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Aw: Biegetorsionsprobleme gerader dünnwandiger Stäbe 11 Dez 2010 17:37 #34375

Hallo Holger,

in DIN V 4131, 7.1.1 steht: "Vorverformungen des Gesamtsystems (Lotabweichungen, Vorkrümmungen) müssen nicht berücksichtigt werden." In den von mir genannten Büchern wurden Vorkrümmungen der Füllstäbe nicht angesetzt.

Hast du die Stabanschlüsse biegesteif angenommen. Das macht man in der Regel nicht.

Außermittigkeiten müssen natürlich berücksichtigt werden. Eine Ausnahme steht in DIN 18800-1, El.(734): "Bei Gurten von Fachwerken mit einem über die Länge veränderlichen Querschnitt darf in der Regel die Außermittigkeit des Kraftangriffs im Einzelstab unberücksichtigt bleiben, wenn die gemittelte Schwerachse der Einzelquerschnitte in die Systemlinie des Fachwerkgurtes gelegt wird."

Grüße

Christoff

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Aw: Biegetorsionsprobleme gerader dünnwandiger Stäbe 11 Dez 2010 18:13 #34376

Ja, das habe ich auch gelesen, ich dachte aber, das bezieht sich nur auf ,globale' Vorverformungen (also z.B. Abweichungen des Schwerpunkts, etc ...)

Grundsätzlich laufen die Stiele durch, daher ergeben sich beim freischneiden für das Ersatzstabverfahren natürlich Randmomente, auch aus Fluchtungsfehlern, im Beuth-Kommentar zur DIN 18800-2 ist auch erwähnt, daß diese Randmomente grundsätzlich anzutragen sind
(z.B. Seite 159, Kap. 3.1.3)
Ich glaube auch nicht so recht, daß man die beachten muß,
aber schön wäre wenigsten ein Buch, wo das steht,
(die Bestellung bei Amazon ist raus, hoffe, daß das Buch am Montag hier ist .....), (noch schöner wäre eine verbindliche Aussage irgendeiner Institution a la GL)
Die Stabanschlüsse der Füllstäbe in ANSYS sind NICHT biegesteif (geht auch gar nicht, da die ANSYS-Stäbe den Freiheitsgrad ,Verdrehung' gar nicht haben)

Was Außermittigkeiten angeht: Da ich nach oben immer schwächere L-Profile verwende (unten 250x28, dann 200x24, dann 200x20, dann 200x18) wandert die Schwerachse der Profile natürlich um einige mm bei jedem Stoß, jedenfalls wenn man die L-Profile ohne Versatz verlascht.
Falls ich nur Normalkräfte ansetzen muß, könnte ich allerdings auch ganz unten ein 200er Profil verwenden, dann wäre der Versatz nur marginal (4mm zwischen oberstem und unterstem Stiel)

Na, bin schon gespannt auf das Buch!

Gruß, und vielen Dank, Holger
H.Steffen
CAD FEM Maschinenbau Stahlbau
Meerestechnik Offshoretechnik
Sonderdruckbehälter

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Aw: Biegetorsionsprobleme gerader dünnwandiger Stäbe 11 Dez 2010 21:31 #34377

Den Petersen habe ich gerade mal durchgeguckt. Abgesehen davon, daß er leider ziemlich veraltet ist (eine neue Auflage soll wohl im Januar rauskommen) habe ich zwar einiges bezüglich Lastannahmen und auch Berechnung der Stabkräfte gefunden, aber nicht, wie es nach Ermittlung der Stabkräfte weitergeht.

Gruß, Holger
H.Steffen
CAD FEM Maschinenbau Stahlbau
Meerestechnik Offshoretechnik
Sonderdruckbehälter

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Aw: Biegetorsionsprobleme gerader dünnwandiger Stäbe 13 Dez 2010 09:45 #34389

Hallo Holger,

im Eurocode steht etwas zu Fachwerken und Gelenken. Der ist zwar noch nicht bauaufsichtlich aufgeführt, kann doch aber schon mal als Anhaltspunkt dienen. Wie so oft steht hier etwas geschrieben, was man bis jetzt einfach so gemacht hat:

Nach EN 1993-3-1, 5.2.2 darf bei Gelenkfachwerken angenommen werden, dass sich in den Anschlüssen keine Biegemomente bilden (reibfreie Gelenkverbindung). Die Verbindungen sollten die Bedingungen für gelenkige Anschlüsse nach EN 1993-1-8, 5.2.2.2 oder 5.2.3.2 erfüllen.

Außerdem dürfen Gittertürme nach EN 1993-3-1, 5.5(5) nach Theorie I. Ordnung gerechnet werden.

Grüße

Christoff

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Letzte Änderung: von qwertzuiop.

Aw: Biegetorsionsprobleme gerader dünnwandiger Stäbe 13 Dez 2010 10:32 #34391

Hallo Holger,

ich habe gerade in einigen von Kollegen aufgestellten, älteren Statiken geblättert:

Hier wird bei der Konstruktion der Anschlüsse immer darauf geachtet, dass die Zusatzmomente in den Eckstielen sehr gering oder sogar gleich Null sind. Ein Vorkrümmung der Füllstäbe wird bei der Schnittgrößenermittlung nicht angesetzt.

Die Schnittgrößen werden entweder am Ersatzstab oder in seltenen Fällen auch für eine als ebenes Fachwerk abgebildete Seitenwand berechnet. Dann wird für jeden Einzelstab die minimale und maximale Normalkraft ermittelt. Biegemomente treten nicht auf. Dann werden Spannungsnachweise nach DIN 18800-1 und Stabilitätsnachweise nach DIN 18800-2 geführt.

So habe ich das bis jetzt auch immer gemacht. Da man die räumliche Tragwirkung außer Acht lässt, hat man noch Lastreserven.

Gibt man ein räumliches Tragwerk ein, nutzt man diese Reserven aus. Ob dann die Außermittigkeiten angesetzt werden sollten, liegt im Ermessen des Statikers.

Noch etwas: Die Nachweise in DIN 18800-2 sind doch Ersatzstabverfahren: Vor- und Endverformungen werden in Bei- und Abminderungswerte "übersetzt", mit denen reduzierte (plastische) Grenztragfähigkeiten ermittelt werden. Wenn du in deinem statischen Modell für die Einzelstäbe Vorkrümmungen und Vorverformungen ansetzt, dann ist doch der Nachweis am Ersatzstab doch gar nicht mehr nötig, oder?

Grüße

Christoff

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Letzte Änderung: von qwertzuiop.

Aw: Biegetorsionsprobleme gerader dünnwandiger Stäbe 13 Dez 2010 10:45 #34392

H.Steffen schrieb sehr schön:

Was Außermittigkeiten angeht: Da ich nach oben immer schwächere L-Profile verwende (unten 250x28, dann 200x24, dann 200x20, dann 200x18) wandert die Schwerachse der Profile natürlich um einige mm bei jedem Stoß, jedenfalls wenn man die L-Profile ohne Versatz verlascht.
Falls ich nur Normalkräfte ansetzen muß, könnte ich allerdings auch ganz unten ein 200er Profil verwenden, dann wäre der Versatz nur marginal (4mm zwischen oberstem und unterstem Stiel)


Äähhm, guten Morgen :)

ich bin ja nun als strenger Gegner aller kaum nachprüfbaren Rechnmethoden (FEM) bekannt. Und ich hab mich gefragt: wie würdest du das machen?

Also: ich denke es gibt durch diesen Versatz zwar Momente, aber keine Erfordernis den Bgdk zu führen. Denkt mal drüber nach... Es geht um ein Moment das durch das mit den Aussenflanschen bündig stehenden, aber im Schwerpunkt verspringenden Stützenprofilen aus gleichschenkligen L entsteht. Nix FEM.., nix BgdK

Sieht dass noch jemand so?

Gruß Gustav :)
Me transmitte sursum, Caledoni!

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