THEMA:

Hallo Kollegen,
wer hat Erfahrung mit nachträglichem verstärken von Widerlagerdächer?
Folgender Fall: Ein Dachgeschoß soll ausgebaut werden. Das vorhandene Dach ist ein Widerlagerdach. Es werden 3 Sparrenreihen zur Ausbildung einer Gaube entfernt, d.h. die äußeren Sparren fangen den Bereich der Gauben auf, so dass man am Fußpunkt sehr hohe Horizontalkräfte abfangen muss. Da die Gauben auf beiden Dachseiten ausgeführt werden sollen, bietet sich meiner Meinung nach das einziehen von Zugbändern im Bereich des Estrichs an. Hat jemand Erfahrung mit so einem System oder kann mir jemand entsprechende Links oder Tipps nennen.

Grüße JDA

Hallo JDA!

Die konzentriert anfallende H-Kopmonente mit zusätzlichen Zugbändern zu fassen ist formal richtig,
Vorab zu prüfen wäre ob das Widerlager in diesem Bereich ausreicht, ob evtl. Bewehrungsüberschuss innerhalb der Beckenplatte vorhanden ist.

Dann erübrigt sich i. d. Regel die aufwändige Ertüchtigung, zumal die zusätlichen Zuggurte nur wirksm sein könne wenn Sie im Vorfeld für die gedachte Last vorgespannt werden.

Gruß AO

Hallo,
Durch den Einbau der Gauben ist m.E nach ist weder die Summe der vertikalen noch die der horizontalen Kräfte größer geworden.
Lediglich die Lasteinleitung in die Deckenplatte ist örtlich neben den Gaubensparren höher.
Damit ist das ganze mehr ein Problem der ausreichenden Lastverteilung in die weniger stark belasteten Deckenbereiche der Gaube.
Versuch mal über entsprechende lastverteilende Schwellhölzer oder ggf. rahmenartige Konstruktionen in Dachebene (am Fußpunkt) eine Lastverteilung zu erreichen.
Andreas