THEMA:

Hallo
Nach DIN1055T9, Tab.1 ist es erforderlich tragende Bauteile wie Wände u. Stützen in LKW-Garagen horizontal in Höhe 1.25m mit 100kN Anprall zu belasten.
Ist das immer so? Oder kann ich diesen Wert auch abmindern?
In meinem Fall ist es eine Einzelgarage für LKW, mit einer Breite von 5m. Die Wände sind aus 24ger KS-Steine, selbsttragend. In diese Wände werden Stützen gestellt, die Unterzüge für Decke und Dach tragen.
Der Anprall kann ja eigentlich nie im 90°-Winkel erfolgen.

Viele Grüße aus MC-POM

Die DIN schreibt es so vor, also muss es so gemacht werden. Aber Du kannst die Horizontalbeanspruchung vernachlässigen, wenn Du durch geeignete konstruktive Mittel einen Anprall verhinderst. Dies könnte z.B. ein erhöhter Bordstein sein, den Du um Deine tragenden Bauteile verlegst oder eine Stahlkonstruktion, die die Kräfte aus einen möglichen Anprall aufnimmt und in den Boden einleitet.

Hallo,
nur weil die DIN etwas regelt, muss man es nicht so machen. Wer nach DIN handelt, darf lediglich davon ausgehen, nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu handeln. Dies kann aber jederzeit widerlegt werden. Vereinfacht gesagt, im Rechtstreit dreht sich die Beweislast um. Man muss Dir nachweisen, das die Anwendung der DIN nicht zu einer Lösung nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik geführt hat.

Hllöchen

' Wer nach DIN handelt, darf lediglich davon ausgehen, nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu handeln.'
Anerkannte Regeln gibt es viele. Auch außerhalb der DIN.
Welche gebräuchlichen Regeln gibt es diesbezüglich noch?
Für fliegende Bauten gibt es z.Bsp. Einschränkungen.

.... Man muss Dir nachweisen, das die Anwendung der DIN nicht zu einer Lösung nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik geführt hat???
Ist damit gesagt, dass die Anwendung der DIN nicht der allgemein anerkannten Regel der Technik entspicht? Wie ist denn hier diese nun in der Praxis wirklich?

Erhöhter Bordstein (mind. 20cm hoch und mit außreichendem Abstand zum Bauteil) in der Einzel-Garage könnte schwierig werden. Zumal in meinem Fall es sich um eine Feuerwehrgarage handelt. Oder ist das üblich den LKW in eine Fahr-Spur zu leiten??
Was gibt es da als Anprallschutz in Stahl, mit dem ich eine Dämpfung erhalte? Und wie muss diese berechnet werden?
Wenn ich die 100kN auf den Anprallschutz ansetze, welche Last geht dann in die Konstruktion, die diese halten muss? Mit der Dynamik hab ich das nicht ganz so! Gibt es da Rechenwege? Oder ist der Anprallschutz in jedem Fall so anzubringen, dass die Kräfte in den Boden / Decke zu leiten sind?

Wie gesagt:
die Anwendung der Normen bedeutet lediglich, die jederzeit wiederlegbare Vermutung man handele nach den allgemenin anerkannten Regeln der Technik. Es ist plausibel, dass sich die allgemein anerkannten Regeln der Technik schneller ändern, als es zu Neufassungen der Normen kommen kann.
In der Praxis wird allerdings häufig angenommen:
a) man muss nach Normen handeln und
b) wer nach Normen Handelt, erfüllt die allgemenin anerkannten Regeln der Technik
beides ist jedoch falsch.