THEMA:

Hallo Kollegen
Weiß vielleicht jemand den Hintergrund für Maximalbewehrung bei Stützen
Lt. EuroKot wäre Stütze Ortbeton 4% , Übergreifungsstöße mit 8% (also doppelter Wert bei vollem Übergriff) für FT wäre 9% zulässig.
Ich habe hier den Fall dass sich eine Rundstütze (d=25cm, mit 8xd20) gerade so aufs Knicken ausgeht jedoch Maximalbewehrung bei über 5% liegt und damit über den 4%
Statisch habe ich damit an sich kein Problem, wüsste jedoch gerne woher die Begrenzung kommt bzw. mit welchen Konsequenzen man rechnen muss wenn es nicht passt.

Ich habe eigentlich 9% in Erinnerung.
Sind die 4% nicht eine Empfehlung?

bei einer Stütze ist max. zulässig 8% Schreibfehler selbstverständlich 9% (auch im Bereich Übergreifung)
nicht 4%
kann grad zu Hause nicht im LEONHARDT bzw. Heft 220/240 nachlesen, würde aber sagen die Begrenzung einer Höchstbew. soll die Betonierbarkeit ohne Hohlräume gewährleisten
und den Verbund sicherstellen

ist schon lange her dass ich das hatte, glaube mich aber zu erinnern, dass
wenn Knicken maßgebend ist (im mittleren Drittel der Stütze), man nicht zwingend mit 100% am Auflager verankern muss
sonst Schraubanschlüsse Lenton und Co.

ba

das ISB-Buch (Nachfolger vom RUßWURM) kennst du?
www.isb-ev.de/wp-content/uploads/2019/10...lbetontragwerken.pdf

mein Interesse an gestaffelter Stützenbew. war mal wieder geweckt, google mal
"stahlbetonstütze gestaffelte bewehrung augustin 1975"

Nach DAfStb-Heft 599, 10.4.2.1 dient die Begrenzung des Längsbewehrungsanteils auf As,max = 0,09*Ac der Sicherstellung der Betonierbarkeit, wie @ba schon geschrieben hat.

Ich habe ziemlich viele hochbewehrte Stützen überwacht. Immer wieder haben sich die Firmen beschwert über die schwere Einbaubarkeit und es waren 9% im Stoßbereich.

Das mit den 9% (4,5%) wurde ja bereits erwähnt.

Jetzt würde ich diesbezüglich und der Betonierbarkeit nicht immer gleich schwarz sehen. Umso massiger die Stütze ist umso entspannter wäre ich bezüglich der Betonierbarkeit.
Bei d=25cm und eventuell noch 5,5 cm Betondeckung - da wird es dann eng.

In der Regel ist die Bewehrungsführung (Übergreifungen) bei runden Stützen deutlich besser zu realisieren als bei quadratischen und rechteckigen.

Grundsätzlich halte ich die Begrenzung auf 4% in der Stütze selbst (ohne Übergreifung) für nicht das schlechteste... und zwar für die heiße Bemessung. Ab 4% können die Tabellenwerte bzw. die Gleichung nach 5.7 nicht mehr angewandt werden. Die Heißbemessung mit "FEM" ist nicht unbedingt geeignet um den Bewehrungsgrad zu drücken, da gehts dann oftmals gleich hoch hinaus mit der Bewehrung (Abhängig von den Randbedingungen).

Beste Grüße

Ps: Die Altvorderen empfehlen in der Regel eher schwach bewehrte Stützen und das hat durchaus berechtige Gründe...
Pps: Die 4%/8% sind eventuell Regeln aus Östereich?