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Hallo an alle,
Habe einen Einfeld-Unterzug aus Stahlbeton, welcher über dem Auflager (Stb-Stütze) ca. 25cm auskragt. Das andere Endauflager ist ebenfalls eine Stb-Stütze. Jedoch verläuft senkrecht zu diesem Auflager noch ein anderer Unterzug. Diese Stütze bildet sozusagen in beiden Richtungen ein Auflager für zwei Unterzüge. 1) Kann ich die 25cm auskragung vernachlässigen? Konstruktiv werden oben sowieso Stäbe eingelegt. Außerdem würde die auskragung zur Folge haben, dass das Feldmoment kleiner wird. Wie würdet Ihr das machen? 2) Das zweite Auflager sehe ich als eine Teileinspannung. Federlager? Cocu-Verfahren anwenden? Hat der andere senkrecht verlaufende Unterzug auswirkungen für meine Bemessung? Bedanke mich recht herzlich. Gruß, Emre |
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Hallo und guten Abend,
den Kragarm muss man schon gesondert betrachten um ihn zu bemessen und um die Stützenlast zutreffend zu errechnen. Darüber hinaus kann man als Näherung für die Schnittgrößen in den Balken und in den Stützen das Kragmoment weglassen da es (bei senkrechten Lasten) günstig wirkt, aber was bringt das schon, "genauer" zu rechnen ist doch kein Problem. Die Eckstütze erhält zweiachsige Biegung und Normalkraft, die Biegemomente können mit dem schon genannten co/cu -Verfahren berechnet werden, aber auch per Stahlbetonbalken-Programm mit Endeinspannungsfunktion geht es. galapeter97 |
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Hallo,
Auf Grund der Beschreibung deines System hast du einen Rahmen, da man den Kragarm vernachlässigen kann : siehe Beschreibung oben ..."Konstruktiv werden oben sowieso Stäbe eingelegt", demzufolge gehe ich davon aus, dass am Kragarm keine "großen" Kräfte wirken, die die Last an dieser Stütze zenrieren können, und demzufolge diese auch als Randstütze zu betrachten ist. Die Randstützen sind immer als Rahmenstiele zu betrachten und für die Kopfmomente + Normalkräfte zu bemessen. Das Co+Cu-Verfahren ist ein Näherungsverfahren zur Abschätzung der Knotenmomente in ausgesteiften Tragwerken und darf/kann angewendet werden. Dabei sehr wichtig, ob im betrachtenen Geschoss, hier dein Unterzug, die Stützen durchgehen oder nicht. Beim Dachgeschoss ist das volle Einspannmoment in den Knoten einzuleiten. (Übrigens, das letzt gesagte, gilt auch für Mauerwerk) Die Tragglieder müssen für die ermittelten Knotenmomente bemessen werden. Die Kräfte sind durch entsprechende Bewehrung und Bewehrungsführung in die angrenzde Bauteile (Unterzug-Stütze oben/ Stütze unten) einzuleiten. Das ermittelte Feldmoment des Unterzuges (beidseits eingespannter Stab mit Randmomenten aus Co/Cu-Verfahren) würde ich um mindestens 15% vergrößern (Kraftumlagerung) und dafür die Feldbewehrung auslegen. Zum Querunterzung: Der Querunterzug wird auf die Bemesssung deines Hauptunterzuges keine Einwirkung haben, nur für die Stütze. Ist der Querunterzug ein Durchlaufträger, dann verringert sich die planmäßige Ausmitte; die Verringerungung hat eine günstige Wirkung auf KSNW (Knicksicherheitsnachweis), da das Kopfmoment und demzufolge auch das Moment im mittleren Drittel der Knicklänge kleiner wird (ich gehe davon aus, dass dein System ausgesteift ist). Dabei ist aber die maßgebende Lastkombination zu beachten: es kann unter Umständen sein, dass nicht KSNW sondern M+N-Bemessung am Stützenkopf maßgebend wird. Ist die Stütze das Endauflager der beiden Unterzüge, dann ist die Stütze zweiachsig beansprucht. Das Knotenmoment aus dem Querunterzug ist auch durch entsprechende Bewehrung und Bewehrungsführung in die Stütze einzuleiten. Grüße, Sergej |
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Wow, super Antworten. Bedanke mich an dieser Stelle dafür.
Habe mal den Ausschnitt aus dem Grundriss beigelegt. Die rote Markierung zeigt den Unterzug. Frage: Wie würdet Ihr die Lasteinflussbreite definieren (Für die Ermittlung der Deckenlast auf den UZ) ? Also links vom Unterzug ist die Sache klar, da nehme ich die halbe länge. Aber rechts fehlt sozusagen die Unterstützung. Habe mal eine Skizze beigefügt. ![]() |
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Letzte Änderung: von sencom41.
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Hallo,
Aus Lasteinzugsflächen wird rechts , mit großer Wahrscheinlichkeit, eine Trapezlast sein. Die maximale Ordinate (Länge im Grundriss) = (Abstand zwischen UZ-Achse/ einspringende Wandecke)/2. Grüße, Sergej |
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hallo,
noch 2 kleine Anmerkungen. Wie vorab schon gesagt, müssen die Stützen als Rahmenstiele mit evtl. unterer Einspannung bei der Schnittkraftermittlung berücksichtigt werden. Der Querunterzug würde nur über seine Torsionssteifigkeit eine etwas größere Einspannung bringen (wird i.d.R. vernachlässigt). Wenn die Stützen als Rahmenstiele erfasst werden, kann der UZ an den Anschnitten ohne Berücksichtigung von Mindestmomenten bemessen werden. Der Kragarm wird je nach Abmessungen höchstwahrscheinlich eine Konsole sein, für die ein Druckstrebennachweis zu führen wäre. gruß dvog |
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