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Dübelanschlüsse gelenkig? 13 Okt 2004 05:38 #5565

  • Sepp
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Hallo!

Ich habe die Berechnung eines Mastes vor mir liegen, der mit zwei Diagonalen abgestrebt wurde. Der Fußpunkt des Mastes (RO 219.1 × 12.5) wurde mit einer Fußplatte (400 × 400 × 15 mm) auf einer Betonplatte mit vier Dübeln befestigt (Hilti HST-R M16). Die Höhe bis zum Diagonalenanschluß beträgt ca. 7,0 m. Der Fuß des Mastes wurde gelenkig angesetzt.
Bei der Nachrechnung des Mastes fiel mir folgende Problematik auf:

Betrachtet man die Verdrehungen am Fuß bei dem gewählten gelenkigen Anschluß, so ergeben sich hier etwa 0,4°, was letztendlich nur durch eine Bewegung der Dübel von etwa 2,3 mm möglich wäre. Gemäß Zulassung wäre dazu aber eine Zugkraft von etwa 13 kN auf dem Dübel nötig, um diese Verschiebung zu erreichen (was wiederum durch ein Einspannmoment verursacht würde, das deutlich größer als 0 wäre).
Setzt man den Fuß eingespannt an, so ergeben sich Einspannmomente, die bei weitem nicht mehr von Dübeln aufgenommen werden können.
Ein umständliches Ermitteln von Federwerten führte ebenfalls noch zu deutlich zu hohen Zugkräften für die Dübel.

Aus meiner bisherigen Erfahrung weiss ich, dass ein nicht geringer Prozentsatz von Tragwerksplanern so einen Fußpunkt gelenkig ansetzen würde. Bewerte ich also die geschilderte Problematik zu hoch?
Letztendlich würde der Dübel so weit herausgezogen werden, dass das Moment eben nicht mehr aufgenommen werden könnte. Was passiert aber dann mit den auftretenden abhebenden Kräften?

Ich wäre für einen konstruktiven Meinungsaustausch sehr dankbar.

Gruß, Sepp

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ReDübelanschlüsse gelenkig? 13 Okt 2004 06:08 #5566

Hallo
Ich würde für die Berechnung ebenfalls eine gelenkigen Anschluss wählen... maßgebend ist jedoch die Ausbildung des Gelenkes am Mastfuss.
Ich halte den die Fussausbildung aufgund der relativ großen Fussplatte nicht mehr für einen gelenkigen Anschluss da wie Du richtig beschrieben hast sich Knotenverdrehungen ergeben die zu Zugkräften in den Dübeln führen.

Ich würde das " Gelenk" auch als Gelenk ausbilden d.h. über eine eingeschlitzte Lasche am Mas,verbunden über eine Bolzenverbindung und einer einbetonierten Doppellasche. Hier ist das Gelenk in einer Richtung tatsächlich gegeben und für die andere Richtung ist die Biegesteifigkeit der Lasche so klein das eine Gelenk realistisch ist.

Gruss
Andreas
Andreas Gehm, Dipl.-Ing.
Berat. Ingenieur BYIK

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ReDübelanschlüsse gelenkig? 13 Okt 2004 06:17 #5567

Im Nachgang

Als Literatur: Petersen, "Stahlbau" S.542ff.
Andreas Gehm, Dipl.-Ing.
Berat. Ingenieur BYIK

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ReDübelanschlüsse gelenkig? 13 Okt 2004 06:17 #5568

  • Sepp
  • Sepps Avatar Autor
Hallo!

Was ich vergaß mitzuteilen: Der Mast steht bereits seit 6 Jahren. Dummerweise wurde er von einem meiner Vorgänger so geplant. Ich kann also kaum argumentieren, dass der Mast wegen geringen Mehrlasten jetzt auf einmal nicht mehr tragfähig ist. Blöderweise würde ich damit die Verantwortung für den Fußpunkt übernehmen...

Gruß, Sepp

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