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Alte Stahlbetondecke 1959 mit sigma e = 2800 kg/qcm 02 Apr 2024 15:57 #81315

Hallo,

habe folgendes Problem bzw. Frage:

Vorhandene Stahlbetondecke (aus dem Jahre 1959) bekommt Umnutzung.
Ich habe sogar eine Bemessung aus dem Jahre 1959.
Es wurde mit einer Stahlspannung von 2800 kg/qcm gerechnet.
Leider hat der Kollege dann nur die erforderlichen as-Werte angegeben,
ohne Angabe der Stahlgüte und was er gerne drin hätte.
Wenn ich es nachrechne mit B15 und BSt III (DIN 1045-1988), komme
ich ziemlich genau auf seine Werte.

Da ich mir etwas Reserve (in Bezug was eingebaut wurde) erhofft hatte,
habe ich von unten "gespechtet" und es kamen glatte Doppelstäbe zum Vorschein !

Meiner Meinung nach Baustahl I  ?!

Laut meiner Recherche -DIN 1045-1952 / 1045-1959  gab es eine max. Baustahlspannung von 2400 kg/qcm
mit Angabe Baustahl IV  ... und dem Verweis, alles andere nach Zulassung.

Gab es damals Lagermatten mit Glattstäben in Güte III oder sogar IV ?

Da damals gerade die "neue" DIN rauskam, vermute ich eher, die haben reingeschmissen, was sie hatten
.... gemäß den as-Werten, Güte war ja nicht angegeben.

Was meint ihr ?  Mit Vorsicht zu genießen ?

Gruß,
Jens

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Alte Stahlbetondecke 1959 mit sigma e = 2800 kg/qcm 02 Apr 2024 17:16 #81316

Hallo, es ist wie immer Vorsicht und Misstrauen geboten. Es gab schon Matten die nicht aus geripptem Stahl hergestellt wurden.
Ich erinnere, dass die Matten um etwa 1960 als " aus geripptem Stahl" beworben wurden, damit verbunden eine höhere Auslastung,
das war der Sprung von 2400 auf 2800 kg/cm quadrat, vermutlich auch verbunden mit der Einschränkung: nicht für B160 zugelassen.
Es gibt also keinen Grund die Betongüte nicht zu prüfen, und es muss unter allen Umständen die zulässige Stahlspannung verbindlich
festgestellt werden.

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Alte Stahlbetondecke 1959 mit sigma e = 2800 kg/qcm 02 Apr 2024 17:35 #81317

Ja, Baustahlgewebe aus glatten Rundstählen mit fyk = 500 Mpa. 
s. Jürgen Schnell, et.al. :Bauen im Bestand. IRB Verlag 2014.
Allerdings ist dort der Fertigungszeitraum nur bis 1955 angegeben. 
Dass die Kollegen damals was anderes reingehauen haben, oder gar wesentlich mehr, als berechnet, halte ich für nicht wahrscheinlich. Deshalb ist mir nicht klar, wo hier noch Reserven herkommen sollen. Bei St I hätte die Decke doch wahnsinnige Durchbiegungen, oder wäre schon längst kaputt. 

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Alte Stahlbetondecke 1959 mit sigma e = 2800 kg/qcm 03 Apr 2024 06:52 #81319

@ galapeter97
Vielen Dank für deine Einschätzung ... ich bin auch misstrauisch

@ Megapond
Vielen Dank für Deine Info.
Zum Verständnis: ich meinte mit Reserven keine großen Mehrmengen an Stahl,
lediglich ob bei berechneten 2,8 qcm sowas wie eine R317 oder R377 -falls es das schon gab- eingebaut wurde
oder ob an einer anderen Stelle bei 1,5 qcm vielleicht dann die höhere Bew. durchgelegt wurde.
Das hätte mir schon geholfen.

Gruß, Jens
 

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Alte Stahlbetondecke 1959 mit sigma e = 2800 kg/qcm 05 Apr 2024 08:19 #81341

Hallo,

habe folgendes Problem bzw. Frage:

Vorhandene Stahlbetondecke (aus dem Jahre 1959) bekommt Umnutzung.
Ich habe sogar eine Bemessung aus dem Jahre 1959.
Es wurde mit einer Stahlspannung von 2800 kg/qcm gerechnet.
Leider hat der Kollege dann nur die erforderlichen as-Werte angegeben,
ohne Angabe der Stahlgüte und was er gerne drin hätte.
Wenn ich es nachrechne mit B15 und BSt III (DIN 1045-1988), komme
ich ziemlich genau auf seine Werte.

Da ich mir etwas Reserve (in Bezug was eingebaut wurde) erhofft hatte,
habe ich von unten "gespechtet" und es kamen glatte Doppelstäbe zum Vorschein !

Meiner Meinung nach Baustahl I  ?!

Laut meiner Recherche -DIN 1045-1952 / 1045-1959  gab es eine max. Baustahlspannung von 2400 kg/qcm
mit Angabe Baustahl IV  ... und dem Verweis, alles andere nach Zulassung.

Gab es damals Lagermatten mit Glattstäben in Güte III oder sogar IV ?

Da damals gerade die "neue" DIN rauskam, vermute ich eher, die haben reingeschmissen, was sie hatten
.... gemäß den as-Werten, Güte war ja nicht angegeben.

Was meint ihr ?  Mit Vorsicht zu genießen ?

Gruß,
Jens
Moin,
gemäß den "Vorläufigen Richtlinien für Zulassung und Anwendung von Stäben mit Nenndurchmesser bis zu 26 mm" (Okt. 1954) durfte für Betonrippenstahl IVa (naturhart, also nicht kaltgereckt) in auf Biegung oder Biegung mit Längskraft beanspruchten Bauteilen aus Stahlbeton die zulässige Spannung auf 2800 kg/cm² erhöht werden, wenn die folgenden Bedingungen eingehalten wurden:
  • der Nenndurchmesser der Bewehrungsstäbe darf höchstens 20 mm sein
  • die Querschnittshöhe des Stahlbetonbauteils darf höchstens 100 cm sein
  • die Betongüte muss mindestens B 225 (= B15) sein
  • bei Platten darf der Stababstand höchstens 15 cm betragen
  • bei Balken, Plattenbalken und Rippendecken müssen mindestens 10 bis 12% der Querschnittshöhe von der Zugbewehrung durchsetzt sein
  • in Balken und in den Rippen von Plattenbalken soll der Stababstand in den einzelnen Bewehrungslagen rund 10 cm möglichst nicht überschreiten
  • wird die Zugbewehrung in zwei oder mehr Lagen angeordnet, so muss der Stabdurchmesser in den oberen Lagen mindestens 2/3 des Durchmesser der Stäbe in der untersten Lage betragen.
Glatte Bewehrungsstäbe der Betonstahlgruppe IV b kamen als Sonderbetonstahl IV nur in geschweißten Bewehrungsmatten zur Anwendung. Bei Verwendung dieser Matten durften die zulässigen Spannungen für Stahl in Platten um 200 kg/cm² erhöht werden. Das heißt: bei Bauteilen aus B 225 (= B15, Standard) oder B 300 (= B25, seltener im Hochbau) durfte man als zulässige Spannung 2600 kg/cm² statt 2400 kg/cm² bei der Bemessung ansetzen.

Grüße
Folgende Benutzer bedankten sich: galapeter97

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Alte Stahlbetondecke 1959 mit sigma e = 2800 kg/qcm 05 Apr 2024 11:35 #81346

Tabellenbuch Friedrich 1961


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