THEMA:

Hallo,
bei einem Projekt soll eine Übderdacht Aussenfläche (Decke 22x2 m) in Sichtbaren Ortbeton hergestellt werden.
Auf der kurzen Seite, freier Rand und gegenüber Stabox Anschluss.
Lange Seite, Spannweite 7,5 - 7,5 - 7. Auflager Betonwände die mit der Decke später verbunden sein werden. Rechts, Auflager auf Konsole.

Lasten, Menschenansammlung, 5 kN/m²
Statisch reicht oben und unten Q335A aus.
Geplante Betondeckung : unten 3,5cm oben 5,0 cm

Die Frage die sich jetzt stellt, wie wir die Fläche sauber und ohne sichtbare Risse hinbekommen.

Oben würde ich schon auf eine Q524 gehen und im Bereich der Auflager noch Ø8/10 zusätzlich.

Streusalz ist möglich daher müsste man ja theoretisch auf ein C30/37 4 LP gehen, den kann man jedoch nicht flügelglätten.
Ich würde einen normalen C30/37 Cat. 3 dieser erfüllt hier maximal XC4, XD2, XF3, XA2. 

Welche Maßnahmen könnten wir noch treffen um die Fläche möglichst sauber und Rissfrei hinzubekommen ?

Danke, Skizze im Anhang.


 

passende Beschichtung?

Sollen das 22m fugenlos sein? > Falknerdiagramme.

Der Bewehrungskasten soll in Längsrichtung keine Festhaltung darstellen? Ich bin skeptisch ..

C30/37 LP ist nicht viel anders als ein C35/45 - nur eben mit Luftporen. Ob´s die im Bauablauf (und erst recht später: erhoffter Expansionsraum) wirklich bringen, ist die Preisfrage an den Betontechnologen, der sowieso im Boot ist (egal, ob´s der TWP mitkriegt > Aufgabe von Objektplaner/Bauleiter und Baufirma).

XD2 bei Streusalz? Wird die Fläche (trotz Dach) nie (NIE) beregnet? Wer legt das fest?
U.U. reicht selbst XD3 nicht (je nach Zementklinker).

Philosophisches zum Streusalz:
wir (Baufirma und ich) haben früher (c) TG-Bopl aus B25 gemacht. B25 mit viel HOZ und Nachbehandlung, wenig Wasser und erfahrenen Baufacharbeitern. Eine der Bopl habe ich zufällig vor einigen Jahren gesehen, die war immer noch gut in Schuss. Das kannst du bei heutigen Bopl (oder Parkdecks) vergessen, vielmehr ist die technische Ausgestaltung von solchen Bauteilen inzwischen Juristerei am Hochreck > kurzweiliger Lesestoff bspw. Flohrer; Münchner Runde; Stenzel.

"Welche Maßnahmen könnten wir noch treffen um die Fläche möglichst sauber und Rissfrei hinzubekommen ?"
Wer ist wir? Wie definiert "ihr" möglichst sauber? Rissfrei? Wirklich? Dafür gibt´s einen passenden Entwurfsgrundsatz in der wu-RiLi.

Wo ordnest du (oder der Objektplaner) "Sichtbaren Ortbeton" innerhalb der klassischen Sichtbetonkategorien ein?
Dem entsprechend wird das ausgeschrieben und ausgeführt. Wenn man aber "Sichtbaren Ortbeton" als SB 2 definieren will, ist das überflüssig - ordentliche Baufirmen schämen sich für so eine "Qualität" - und die erzählen (hoffentlich) auch was zum Thema 22m-fugenlos. Zurück zum ersten Satz.

Btw, wir (s.o.) haben sowas mal mit Fertigteilen gemacht - die Bewehrungsanschlussboxen sollten unbedingt richtig rum eingebaut sein und die Fugenausführung lehnt sich an fd-Bauteile an, also alles nicht ganz trivial und aus heutiger Sicht mit erheblichen Aufklärungspflichten und Haftungsrisiken verziert

Hallo,

Fugen könnten angeordnet werden, Sollrissfugen ? Aber wo am besten anordnen ?
Ich sehe das auch so dass die Decke durch den Bewehrungskasten, in Längsrichtung festgehalten wird.

Regen kann schon auf die Fläche kommen, wenn es friert, gehe ich davon aus dass dort auch später mal Streusalz drauf geschmissen wird...

Wir, als TWP, müssen der Baufirma halt vorgeben was für ein Beton vorgesehen werden soll, wie die Fugen auszusehen haben etc...

Aussgeschrieben wurde die Fläche mit Fertigteilplatten jedoch wurde jetzt bei der Ausführung Ortbeton gewünscht, bzw. der Ortbeton ist nachher sichtbar, keine Beschichtung, Dem Bauherrn ist halt wichtig dass die Farbe vom Beton +- einheitlich ist, natürlich keine sichtbaren Risse,...

Kleinere Brücken mit geringer Verkehrsbelastung habe ich schon öfters mit C35/45 (XA1, XC4, XD3, XF4, XM1) gemacht.
Die Herstellung der Oberfläche ist nicht ganz ohne, da sollte man der Baufirma gut auf die Finger schauen. Wenn jetzt noch höhere Anforderungen durch Sichtbeton kommen, wird das schwierig. Mein Ansatz wäre hier: Oberfläche im Nachgang schleifen. Da lassen sich auch eventuelle Risse vorher gut verharzen. Bewehrung natürlich auf 0,2 mm bemessen.
Wichtig: kommuniziere das alles offen mit allen Beteiligten, plane nicht drauflos und laß dir alles 3x gegenzeichnen.

KaiF schrieb:

Kleinere Brücken mit geringer Verkehrsbelastung habe ich schon öfters mit C35/45 (XA1, XC4, XD3, XF4, XM1) gemacht.
Die Herstellung der Oberfläche ist nicht ganz ohne, da sollte man der Baufirma gut auf die Finger schauen. Wenn jetzt noch höhere Anforderungen durch Sichtbeton kommen, wird das schwierig. Mein Ansatz wäre hier: Oberfläche im Nachgang schleifen. Da lassen sich auch eventuelle Risse vorher gut verharzen. Bewehrung natürlich auf 0,2 mm bemessen.
Wichtig: kommuniziere das alles offen mit allen Beteiligten, plane nicht drauflos und laß dir alles 3x gegenzeichnen.
 

Danke für die Infos. Bewehrung werde ich auf 0,2 bemessen und das mit dem Nachschleifen ansprechen mit dem Bauunternehmer. Ich errinnere mich iergendwo gelesen zu haben, dass man bei XF4 kein LP nehmen muss wenn man den w/z auf > 0,4 begrenzt, stimmt das so ?

Würdest keine Sollrissfugen vorsehen bei dieser Länge ? Eventuell die Bewehrungskasten, nicht auf der kompletten Länge vorsehen, sondern nur Abschnittsweise, wäre das eine Überlegung Wert ?

Danke