THEMA:

Wer hat mit diesem System Erfahrung?
Sind spezielle Nachweise z.B.für den Schubnachweis zu führen?
Findet man Literatur über zusätzliche Nachweise bezw. Schäden?
Stehe erst am Anfang meiner Erkenntnisse.

Jupp

Hallo,
habe vor kurzem ein grösseres Bürogebäude gerechnet mit Betonkernaktivierung.
Normalerweise ergeben sich bei der Bemessung keine Probleme, da die Lochstörungen gering sind.
Hochbeanspruchte Bereiche, wie Durchstanzkegel sollten freigehalten werden,
Rücksprache mit dem Haustechniker erforderlich.
Die z.T. wild verlegten E-Leitungen sind in der Regel problematischer.
Bei der Bewehrungsplanung aufpassen: die üblichen Abstandshalter sind nicht geeignet. Vierbeine o.ä. vorsehen!
Gute Infos unter www.velta.de, Vertreter vorbiekommen lassen!
Grüsse
Thomas

Hallo Jupp guten Morgen

zuerst wird wohl wieder gebaut und dann erst nach vorhandenen Schäden geforscht;-))
Ich denke schon daß ein direkter Eintrag von Wärme direkt in das Innere des Betons manchen Prozeß beschleunigen könnte .
Zuerst denke ich da mal an das evtl beschleunigte Schwind und Kriechverhalten das ja in der Wirkung zusätzlichen Temperaturdifferenzen gleichkommt.

Und da im Sommer ja Kühllasten eingetragen werden kehren sich irgendwie die Vorzeichen um.
Das Temperaturgefälle geht dann vom Betonkern zur Luft der Räume während es im Normalfall umgekehrt ist ,sodaß der Beton im Sommer einen Teil der Wärme aufnimmt.

Es ist wohl keine Schande zuzugestehen daß man in diesen Fällen vorsichtig zu Werke gehen sollte.
Den Heizungsbauer interessiert das nicht die Bohne.
Jedes Gewerk macht bald Vorschläge zu Lasten anderer.

In der gesamten Konstruktion werden Temperaturdifferenzen auftreten die kaum irgendwie greifbar sind da ja nicht alle Teile der Konstruktion als Betonkern dienen und Wärme oder Kälte auch in nicht direkt aktivierte Bereiche abfließt da sie ja verbunden sind.

Zuerst hat man argumentiert daß eine äußere Wärmedämmung die Temperaturdifferenzen von außen von der Konstruktion fernhält und das Wärmebrückenproblem entschärft und jetzt setzt man den Belzebub direkt in die Konstruktion.

Ich habe ehrlicherweise noch keine feste Meinung zu diesem Thema aber es nutzt nichts zu blauäugig da heran zu gehen.
Für manchen Investor steht eine ganze Menge an Kohle auf dem Spiel und wenn er sich den neuen unausgegorenen Techniken zuwendet soll er auch das Risiko dafür tragen.
Ich würde bis auf weiteres die projektierten Temperaturen statisch auf die Konstruktion ansetzen,und zwar samt Wärmeübergang auf die Luft.
Dazu noch forcierte Schwindverkürzungen im Winter.
Die allergrößte Gefahr sehe ich bei Kühllast im Sommer bei evtl entstehendem Kondenswasser an der Konstruktion die in Risse gelangen kann und dort im Sommer forcierte Rostbildung am Stahl auslösen könnte.
Vielleicht sollte man in solchen Bereichen auf besonders rostgeschützte Bewehrung umsteigen.
Produkte dafür gibt es ja .
Rechnet man diesen Kostenfaktor hinzu ist das schöne neue System wohl gleich wieder erledigt.
Ich habe mir schon lange abgewöhnt bei jedem neuen System gleich Hurra zu schreien;-))

Gruß Heinrich

Hallo Heinrich,
ich glaube du hörst das Gras wachsen.
Schau dir mal die Temperaturdifferenzen bei einer Betonkernaktivierung an, die sind ein Bruchteil von dem, was ein normales Betonbauteil aushalten kann und muss.
Denke nur an Decken mit Fussbodenheizung.
Gruss
Thomas.

"Da werden Sie geholfen":
www.filigran.de/download/betonkerntemperierung.pdf

Gruß
Josef

Vielen Dank für die Tipps und Hinweise.
Den Artikel in BT 12/2004 von Filigran habe ich gelesen.
Vermisse aber den Bezug zur Stahlbetonbemessung.
Habe mich direkt mit d. Fa. Filigran in Verbindung gesetzt und werde nach Erhalt der Infos diese hier einstellen.

Jupp