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Risse in Fahrsilowand 04 Okt 2011 07:28 #38048

Hallo zusammen

3m Hohe Stützwände aus Beton (Filigranwände, d=25cm) dienen als Begrenzung eines Fahrsilos für Maissilo für eine Biogasanlage.
Jetzt haben es die Herren Landwirte geschafft ab Oberkante Stützwand das Maissilo in einem
ca. 30°Winkel nach oben aufzubringen, schön fachgerecht mit schweren Trekkern am Rand verdichtet.
Das Silo ist ca. 30m Breit, da kann man sich vorstellen wie der Berg aussieht. Ich vermute durch die
Silierung und den (durch den Berg verstärkten) seitlichen Druck kam es nun zu Rissen in der Stützwand.
Aber nicht wie vermutet am Fuss waagerecht, sondern an drei vier Stellen Senkrecht von oben nach unten, und nicht in den Stossstellen der Filigranwänden sondern immer genau in deren "Feldmitte". Wo die Wände gestossen werden wird ja eine Zulagebewehrung eingebaut vermutlich ist die hier Stärker als die Bewehrung in Wandmitte.
Ich habe dann angeordnet das die Wände entlastet werden, und zum Rand hin wurde das meiste abgefahren.
Soweit so gut.
Wie schaut nun eine Mögliche Sanierung aus?
Die Risse waren schon recht groß (5mm) und Silagesaft ist durchgesickert... mitlerweile haben sie sich
auch schon wieder fast geschlossen. Kann man hier noch auf die "Selbstheilungskraft" des Betones hoffen, oder muss mann tätig werden und zum Beispiel verpressen, oder sogar abstützen weil das Eisen zu stark belastet wurde...
Wie sähe dann eine Mögliche nachträgliche Abdichtung von innen aus?

Was meint ihr...?

Andreas
..

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Aw: Risse in Fahrsilowand 09 Okt 2011 10:37 #38106

Hi

möchte keiner etwas dazu sagen...?
..

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Aw: Risse in Fahrsilowand 09 Okt 2011 10:55 #38107

Hm,
Man muss ja zunächst die Ursache abklären.
Zu klären wäre, ob es sich um Schwindrisse handelt. Ich vermute eher nicht, die Rissbreite von 5 mm ist hierfür zu groß.
Kann es sein, dass die Stützwand durch Querwände ausgesteift ist und die Risse in Feldmitte einer z.B. 3-seitig gelagerten Platte liegen?
Dann wäre es ein Standsicherheitsproblem.

Gruß
E.S.

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Aw: Risse in Fahrsilowand 09 Okt 2011 12:19 #38109

Hallo,

wenn man's nicht gesehen hat ist eine Ursachenforschung nicht ganz einfach.

Aber:
1) 5 mm Rißbreite sind schon heftig. Man kann nicht ausschließen, daß der Bewehrungsstahl abgerissen ist. Das ist vorsichtig gesagt eher wahrscheinlich.

2) Keine waagerechten Risse am Wandfuß? Wenn es sich um eine Wand mit Fußeinspannung handelt, dann wären die Risse auf der nicht sichtbaren Silageseite, oder? Ist die Seite freigelegt worden?

3) Wie sieht's denn mit einem Nachweis der Wand für den vorgefundenen Fall, d.h. 30°-Böschung aus? Ist die Bewehrung für diesen Fall gerechnet worden? Ist die Silage drainiert oder muß zumindest im Sockelbereich auch noch mit Wasserdruck gerechnet werden?

Ich denke, man muß zunächst folgende Fragen beantworten:
- Standsicherheit: Bis zu welcher Böschung ist die Konstruktion nachweisbar?
- Erhaltungszustand: Sind Schäden vorhanden, die nicht reparierbar sind?
- Abdichtung: Muß ggf. nachträglich eine neue Abdichtung erfolgen?

Gruß
mmue

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Aw: Risse in Fahrsilowand 10 Okt 2011 06:29 #38119

Hallo zusammen

@ Prostab:
Nein Schwindrisse waren das wohl nicht.
Die Bauern haben es schlichtweg bei der Befüllung übertrieben.
Die Wand war für den so großen Druck wohl unterbemessen. Es handelt sich um Filigranwände (d=30cm nicht 25)
die alle 5m gestoßen sind. In den Stoßbereichen treten keine Risse auf,
sondern immer genau in der mittig zwischen den Stoßstellen. In den Stoßstellen wird ja
waagerecht eine Zusatzbewehrung eingelegt. Die war wohl stärker als die vom Werk eingelegte
waagrechte Grundbewehrung.
Nein keine Aussteifungswände. Es ist eine reine Kragwand

@ mmue
tatsächlich, ob es nicht doch auch Risse am Wandfuss gegeben hat kann ich nicht 100%ig ausschließen.
Wenn man an der Wand entlanggeschaut hat, hat sie sich tatsächlich analog der Rissbilder Wellenförmig
nach außen gedrückt. In den Stoßstellen der Filigranwände gab es am Kopf kaum eine Verschiebung nach außen.
Ich hatte damals die Wand tatsächlich mit einem Böschungswinkel und Ersatzlast aus Fahrzeugen bemessen.
Am Wandfuss habe ich konstr. die erforderliche Einspannbewehrung verdoppelt.
Ist die Frage ob das Filigranwerk waagerecht die erforderliche Bewehrung mit genügend Überlappung eingebaut hat!
Im Moment gibt es keine Gefahr mehr, da die ersten 3m vor der Wand bis auf halbe Wandhöhe weggegraben wurden.
Im Moment haben sich die Risse auf Haarrissbreite zurückgebildet, und die Wand steht wieder gerade.

Was meint ihr nun. Muss man auf jeden Fall Sanieren?
Und wenn ja wie? (Wie Abdichtung von Innen?)
..

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Aw: Risse in Fahrsilowand 10 Okt 2011 11:39 #38122

Andreas schrieb:

...
Nein keine Aussteifungswände. Es ist eine reine Kragwand
...
In den Stoßstellen der Filigranwände gab es am Kopf kaum eine Verschiebung nach außen.
...
Am Wandfuss habe ich konstr. die erforderliche Einspannbewehrung verdoppelt.

Hallo,

Zunächst würde ich erneut rechnen, denn so langsam ergibt sich ein Bild.

Offensichtlich ist es zu so großen Umlagerungen der Schnittgrößen gekommen, dass das gerechnete System nicht mehr gestimmt hat. Durch die Verdopplung der Bewehrung (sicher nur im Wandstoßbereich) verdoppelt sich dort die Biegesteifigkeit (weil Zustand II). Zusätzlich wird in diesem Bereich die Lage der Bewehrung stimmen, vielleicht ist hier sogar Ortbeton in voller Wanddicke vorhanden (also eine Art verstärkte Kragstütze).

In Wandmitte sieht das häufig anders aus. Die aufgehende Bew. aus dem Fundament ist oft im Weg wenn die Wand darüber gestülbt wird. dann wird die Bew. verbogen, (schlimmer noch) geknickt oder abgeschnitten, alles schon erlebt.
So oder so, alleine durch die veränderten Steifigkeiten hat man keine reine Kragwand mehr, sondern eine Art 3-seitig gelagerte Platte. Die Feldmomente auf der lastfreien Seite dieses Systems konnten offensichtlich durch die magere Querbewehrung der Platte nicht aufgenommen werden, also gab es Risse. Zum Glück war im Stoßbereich verstärkte horizontale Bewehrung vorhanden, die jetzt die Aufgabe einer Kragbewehrung übernehmen musste. So hat das überlastete System gehalten, vermute ich. Die Kragwirkung würde auch die Breite der Risse erklären.

Zur Sanierung.
Die sichtbaren Risse sind von untergeordneter Bedeutung. Abzuklären ist die Übereinstimmung des gerechneten Systems mit der Wirklichkeit. Dazu muss geklärt werden, ob in Wandmitte eine ausreichend tragfähige (nicht verbogene oder geknickte) vertikale Bewehrung vorhanden ist.
Mit dieser Kenntnis sollte dann rechnerisch geprüft werden, ob und welche Bewehrung in den plastischen Bereich gekommen ist; letzteres hätte ja schädliche, bleibende Klaffungen zur Folge.
Ist das abgeklärt, kann über Sanierungsmaßnahmen (vorrangig auf der Lastseite) nachgedacht werden.

Gruß
E.S.

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