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Hallo,<br />
wir haben eine neu errichtete Dachgeschosswohnung (4. Stock) in einem größeren Wohnblock (24 Einheiten, Baujahr 1954) erworben. <br /> <br /> Die Dachgeschosswohnung wurde nach den Abtragen des alten Daches(Spitzdach) auf dem bestehenden Gebäude als Pultdachkonstruktion neu errichtet. <br /> <br /> Es wurden zusätzliche Innen- bzw. zurückgesetzte Wände auf der bestehenden Deckenkonstruktion errichtet, welche negativen Einfluss auf die Statik haben. <br /> <br /> Der Bauträger unterließ es, entsprechende statische Berechnungen für die Decke der Altbausubstanz durchzuführen.<br /> <br /> Das Bauamt forderte den Nachweis leider auch nicht an. Es hat sich ja angeblich an der Nutzung nichts geändert.<br /> <br /> Die Decke besteht aus hutförmigen Blechträgern (unten offen) ca. 80x80mm, d=2mm, Abstand 62,5 cm, max. Stützweite 5m , in denen Bimsdielen eingehängt sind. <br /> <br /> Infolge eines Wassereinbruchs durch Regen in der Bauphase haben einige Träger stark angefangen zu rosten.<br /> <br /> Die Decke wurde damals (1954) mit ca. 5cm Ortbeton vergossen. Der alte Estrich wurde nicht entfernt.<br /> <br /> Genaue Angaben sind unter www.washingtonring.de/deckenaufbau/index.htm zu finden. <br /> Die inzwischen vom Bauträger vorliegende statische Berechnung hat unter bereits positiver Annahme verschiedener Werte eine Überschreitung des im Stahlbetonbau üblichen Sicherheitsfaktors von 1,5 um ca. 20% ergeben.<br /> <br /> Leider liegen von dieser Decken keine alten Unterlagen bzw. Berechnungen vor. Alle durchgeführten Berechnungen stützen sich auf die von uns geöffneten Deckenteile der darunter liegendenden Wohnung. <br /> <br /> Vielleicht hat jemand in seiner Praxis mit diesen Deckenaufbau bereits zu tun gehabt und kann uns bei der Klärung folgender Fragen weiter helfen:<br /> <br /> Kennt jemand diese Deckenkonstruktion?<br /> <br /> Welche Daten sind eventuell bekannt?<br /> <br /> Welche zulässige Dehnung kann bei einem statischen Nachweis für diese Blechträger <br /> angesetzt werden (größer als 5 Promille als nach DIN 1045 zulässig)?<br /> <br /> Welche technischen Möglichkeiten gibt es, die notwendige Sicherheit (ohne Abriss) wieder herzustellen ?<br /> <br /> Wie sollte man die vorliegende Korrosion der Blechträger infolge Wassereinbruchs (Regen während der Umbauphase) behandeln? <br /> <br /> Danke für Eure Antworten!<br /> <br /> Gruß<br /> Dipl. Ing. Peter Dettlaff<br /> |
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Hallo!<br />
<br /> zur Deckensanierung habe ich folgende Ideen:<br /> * Fussboden leichter machen<br /> * vermutlich nicht möglich: nachträgliche Unterzüge (in der Wohnung darunter ....)<br /> <br /> Einen weiteren Vorschlage habe ich zur Nachweisführung, nämlich das Durchführen einer Probebelastung mit Durchbiegungsbeschränkung (z.B. L/300 - L/500) ... diese Nachweisführung wurde bereits praktiziert!<br /> <br /> Was micht interessieren würde:<br /> <br /> Warum rosten die Träger infolge Wassereinbruchs während der Bauphase, wenn sie doch an der Unterseite der Decke sind?<br /> <br /> Wurden die nachträglich rostenden Träger denn eingeputzt?<br /> <br /> Was hat dich eigentlich nachträglich veranlasst, diese Untersuchungen durchzuführen? Sind bereits Schäden aufgetreten? |
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Hallo,<br />
<br /> zum Glück sind noch keine erkennbaren Schäden am Gebäude aufgetreten. <br /> <br /> Die Sache mit der Statik kam hoch, weil auch etliche andere Unterlagen (z.B. der Wärmeschutznachweis etc.) gefehlt haben. <br /> Hinzu kamen etliche andere Mängel u.a. in der technischen Ausführung der Dachterasse. Und wenn man einmal Mißtrauisch geworden ist, dann ...<br /> <br /> Während der Bauphase hatte sich sehr viel Wasser auf der Decke/Boden im offenen Dachgeschoss angesammelt. <br /> <br /> Die Bauleute (aus den entfernten Ländern) haben dann mit Eisenstangen versucht, Löcher in die Decke zu schlagen, um das angestaute Wasser ablaufen zu lassen.<br /> <br /> Das Wasser lief dadurch in die ungeschützte Deckenkonstruktion.<br /> <br /> (Die Decke unter dem Dachgeschoss ist Bestand)<br /> <br /> Da die Blechträger nicht mit einer ausreichenden Schicht aus alkalischen Beton abgedeckt sind (konstruktionsbedingt, die Steine wurden in die Blechträger eingehängt), besteht die Gefahr einer weiter voranschreitenden Korrosion der tragenden Teile.<br /> <br /> Die Entlastung(Entfernung des doppelten Estriches) wurde vom Bauamt vorgeschlagen. Es löst jedoch nicht das Korrosionsproblem und der Sicherheitsfaktor bleibt weiterhin unter 1,5.<br /> <br /> Das Einziehen von zusätzlichen Trägern unter die Deckenkonstruktion wird von den anderen Eigentümern aus optischen Gründen abgelehnt.<br /> <br /> Gruß Peter<br /> |
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Hallo Peter!<br />
<br /> Ein ganz anderer Vorschlag: Wenn der Bauherr es verabsäumt hat, ein Bauwerk unter Einhaltung des derzeitigen Stands der Technik (DIN 1045-1 inkl. geforderten Sicherheiten) herzustellen, so ist es meiner Meinung nach seine Aufgabe, diesen Mangel zu beseitigen.<br /> <br /> Mit dieser Forderung würde ich an den Bauherrn herantreten. Vermutlich muss dieser Fall dann ausjudiziert werden.<br /> <br /> Wenn ich richtig vermute, so suchst du nach einer kostengünstigen, einfachen Lösung, die leicht beim Bauherrn durchzusetzen ist ...<br /> <br /> Grüße<br /> <br /> Julia |
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Hallo,<br />
<br /> ich habe mir mal die Bilder angeschaut. Wahrscheinlich handelt es sich um <br /> eine FB-Decke, welche damals als Handmontagedecke eingebaut wurde. Die Träger sind<br /> wahrscheinlich eine Art Mischsystem aus Stahlbetonrippe und Blechträger. Vielleicht sind die<br /> Blechträger nur eine Art Schalungshilfe für die Montage der Decke.<br /> <br /> Mit dem Entfernen des "Estriches" würde ich vorsichtig sein, da es das System<br /> auch mit 35-50 mm Aufbetonschicht zur Traglasterhöhung bei gleichen Deckenaufbau gab <br /> (bzw. gibt). Was bei Dir als Estrich ausgewiesen wurde, kann auch der Aufbeton sein (aber alles nur Vermutungen).<br /> <br /> Wir haben 2003 auch "Nachkriegs"-Gebäude mit der Deckenkonstruktion in Planung gehabt, <br /> da waren aber reine Stahlbetonträger im Abstand von 62.5 cm verbaut worden.<br /> <br /> Bei FB-Decken bzw. vergleichbaren Handmontagedecken wurden für die Abfangungen von Trennwänden<br /> entweder mehrere Träger nebeneinander gelegt oder in dem Bereich Stahlbetonrippen (längs und quer) gefertigt.<br /> Man kann natürlich auch hier nur mutmaßen, daß man ggf. leichte Trockenbauwände über einen<br /> globalen Trennwandzuschlag hinrechnen kann.<br /> <br /> Als Literaturhinweis kann man in die Historischen Bautabellen bzw. in das Gesamtwerk<br /> von Herrn Arnold schauen, im Teil 1 werden meines Erachtens die Deckenkonstruktionen<br /> aus alten Zeiten abgehandelt. Am Montag wäre ich dazu aussagebereit, da die Bücher im Büro<br /> liegen.<br /> <br /> Wenn es in den Büchern Daten zu dem Deckensystem gibt, dann sind auch Belastungsangaben und<br /> typisch verwendete Materialien ausgewiesen.<br /> <br /> Ob hier nun DIN 1045 oder DIN 18800 für den Trägernachweis maßgebend wird, ist hier eigentlich<br /> "zweitrangig", da bei 5 m Spannweite die zulässigen Verformungen maßgebender als die <br /> Spannungen werden. <br /> <br /> Zitat:<br /> "Da die Blechträger nicht mit einer ausreichenden Schicht aus alkalischen Beton abgedeckt<br /> sind (konstruktionsbedingt, die Steine wurden in die Blechträger eingehängt), besteht<br /> die Gefahr einer weiter voranschreitenden Korrosion der tragenden Teile."<br /> <br /> Hat denn das Wasser über längere Zeit in der Decke gestanden oder ist es nur durchgelaufen ??<br /> Die Anrostungen könnne ja auch über einen längeren Zeitraum entstanden sein.<br /> Wenn die korrosionsfördernden Einflüsse nicht mehr vorhanden sind, rostet es auch nicht weiter. <br /> Die Träger kann man auch mit einen Korossionsschutzanstrich nach vorheriger Entrostung versehen.<br /> Das ausgebildete System ist nicht unüblich für die Ausführung zu der damaligen Zeit. Da wurde<br /> nicht so viel Wert auf Brand- und Korrosionsschutz gelegt. Wie erfolgt der Brandschutz der Decke<br /> denn derzeit ?? Eigentumswohnungen - getrennte Wohneinheiten ??<br /> <br /> Hier muß meines Erachtnes ein Statiker ein Durchgeängiges Konzept erarbeiten von der<br /> genauen Grundlagenermittlung bis zu brauchbaren Sanierungsvorschlägen.<br /> <br /> Ich finde es ein bißchen unüblich, in dem Fall schon die neue DIN 1045-1 zu zitieren,<br /> da kann man auch gleich für Abriß plädieren und eine neue Decke einbauen. Ich würde erst<br /> mal mit einem Lastvergleich beginnen, bevor die "scharfen Geschosse" ausgepackt werden.<br /> <br /> Bei uns wurde im Bauamt im letzten Jahr eine Abteilung gegründet, welche sich nur auf Bauschäden spezialisiert<br /> hat, welche auf derartiger Grundlagen resultieren (Bauträger, Bauen im Bestand ??, kein Bauantrag, keine Statik,<br /> billigst gebaut etc.).<br /> <br /> Gruß, Thomas<br /> <br /> |
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