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innerer/äußerer Zwang - MicroFE 09 Jan 2005 12:14 #6761

Hallo!

Für die Rissnachweise nach DIN 1045-1 stehe ich ein bisschen vor einem Definitionsproblem. Für einen rechteckigen WU-Behälter mit zwei Kammern und überschütteter Stb.-Abdeckung soll ich Rissbreitennachweise führen und kämpfe mich nun durch die Bemessungsoptionen meiner FEM-Software (MicroFE).

Grundsätzlich wird zwischen innerem und äußerem Zwang unterschieden. Folgende Definitionen: Innerer Zwang = Bauteil unter Eigengewicht will sich aufgrund des Abfließens der Hydratationswärme und/oder des Schwinden des Betons zusammenziehen, wird dabei jedoch behindert (durch Reibung in der Auflagerfuge oder durch Einspannung in zuvor betonierte Bauteile (Wandauflager)). Diese Situation wird durch die Mindestbewehrung berücksichtigt?

Für äußeren Zwang bleiben dann noch die Zwangsspannungen die aufgrund der statischen Unbestimmtheit entstehen, wenn Verkehrslasten aufgebracht werden? Diese Spannungen würde ich durch die Begrenzung der Stabdurchmesser/-abstände in den Griff kriegen?

Die Unterscheidung ist ziemlich schwammig. Demnach würde ich zunächst einen MicroFE-Durchlauf für Biegung und inneren Zwang durchführen. Eine danach gewählte Bewehrung würde ich in einem zweiten Rechengang für äußeren Zwang überprüfen (Stahlspannungen, ds) und ggf. die Bewehrung anpassen/erhöhen (keine Addition!).

Prinzip verstanden? Man will ja auch nichts falschmachen ;-).

Vielen Dank für Hinweise!

Gruß

Maik

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Reinnerer/äußerer Zwang - MicroFE 10 Jan 2005 06:44 #6762

  • Axel
  • Axels Avatar
Ich verstehe das genauso. Der innere Zwang entsteht aus dem Schwinden des Betons. Die entsprechende Kraft ist also durch Betonrissspannung x effektive Betonfläche gegeben.
Ich benutze normalerweise das Verfahren mit direkter Berechnung der Rissbreite. Dies kann man für beide Beanspruchungen anwenden. (Aus meiner Sicht eine echte Verbesserung zur alten DIN.) Man rechnet einmal mit der Schnittkraft aus äußerer Belastung und dann der Schnittkraft aus innerem Zwang. Dazu ist jeweils der zugehörige effektive Betonquerschnitt zu verwenden.
Der höhere Wert wird maßgebend. Die Ergebnisse sind etwa die gleichen wie früher (Buch von G. Meyer).

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Reinnerer/äußerer Zwang - MicroFE 10 Jan 2005 12:35 #6776

Hi Maik,

Die Zwangbeanspruchungen würde ich folgendermaßen unterteilen:
innerer Zwang (direkter):
Zwangursache liegt im Bauteil selbst, es entstehen Eigenspannungen, deren Einfluss (nichtlinearer Spannungsverlauf) ja auch abhängig von der Dicke in Gleichung (127) mit k berücksichtigt wird. Beispiele sind Hydrat. und Schwinden mit Ursache im bauteil selbst

äußerer Zwang (indirekter):
Der Zwang ist von außen aufgezwungen, sprich die Ursache liegt außerhalb des betrachteten Bauteils. Beispiele sind Stützensenkung, Lagerverformung, Schwinden bzw. Hydrat. eines angrenzenden Bauteils. Dieser Zwang tritt ja i.d.R. in Verbindung mit der "normalen" Lastbeanspruchung auf.

Vom Nachweis her Handhabe ich dies wie Axel, mittels direkte Berechnung der Rissbreite getrennt mal für den (inneren) Zwang und mal für die Belastung ggf. mit äußeren Zwangbeanspruchungen (quasi-ständig, häufig oder selten > je Anforderungsklasse). Dann die größere Bew. von beiden einlegen.

Gruß, Frank

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Reinnerer/äußerer Zwang - MicroFE 10 Jan 2005 13:02 #6777

Sorry, muss natürlich bei der direkten Berechnung nur die errechneten Rissbreiten vergleichen. Da dann aber die Größte w(k) als maßgebend annehmen und mit Grenzwert vergleichen.

Gruß, Frank

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Reinnerer/äußerer Zwang - MicroFE 10 Jan 2005 16:20 #6783

  • Maik
  • Maiks Avatar
Hallo Kollegen!

Vielen Dank für die Erklärungen. Dann liege ich ja gar nicht so verkehrt. Offensichtlich wird dann innerer Zwang nur bei isolierten Bauteilen die keine zwangsverursachenden Fesselungen/Einspannungen besitzen maßgebend, also maximal z.B. bei der Bodenplatte noch ohne aufgehende Wände betrachtet.

Maik

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Reinnerer/äußerer Zwang - MicroFE 10 Jan 2005 16:39 #6785

Hallo Maik,

fast ;o). Eine Behinderung der Verformung brauchst Du auch beim inneren Zwang (sonst gäb es ja keinen Zwang), die Ursache des Zwangs liegt hier nur im Bauteil selbst. Ein Beispiel ist eine aufgehende Kellerwand, die sich infolge der Behinderung durch die Sohlplatte nicht frei verformen kann. Der Zwang rührt aus dem Bauteil "Wand" selbst (abfließende Hydratationswärme oder Schwinden), behindert wird sie aber von einem angrenzenden Bauteil - hier der Sohlplatte.

Gruß, Frank

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