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Lastfortleitung und Aussteifung 23 Apr 2005 20:17 #8917

  • Jeff
  • Jeff s Avatar Autor
Hallo Statiker,

folgendes Problem: im rahmen einer übung soll ich den nachweis einer aussteifung für einen zweistöckigen verwaltungsbau in holzrahmenbau (maße deckenscheibe: 18m x 14 m) führen.
das gebäude besitzt ein pfettendach (dachneigung 12 grad, Firsthöhe ca. 9m, über windrispen ausgesteift). über dem OG soll keine decke angeordnet werden (sichtdachstuhl); lediglich über dem EG. es sind im OG und EG in gebäudelängs- und querrichtung ausreichend tragende wände vorhanden, um die windlast aus der fassade einzuleiten.es gibt keine exzentrizitäten. die wände aus OG stehen über den wänden EG.
Das dach habe ich für wind auf giebelseite nachgewiesen.

Vorgehensweise bei der lastweiterleitung aus wind auf fassade?: ich ermittle also die kräfte, resultierend aus wind auf fassade OG, welche die wände im OG horizontal belasten und weise deren horizontalverankerung auf der brettstapeldecke nach. wie gehe ich dann sinnvoll weiter vor?
sollte ich nun die deckenscheibe (brettstapelelemente, mit osb-platte zur aussteifung beplankt) unter vernachlässigung der durchlaufwirkung auf deren steifigkeit hin rechnen (aufnahme des schubflusses, nagelabstände...) und die somit ermittelten auflagerkräfte den aussenwänden zuordnen und mit diesen hohen auflagerkräften die verankerung meiner deckenscheibe auf den aussenwänden rechnen; das nach der balkentheorie ermittelte biegemoment möchte ich der beplankung als ersatz für meinen zug/druckgurt zuweisen? wenn ja mit welcher lasteinflussbreite weise ich die scheibe nach? ist das höhe wand OG + halbe wandhöhe EG?
es tragen doch aber auch die innenwände im EG (ausreichend starke ständerung mit beplankung) mit. somit stimmt doch mein idealisiertes modell der deckenscheibe gar nicht da ich meinen aussenwänden eine zu hohe last zuordne?
zum schluss weise ich dann noch meine wände im EG auf die horizontallsaten aus OG+EG auf deren verankerung/abheben nach.
fragen über fragen und ich habe den durchblick verloren.
für eure hilfe bin ich äusserst dankbar da ich mir das problem der lastfortleitung nicht wirklich klar machen kann. Gruß Jeff

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ReLastfortleitung und Aussteifung 24 Apr 2005 07:47 #8921

  • markus
  • markuss Avatar Autor
Jeff schrieb:

es gibt keine exzentrizitäten

doch, 10%, s. din 1055

sollte ich nun die deckenscheibe [..] rechnen [..] und mit diesen hohen auflagerkräften die verankerung meiner deckenscheibe auf den aussenwänden rechnen

ja. die hohen auflagerkräfte verteilen sich auf meist grosse längen.

das nach der balkentheorie ermittelte biegemoment möchte ich der beplankung als ersatz für meinen zug/druckgurt zuweisen? wenn ja mit welcher lasteinflussbreite weise ich die scheibe nach? ist das höhe wand OG + halbe wandhöhe EG?

nein. zug-/druckgurte nachweisen.
h´= h,og + 1/2 h,eg stimmt - das dach wird für lasten aus 1/2 h,og nachgewiesen.

es tragen doch aber auch die innenwände im EG (ausreichend starke ständerung mit beplankung) mit. somit stimmt doch mein idealisiertes modell der deckenscheibe gar nicht da ich meinen aussenwänden eine zu hohe last zuordne?

wenn du willst, darfst du die innenwände auch heranziehen, verlierst aber flexibilität, wenn später umgebaut wird: dann wird neu gerechnet.
zumindest konstruktive berücksichtigung von scheibenkräften der innenwände ist sowieso aus verträglichkeitsgründen erforderlich.

fragen über fragen und ich habe den durchblick verloren.

so schlimm ist das garnicht :)

grüsse, markus

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ReLastfortleitung und Aussteifung 24 Apr 2005 08:45 #8925

  • Jeff
  • Jeffs Avatar Autor
hi markus,
danke dir für deine schnelle beantwortung meiner frage.
mit der aussage es gibt keine exzentrizitäten meinte ich diese, resultierend aus der geometrischen anordnung der innen- und aussenwände. ich kann doch die resultierende windlast auf meine deckenscheibe, über die ermitllung des gesamtschwerpunkts meines gebäudes, den einzelnen wänden im EG als horizontalkraft zuordnen (da gehen die einzelnen wandlängen in x- und y-Richtung des gebäudes mit ein, etc.). dort eben liegt mein problem. als ich diese gerechnet habe bekomme ich gleichmäßig verteilte horizontalkräfte für meine wände im EG heraus. da ich aber die steifigkeit meiner deckenscheibe ja zuertseinmal nachweisen muss, ob diese denn überhaupt steif genug ist um den schubfluss in die darunterliegenden wände einzuleiten verbleiben mir die zum nachweis der deckenscheibe (vereinfacht als einfeldträger gerechnet) erhaltenen auflagerreaktionen. dann bräuchte ich den innenwänden gar keine kräfte mehr aus horizontalbeanspruchung zuordnen, weil meine aussenwände doch schon allle kräfte aus der deckenscheibe scheinbar abbekommen? liegt mein fehler also prinzipiell darin, dass ich diese deckenscheibe nicht als einfeld rechnen sollte? ich hoffe ich bin nicht allzu schwer von begriff, gruß jeff

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ReLastfortleitung und Aussteifung 24 Apr 2005 16:01 #8933

hi,

du machst das auf die konventionelle methode: SP, verteilung in x-/y-richtung ... das setzt e. "starre" deckenscheibe voraus. dabei werden auch innenwände mit scheibenkräften beaufschlagt.

der nachweis der deckenscheibe erfolgt im holzbau über scheibenschlankheit (ohne explizite verformungsuntersuchung ist damit max f < l/1000 eingehalten) und über den schubnachweis in der anschlussfuge (bei deiner konstr. also osb-nachweis und verbindungsmittel).

grüsse, markus
Markus L. Sollacher, Berat. Ing. BYIK
mlsollacherATt-onlinePUNKTde

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