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Hallo,
in der 1045-1 gibt es kene Vorgaben zur Betondeckung des Bewehrungsstahls für Stahlbeton mit chemischem Angriff. In den meisten Fällen wird zwar die Deckung aufgrund der anderen Expositionsklassen derjenigen der alten DIN1045 entsprechen. Dennoch wundere ich mich ein bißchen, daß der früher eigens aufgeführte chemische Angriff als Beanspruchung der Bewehrung nicht mehr in der neuen DIN auftaucht. Hat da jemand etwas Hintergrundwissen, warum dies so ist? Ich könnte es mir so erklären, daß man von selber drauf kommen kann/soll, daß der chemische Angriff von Säuren und Laugen gleichzusetzen ist mit Tausalzbeanspruchung (also elektrolytische Korrosion). Obwohl m. W. die Lauge, mit der man Autos entlackt, auch Eisen angreift, wenn sie in Hohlräumen verbleiben sollte (kann mich aber auch irren), kann sie keine "chloridinduzierte Korrosion" verursachen, da kein Cl drin ist. Oder was wäre mit H2SO4? |
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Hallo Philipp,
nach DIN 1045-1 unterscheidet man zwischen Bewehrungskorrosion und "Betonkorrosion" bzw. Betonangriff. Bewehrungskorrosion wird durch Karbonatisierung, Chloride an sich und speziell Chloride in Meerwasser ausgelöst - so wird zumindest gem. DIN 1045-2 unterschieden. Durch diese Bewehrungskorrosion werden sowohl Mindestbetondeckungen cmin als auch Mindestfestigkeitsklassen für Betone vorgeschrieben. Betonangriff auf der anderen Seite kann sowohl durch Frost (mit und ohne Taumittel), durch chemischen Angriff der Umgebung als auch durch Verschleißbeanspruchung (XM existiert nur in der deutschen Umsetzung der Norm) verursacht werden. Aus dem Betonangriff geht lediglich die Betongüte, also die Mindestfestigkeitsklasse hervor. Das resultiert daher, dass man davon ausgeht, dass mit steigender Festigkeitsklasse die Beton "dichter" sind, und somit der Schadstoffbefall stärker behindert wird. Nach neuer DIN suchst du dir ja eh alle dein Bauteil betreffenden Expositionsklassen raus, um dann die maßgebende Betongüte und auch die erforderliche Mindestbetondeckung zu erhalten. Was mir gerade noch so einfällt: Zu den Expositionsklassen gibt's schon Korrekturen in der neuen DIN 1045, da diverse Fußnoten vergessen wurden. Einige Betone, vor allem im Bereich der Expo-Klassen XF4 sind so wie es dort stand nur mit Luftporenbildner ausführbar. In der 15. Auflage der Schneider Bautabellen ist dieser Fehler auch noch enthalten! Die 16. Auflage wurde korrigiert. Gruß Tobias |
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Hallo Tobias,
XM gibt es nur in Deutschland? Lustig! ![]() Soweit alles klar; worauf ich hinaus will: Angenommen ein Bauteil ohne Frost mit Beanspruchung durch Gärfuttersaft, entspricht starkem chemischen Angriff nach alter DIN bzw. XC2 und XA3 nach neuer DIN. Nach alter DIN war dann nom c = 5,0cm (Höchstwert) erforderlich. Das verstand ich dann so, dass diese Chemie den Stahl schädigen kann. Nach neuer Norm, Tab. 4, wird dann, nach meinem Verständnis XC2 maßgebend, bedeutet 2,0 + 1,5 = 3,5cm Deckung erforderlich. Warum brauche ich dann weniger? Ach so! Dann ist wegen XA3 C35/45 gefordert, also dichterer Beton (altern. LP und ne Nummer schwächer, auch wenn es dann durchsifft); während in der alten da auch ein B25 verwendet werden konnte, der nicht so dicht war; ich glaub, ich hab´s kapiert ![]() Mit den Korrekturen: Da mit LP bei XF3/4 ist aber komischwerweise schon im Schneider Nr. 14 drin, allerdings nicht explizit erwähnt, sondern nur LP-Gehalt angegeben; auf 5.13. ![]() Gruß und gute Nacht, Philipp |
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Hallo Phillip!
Du musst bei Gärfuttersaft beachten das der Beton einen Schutzanstrich bekommt wg. der Exp Klasse XA3 .(siehe DIN 1045 - 2) XA3: Schutz des Betons bzw. Gutachten für Sonderlösungen gruss www.bau-klb.de |
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Hallo Philipp,
kurze Anmerkung: Aufpassen beim Sprachgebrauch "schwacher, starker oder sehr starker chemischer Angriff" nach alter DIN und Zuordnung der Expositionsklassen nach neuer DIN ! Gegenüberstellung Sprachgebrauch alte - neue DIN: schwach angreifend (alte DIN) entspricht XA 1: schwacher Angriff nach neuer DIN stark angreifend (alte DIN) entspricht XA 2: mäßiger Angriff nach neuer DIN sehr stark angreifend (alte DIN) entspricht XA 3: starker Angriff nach neuer DIN Vgl. hierzu Tabelle zu den Grenzwerte bei chemischen Angriff (z.B. Readymix Heft 16. Aufl. (alte DIN) und 18. Auflage (neue DIN)). Gruß Jens |
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Hallo,
Danke für die Antworten. Wie ich das sehe, kann man zwischen alter und neuer DIN gar nicht so einfach vergleichen, da die geforderten Maßnahmen zu verschieden sind. Philipp |
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