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öffentliche Vergabeverfahren 10 Apr 2024 07:23 #81359

Bei mir (1.5-Mannbüro) melden sich immer wieder Kommunen mit der Bitte/Aufforderung mich an öffentlichen Vergabeverfahren zu beteiligen. Davon abgesehen, dass die zur Verfügung gestellten Unterlagen unterirdisch sind (viele Seiten Bietererklärungen, Beschreibungen der eigenen Infrastruktur, Erklärungen warum man überhaupt lebt) ist das eigentliche Bauvorhaben jedoch als Plan in dem Wust kaum zu finden.

Die Grundanforderungen sind so gestrickt, dass zum einen neue und zum anderen kleine Büros niemals eine Chance haben. Es müssen z.B. Honorarsummen von 150.000,- € in den letzten dire Jahren für Schulerweiterungen nachgewiesen werden und der Lebenslauf von 4 Projektleitern aufgelegt werden. Selbstverständlich muss man erklären, dass man auf Anforderung die Bestätigung der guten Arbeit von früheren AG bringen könnte. Und so weiter.

Die Kommunen können auch nichts dafür, die sind per Euro-Gesetz gezwungen ab 10k€ Planerleistung so auszuschreiben. Mich würde das Gesetz mal interessieren. Mich beschleicht das Gefühl, dass eine Horde von Rechtsanwälten das etwas sehr frei auslegt. Das leite ich u.a. daraus ab, dass alle Kommunen ihre eigenen Anforderungsprofile definieren.

Ist jemand schon etwas tiefer in das Thema eingedrungen?

(ich lehne inzwischen jegliche Beteiligung an solchen Verfahren ab, was mir schon telefonische Bettelanrufe eingebracht hat. Da die Bauabteilungen der Kommunen aber nicht den Sieger küren, bringt mir deren guter Wille gar nichts. Mein größeres Nachbarbüro macht auch nichts mehr "ich mähe lieber den Rasen als darin Zeit zu verschwenden!")
 

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öffentliche Vergabeverfahren 10 Apr 2024 11:08 #81361

Wenn deine Klitsche groß genug wäre....

Viele machen nichts anderes... Da bearbeiten 2 Leute im Büro nur das Papier...
Hier - finde ich auch noch klasse: www.bayika.de/de/aktuelles/meldungen/202...beverordnung-VgV.php

Machs wie ich - nimm die Brotkrumen der LP4, wenn vorher 1-3 in den Sand gesetzt wurde ;D - aber bitte billig, muss beim AG ja noch genügend bleiben...
Vergiss es einfach, man muss sich in meinen Augen schon tatsächlich darauf spezialisieren. Selbst wenn du die Anforderungen erfüllen würdest... (was du unter 10 (5) Mann selten kannst), landest du am Ende oft genug im Lostopf und dann wird gezogen...
Gerade beim ersten mal, ist der Aufwand einfach gigantisch... (Ich habe für mich mal mit 2 Wochen + kalkuliert...)

Beste Grüße

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öffentliche Vergabeverfahren 10 Apr 2024 11:59 #81362

Mein Sohn ist als TWP in einem Riesenläden. Die haben, wie Du schon schreibst, eine gesonderte Abteilung die für alle Fillialen die Angebotsunterlagen zusammenbastelt. Allerdings interessieren die sich für BV ganz anderer Größenordnung.

Was mich besonders interessiert ist, ob denn diese Vergabeform so überhaupt a) von Brüssel gedacht war und b) ob das in der Form nicht sogar rechtswidrig ist, weil ja kleine Büros und neue ausgeschlossen werden. Neue deshalb, weil die ja nie die erfoderlichen Referenzen eintragen können, weil sie teufelskreismäßig niemals welche erlangen können.

thx für den Link :)    
Folgende Benutzer bedankten sich: markus, Baumann

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Letzte Änderung: von DeO.

öffentliche Vergabeverfahren 10 Apr 2024 12:32 #81363

Was war zuerst? Die Henne oder das Ei ? =)
Ich habs aufgegeben drüber nachzudenken.
Da kannste gleich weitermachen was mit Prüfingenieuren mit ettlichen 100 Mitarbeitern im Büro ist. Da gibt es immer mehr von (zumindest mit 30+ Mitarbeitern). Dann stellen nur noch die großen auf und die großen Prüfen... muss man auch mal drüber nachdenken ob da die Unabhängigkeit noch gewahrt ist...

Nüchtern betrachtet sitzen in den großen Büros auch nicht 4-5 Leute an so einem Projekt, sondern eher 1er...

Wenn der weg ist ist der weg...

Dann fängt der Nachfolger auch erst mal mit wenig Infos an. Dieses ganze geblabbel mit mehreren Leuten an einem Projekt, das glaubt doch eh keiner. (Funktioniert doch bei der Urlaubsvertretung schon kaum...)
Letztes mal den Fall live miterlebt - Einer rechnet die Decken der andre den Rest. Da wusste A nicht was sich B gedacht hat... sehr sinnvoll...

Gehts nur mir so? Oder fühlt es sich für manch andren auch so schlecht an wenn Ingenieurbüros "Filialen" haben ? :D
Da ist mit Ingenieur sein nur noch wenig - das sind Firmen mit Bilanzen und um die geht es schlussendlich....

Beste Grüße
Folgende Benutzer bedankten sich: markus

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Letzte Änderung: von ql2/99.

öffentliche Vergabeverfahren 10 Apr 2024 12:32 #81364

Mein Sohn ist als TWP in einem Riesenläden. Die haben, wie Du schon schreibst, eine gesonderte Abteilung die für alle Fillialen die Angebotsunterlagen zusammenbastelt. Allerdings interessieren die sich für BV ganz anderer Größenordnung.

Was mich besonders interessiert ist, ob denn diese Vergabeform so überhaupt a) von Brüssel gedacht war und b) ob das in der Form nicht sogar rechtswidrig ist, weil ja kleine Büros und neue ausgeschlossen werden. Neue deshalb, weil die ja nie die erfoderlichen Referenzen eintragen können, weil sie teufelskreismäßig niemals welche erlangen können.

thx für den Link :)    
Zum rechtlichen kann ich nichts beitragen. Aber neue Büros können durchaus ins Spiel kommen, wenn sie über entsprechend erfahrene Mitarbeiter verfügen. AFAIK reicht oft auch die persönliche Referenzen der angegebenen Projektingenieure aus, um im Spiel zu bleiben. Wenn Du Dir also einen Mitarbeiter einkaufst, der in den letzten 3 Jahren fünf Schulerweiterungen mit Honorarsummen >150.000 bearbeitet hat, kann die oftmals als Referenz ausreichen. Ob der angegebene Mitarbeiter nachher das Projekt auch tatsächlich betreut, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.

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öffentliche Vergabeverfahren 10 Apr 2024 12:47 #81365

Das mit dem referenzenträchtigem Mitarbeiter mag funktionieren. Ebenso könnte man sich mit einem anderen Büro zu einer Arge zusammenschließen. Nur sind solche Konstrukte tragfähig genug um ein entsprechendes Gesetz zu erlassen und zu halten?

10k€-Planerleistung sind ja schnell zusammen, da die eh zumeist P1-5 ausschreiben. Das heißt, es handelt sich um eher kleine Projekte die gar keinen großen Planerladen erfordern. Naja, irgendwie sehr grenzwertig alles.

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