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Hallo,
ich bin Bauherr und habe mal eine Frage bezueglich der Statik einer Gabionenmauer: Wir wollen einen ca. 1 m hohen Hang mittels Gabionen abfangen (ca. 20 m lang, das Grundstueck laueft oben ebenerdig weiter). Momentan befindet sich dort eine ca. 45 Grad Boeschung, die im letzten Jahr aufgeschuettet wurde. Hierzu hat uns ein Hersteller eine Typenstatik zukommen lassen. Diese sieht vor, dass bei einer Hangabfangung von 1 m die Gabionen ebenfalls eine Tiefe von 1 m aufweisen sollen. Aus dem Bauch heraus haette ich eher zu Gabionen mit einer Tiefe von 0,50 m tendiert. Die Auflast ist mit 5 kN/m² angesetzt, eine 200 x 50 x 100 cm Gabione wiegt rund 1,65 t, eine 200 x 100 x 100 cm Gabionen naturgemaess doppelt soviel. Ist hier wirklich eine Tiefe von 1 m anzuraten? Ich habe mir jetzt mal bewusst Mauern angesehen, die einen Hang abfangen. Von denen war keine 1m tief (bei einer Hoehe von rund 1 m). Auch bei Trockenmauern ist dies in dieser Hoehe doch selten der Fall. Weitere Frage: In der Typenstatik wurde zudem ein 10 cm Betonfundament empfohlen (C 16/20, auf 50 cm Schottertragschicht). Braucht man das wirklich? Reichen 50 cm Schotter nicht aus? Mir scheint es, als sei diese Typenstatik nach dem Motto "Guertel mit Hosentraeger" ausgelegt. Liege ich da richtig? Danke im Voraus! |
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Letzte Änderung: von ThoSchmitz. Grund: falsche Auflast
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Guten Tag Herr Schmitz,
Gabionen lassen sich genau so rechnen wie Schwergewichtsstützwände. Ggf. müssen Sie etwas geringe Massen ansetzen. Sollten Sie das nicht beherrschen, wäre der Gang zu einem Statiker der etwas Grundbau beherrscht er richtige und kostengünstigste Weg. Wenn Sie mit der halben Wanddicke auskommen,(was ich mir gut vorstellen kann) können Sie viel Geld sparen. Ich selbst habe 1,5m hohe Gabionen (die Baugrundwerte waren aber sehr günstig) mit 50 cm Breite, habe aber jeden Korb (50 cm hoch) um 10 - 15 cm nach hinten versetzt. Auch zum Magerbeton würde ich sagen: Je nach Baugrund... FischerH |
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So. habe jetzt mal eine Statikberechnung für die Mauer, die besagt, dass auch 50 cm tiefe Gabionen ausreichen, um den 1 m hohen Hang abzufangen.
Allerdings benötigt man laut Angabe der Statik ein Monster-Schotterfundament von 0,8 m Tiefe und 1,10 m Breite. Muss ich wirklich ein solch breites/tiefes Schotterfundament anlegen? ![]() Laut unserem Bodengutachten liegt unter dem Oberboden Fein- bis Mittelsand bis ca. 1,70 m sowie darunter Ton/Schluff. Die Auffüllung ist schon vorhanden (Oberboden mit Böschung), die Böschung soll dann mit weiterem Oberboden (abgetrennt durch ein Vlies) verfüllt werden. Falls es nur wie oben beschrieben mit 0,5 m breiten Gabionen funktioniert, kann ich doch auch direkt der Typenstatik folgen: 1 m breite Gabionen nehmen und auf ein 0,5 m tiefes und 1,20 m breites Schotterfundament stellen. Als Laie kann ich mir aber nur schlecht erklären, warum bei einer 1 m hohen Stützmauer solche Geschueütze aufgefahren werden müssen: Immerhin bewegt sich nach derm Einau der Erde hinter den Gabionen doch nicht mehr viel, und selbst die 0,5 m breiten Gabionen wiegen bei 2 m Laenge 1,6 t. Ist der Erddruck wirklich grösser als diese 1,6 t? |
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Letzte Änderung: von ThoSchmitz.
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Hallo Herr Schmitz,
Mit Pauschalaussagen kommen Sie an der Stelle nicht zu Ihrem Ziel. Sie haben die Möglichkeit: a, Rechenaufwand und Planung sparen = aureichend dimensionieren, sodass das Ergebnis auf jeden Fall funktioniert b, ordentlich planen (vom Fachmann, nicht von Foren oder vom Laien) = passende Dimensionierung ohne zu viel Aufwand vor Ort Zum Thema des Gewichts sei noch angemerkt, dass es im Grundbau verschiedene Versagensmechanismen gibt. Je nach Boden gibt es einen inneren Reibungswinkel (bei der gezeigten Berechnung ist der [zufällig] 30°). Hieraus ergibt sich neben dem reinen Gewicht, das Sie zum Vergleich heran ziehen, eine horizontale Lastkomponente, die durch die innere Reibung aufgenommen wird, wenn der Böschungswinkel bei frei geschüttetem (oder gedachtem) Boden das zulässt. Wenn nun eine Stützmauer anstatt der Böschung eingebaut werden soll, so muss diese Stützmauer für die "Reibung", sprich, für die Aufnahme der horizontalen Lasten sorgen. Die Stützmauer selbst hat aber keine Kraft, nur Gewicht. Was sie mitbringt, ist also eine vertikale Lastkomponente. Diese muss nun so groß sein, dass die Mauer nicht kippt oder wegrutscht. Nehmen Sie eine halbvolle und eine leere Plastikflasche gleicher Größe. Sie werden feststellen, dass die halb volle Flasche wesentlich sicherer Steht, wenn sie seitlich dagegen drücken.. "Wie, sie wollen mehr Geld? Nur, weil das, was gebaut wird auch funktionieren soll??"
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Hallo Differentialität,
danke fuer die Ausfuehrungen. Wir wollen keineswegs sparen, sondern eine standfeste Loesung erzielen! Und das bei einer Mauerdicke von 0,5 m. Und bei einer Stuetzmauer von 1 m handelt es sich doch eindeutig um einen Standardfall, der tausenfach vorkommt. Ich habe jetzt mal noch folgende Statik zu einer mobilen Schwergewichtsmauer gefunden. Laut der Statik reicht eine 1,20 m hohe und 0,6 m dicke Wand mit 1,8 t Gewicht aus, 1,20 m aufgeschuettetes Erdreich abzufangen. Unsere Wand waere 1,6 t schwer und 1 m hoch/0,5 m dick. Natuerlich wird hier von einer Abstellflaeche aus Beton oder Asphalt ausgegangen, aber bei einem 0,8 m tiefen und 0,6 m breiten Schotterfundament sollten doch analoge zulaessige Bodenpressungen von 200 kN/m² erreicht werden, oder? Ich habe jetzt zudem noch gesehen, dass man Geogitter zur rueckseitigen Verankerung der Gabionen verwenden kann. Macht sowas bei einer Mauerhoehe von 1 m Sinn? So koennte man etwa auf auf einer Hoehe von 0,5 bzw. 0,75 m ein 1,50 m langes Geogitter an der Rueckseite der Gabionen anbringen und in die Hinterfuellung einbauen. |
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Doch sie wollen sparen, sie sind auf der suche nach jemandem der ihnen zuverlässig sagt wie es funktioniert, sind aber nicht bereit diesem Fachmann ein anständiges Honorar zu bezahlen......
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