THEMA:

Hallo an alle!

Hab folgendes Problem:

Ein Dach aus FJI_Trägern. Dachüberstände (70cm) werden mit Massivholzplatten (S3) realisiert. Diese Platten gibts in den Formaten 2 x 5 m und um die Spannrichtung der Decklage senkrecht zur Traufe und zum Giebel zu erhalten werden diese halbiert. Nun steht die erste und letzte Platte aber am Ortgang 70cm über und zwar mit der Decklage parallel zur Kante. Die Bemessung geschieht nach DIN 1052:2004-08.
Ursprünglich wurde das Problem mit Stahlprofilen gelöst.
Ich bin aber der überzeugung, dass die Platte das aushält, ich müsste dazu nur die Schnittgrößen ermitteln um die Nachweise führen zu können... Jetzt hab ich leider nicht an der Uni studiert und auch "nur" Holzbau und Ausbau, da lernt man eher Stabtragwerke kann mir jemand Literatur empfehlen oder sonst irgendwelche Hilfen zum Thema Platten? Wie nehm ich das statische System geschickt an? Denk ich gerade zu kompliziert? Was für Möglichkeiten gibts noch?

In ewiger Dankbarkeit

Mathias

Hallo,
wenn du TJI-Träger und Sortierklasse S 13 meinst, dann schau doch mal bei:
www.finnforest.com/de/default.asp?path=1...55;10456;10463;11397
Frag doch mal die Jungs, die haben das Problem bestimmt öfter ?
Grüße

hi,
welche massivholzplatten?
s3 kenn ich aus austria - meinst du 3-schichtplatten?
70 cm auskragung - quer zur decklagenrichtung - geht nicht mit üblichen dimensionen.
die platte kannst du durchaus als stabtragwerk rechnen - einachsig.
grüsse, markus

Yupp, ich mein die 3-Schichtplatten. Was kann ich da an der Ecke machen? Ursprünglich wurden in dem Fall Stahlprofile L30x4 neben die Dachlattung (parallel zur Traufe) gelegt und verschraubt, die haben dann das Stück quer zur Decklage gehalten. Aber welche Kräfte nehm ich da an?
Ich hab die Platte als Kragarm angenommen und die Kraft aus dem Moment auf die Verschraubung in der Auflagelänge verteilt. Kann ich das Moment also auch für die L30x4- Winkelprofile wieder in ein Kräftepaar aufteilen (eine Kraft senkrecht zum Dach und eine senkrecht vom Dach weg) und die Normalkraft als parallel zum Dach? Dann hätte ich eine Doppelbiegung, das kann ich vielleicht gerad noch so rechnen als "Holzer"

hi,
soso, 30x4 .. wirklich bei 70cm kraglänge?
wenn das ausreichen sollte, kannst du für die holzplatte die äquivalenten lasten annehmen.
bei der von dir gewünschten verlegeart werden spannungen aus scheibenbeanspruchung nur marginalen einfluss auf die bemessung haben, spannungen aus biegung umso mehr
grüsse, markus

Servus Mathias,

was heißt hier nur "holzer" ? wer ab und an in der Vorlesung war, hat sehr wohl mitbekommen wie so was geht...
sorry!

...zur 3-Schichtplatte: Bei Mehrschichtplatten wird üblicherweise bei einer Beanspruchung senkrecht zur Decklage mit dem Restquerschnitt gerechnet (ohne die erste und letzte Lage)(+Abminderung). Da in diesem Falle nur eine Schicht übrig ist kannst diese ganz normal als Kragarm (Doppelbiegung kann vernachlässigt werden) gerechnet werden. (hält niemals). Die Verstärkung in der Lattenebene ist auf alle Fälle erforderlich. Statt einem L-Profiel kannst Du auch ein U- Profiel oder ein Vierkanntrohr (noch besser) verwenden (in Abstand von ca.8 cm von Oberkante Dachlatte Richtung First...).
Die Befestigung kann als Kräftepaar def. werden.

(Für schlaflose Nächte: DIN 1052:2004 Anhang: D.3)

Gruß
BIPs