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Frostschutz für Sohlplatte 13 Mai 2008 09:00 #26184

  • Mitch
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Hallo Kollegen,

habe schon das Forum durchsucht, trotzdem bleiben noch einige Fragen offen.
Wie sieht es mit der Frostsicherheit unter schwach belasteten Sohlplatten aus? in diesem Fall geht es um Sohlplatten (ca. 15x30m) von unbeheizten, landwirtschaftlich genutzten Lagerhallen, teilweise sind gesamte Giebelflächen offen. Die Binder werden auf Streifenfundamenten gegründet, natürlich unterhalb der Frosttiefe. Wie sieht es aber an den Giebelseiten aus? Muß ich hier eine "Frostschürze" einbauen?
Mit erschließt sich hier nicht ganz die Wirkung einer Frostschürze. Warum soll es unterhalb der BoPla nicht frieren, wenn eine Frostschürze vorhanden ist?
Oft liest/hört man von kapillarbrechenden Schichten aus Grobkies oder RC-Material als Frostschutzschicht. Wenn ich nun unter eine 20cm dicke Sohlplatte und 5cm Sauberkeitsschicht eine 15-20cm dicke kapillarbr. Schicht einbaue, liegt UK kapillarbr. Schicht bei ca. 40-45cm unter OK Gelände. Bei Frost habe ich dann zwar keine Volumenvergrößerung der Frostschutzschicht, aber der Boden unter der Frostschutzschicht friert trotzdem und hebt das ganze Marakel doch an?! Dann müßte ja UK Frostschutzschicht auch frostfrei liegen. Wenn das so wäre, erschließt sich mir der Sinn einer Frostschutzschicht nicht so ganz ...

mit besten Grüßen
Mitch

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ReFrostschutz für Sohlplatte 13 Mai 2008 10:23 #26186

1. Gäbe es den Frost gleichzeitig und überall - wären keinen Frostschürzen erf.
2. Dem ist nicht so.
3. Ungleiche Frostbeanspruchung hebt die Bodenplatte -> Risse sind die Folge
4. Frostschürze aus was auch immer für einem Material ist erf.

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ReFrostschutz für Sohlplatte 13 Mai 2008 12:00 #26189

Frost macht doch nur Probleme, wenn Wasser vorhanden ist, denn nur Wasser hat die Eigenschaft, aufzufrieren (s. Flasche Bier im Gefrierfach). Wenn man unter einer Bodenplatte eine funktionierende kapillarbrechende Schicht hat, kann auch kein Porenwasser gefrieren => rund um solche Platten ist m.E. nicht zwingend eine Schürze nötig

Schüsseln des Plattenrandes durch Temperaturdehnungen wird hingegen mit einer steifen Randverstärkung = Frostschürze vermindert.

Gruß,
Georg Salz

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ReFrostschutz für Sohlplatte 13 Mai 2008 14:39 #26190

Guten Tag Mitch,

so wie ich "dein" Bauwerk interpretiere, ist das Tragwerk
ja ausreichend frostsicher gegründet.
Dann sehe ich auch eine Frostschürze
bei den nicht belasteten Bauteilen als nicht nötig an.
Man könnte ja den Innenbereich auch Pflastern. dann wären auch
keine Frostschürzen vorhanden.
(Was ich auch bei landwirtschaftlichen Hallen schon hatte)
Was steht denn für ein Baugrund unter der Platte an?
Ist der überhaupt frostempfindlich?
Alles gröber als Feinsand ist im allgemeinen frostsicher. (Nach
"Casagrande": d>0,2mm)
Weitere Angaben z.B. in "ZTVE-StB 94"
Da der Bereich unter der Platte wahrscheinlich eher trocken sein wird,
ist meiner Einschätzung nach das Frostrisiko auch nicht so hoch.
Das Vorhandensein von Wasser ist ja eine Grundvorraussetzung für
die Bildung von Eis-linsen oder -bänder. Nur wenn diese sich bilden können,
kann es Hebungen geben.
Einen guten Einblick gibt: Möller: Geotechnik (Werner-Verlag)
Wie schon von Georg Salz geschrieben sehe ich unter Umständen in
Temperaturdehnungen (vor allem bei Zwängungen) ev. das größerer
"Risiko". Bei einem umlaufenden Rand werden zwar Schüsselungen
vermindert aber auch Verkürzungen (Schwinden/negative Tempertaturdehnungen)
behindert. Hier wird es eher Risse geben als bei Wölbungen durch Frost.
Hier wird die große Platte (die der Bauherr sicher ohne Fugen möchte)
genügend elastisch sein.
Gruß Helmut

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ReFrostschutz für Sohlplatte 13 Mai 2008 15:54 #26193

Hallo,
so wie ich das verstehe würde ich die Fundamente frostfrei gründen, sprich die Streifenfundamente min. 80 -100 cm tief.
Die nicht tragende Sohlplatte gehört nicht zu den statisch tragenden Bauteilen. Die würde ich wie eine Betonfahrbahn oder Betonparkfläche planen. (sofern die Ausführungsplanung mit zu Deinem Auftrag gehört)
Grüße aus Berlin
Florian Muthmann
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www.muthmann-berlin.de
Tel 030 - 859 670 55
Fax 030 - 859 670 54

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ReFrostschutz für Sohlplatte 13 Mai 2008 19:30 #26195

  • Mitch
  • Mitchs Avatar Autor
Hallo,

besten Dank für die rege Diskussion, Hilfe und Tips!
@Florian: Wo liegt die Abgrenzung zwischen tragend und nicht tragend? Gut, in diesem Fall sind die Lasten aus Gebrauch (Schlepper und ein paar Ballen Stroh) nicht der Rede wert, habe allerdings die Bodenplatte zur Zentrierung der Streifenfundamente biegesteif an den Randstreifen angeschlossen. Kommt zwar rechnerisch auch nur sehr wenig Bewehrung heraus, aber die Platte dient hier zur Stabilisierung.
@Helmut: Aussagen zum Baugrund gibt es (noch) nicht, ein Baugrundgutachten wird es aber wohl nicht geben. Landwirtschaftliches Bauen ist ein Kapitel für sich: "Dat bruuk wi nich, dat hem wi imma ohne sowat maakt ... ;-) Man bedenke, daß jeder Landwirt auch Architekt, Statiker, Maurer und Zimmermann in einer Person ist ...
@Georg: Frostschürze als steife Randverstärkung? Ich kann natürlich im Giebelbereich einen Balken frostfrei betonieren und diesen kraftschlüssig mit der Bodenplatte verbinden. Damit habe ich dann eine Randversteifung aber auch wieder einen Festpunkt, der die Dehnungen in Hallenlängsrichtung behindert. Ich kenne Frostschürzen bisher nur hergestellt aus unbewehrtem Magerbeton B10 bzw. C8/10 mit Arbeitsfuge bzw. 2-lagiger PE-Folie zwischen Schürze und Bodenplatte.

Wenn also frostempfindlicher Boden ansteht: Bringt mir dann eine kapillarbrechende Schicht etwas, wenn sie selber noch in der Frostzone liegt?
Im Moment plane ich aufgrund der Auflagereaktionen aus der Hallenkonstruktion Streifenfundamente 80/80cm mit biegesteif angeschlossener Sohlplatte, d=20cm vor. Bewehrung der Sohlplatte: Q257 oben und unten, Streifenfundamente konstruktiv mit Mattenkorb R257. Es sollte aufgrund der Nutzung als Strohlagerhalle/Maschinenhalle kein Problem sein, auf halber Hallenlänge eine Scheinfuge zu planen. In diesem Fall wäre es m.E. mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, hier Rissbreitennachweise aufgrund Temperaturdehnungen oder abfl. Hydratationswärme zu führen. An den Giebelseiten sehe ich Frostschürzen aus Magerbeton vor und unter der Sauberkeitsschicht der Platte eine 20cm starke Grobkies- oder RC-Schicht vor.
Mal schauen, welche Aussagen zum Baugrund noch eintrudeln und was der örtliche Betonbauer dazu sagt.

Schönen abend noch wünscht
Mitch

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