrauch an Stahl signifikant, stellen sich die wichtigen Fragen (Wirtschaftlichkeit, Abstimmung mit Bauherr usw.).


Viel Spaß beim rechnen.

Unter Umständen gäbe es aber noch die Möglichkeit, den späten Zwang durch konstruktive Maßnahmen zu reduzieren. Das ist dann aber noch ein anderes Thema.

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Aw: Lastkombination Bopla unter "späten" Zwang 21 Mai 2013 20:09 #48050

Hallo statiker99,

nochmals Danke für die Antwort.
Mir geht es in der ersten Linie um den Stahlgewicht.
Ich muss sparren, daher die Frage.
Ich möchte noch meine Gedanken dazu äußern:

zu Frage 1) Danke, ich habe mir auch schon gedacht,
dass man mit 1,0 rechnen muss.

zu Frage 2) Sie schrieben vom Querkraftwiderstand Vrd,c (Vrd,ct nach DIN 1045-1).
Hier möchte ich mein Gedankengang dazu äußern.
Der Querkraftwiderstand Vrd,c(t) setzt eine "Druckzone" voraus,
d.h., dass keine "Trennrisse" im Bauteil vorhandens sind,
dass bei druchlaufenden Decken i.a. der Fall ist, aber bei
Einfeldplatten unter Zugbeanspruchung oder Bodenplatten unter Zwangbeanspruchung
nicht immer gegeben ist. Es kann sein, dass bei letzten genannten System
"Trennrisse" auftreten und die Schubkraft muss nur durch den Querschnitt der Eisen
(praktisch Querkraftdollen) durchgeschoben werden. Oder sehe ich was falsch?

Mit der Bemessung für "späten" Zwang mit 3,0 N/mm2 und auf Rissbreite 0,30 mm
kommt bei mir ca. 60% Mehrbewehrung in dem "maßgebenden" Querschnitt raus.
Da ich Bewehrung sparren muss, habe ich die Frage hier im Forum gestellt.

Meine Überlegung ist folgende: es wird auf der Unter- und Oberseite infolge
Zwang aufreissen, dadurch wird die Zwangskraft reduziert, es muss aber im Inneren
des Qeurschnitts genügend "ungerissener" Beton verbleiben, damit noch die
Querkräfte durchgeschoben werden können.

Haben Sie vielleiecht einen Berechnungsanstatz dazu?

Nochmals Danke für die Antwort.

Grüße, Sergej

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Letzte Änderung: von Sergej.

Aw: Lastkombination Bopla unter "späten" Zwang 21 Mai 2013 20:34 #48051

habe möglicherweise nicht alles genau verstanden der bisherigen diskussion, erlaube mir aber trotzdem meinen senf dazuzugeben...

- risse aus last sind evtl. nur an der oberfläche, aber risse aus zwang gehen üblicherweise durch das bauteil
- rissevermeidende bewehrung sollte immer das letzte mittel sein, weil es eigentlich unzuverlässig ist, wozu soll ich 60% mehr bewehrung einlegen, wenn der beton nicht ordentlich nachbehandelt wird?
- querkräfte können auch bei risse über die rissverzahnung übertragen werden
- bei wänden mit 45° kerbrissen werden trotzdem druckkräfte durchgeleitet


mein vorschlag: der bauherr soll zwischen 60% mehr bewehrung oder einem schwindstreifen mit streckmetallen auswählen.

falls ich jetzt nicht auf deine eigentliche frage (rechn. ansatz) eingegangen bin, tut es mir leid!

mfg
morti

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