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Konstruktive Durchbildung eines Zugbandes 17 Jan 2024 10:44 #80777

Hallo in die Runde,

ich habe hier im Forum schon einige Diskussionen zum Thema Zugbänder (in oder unter der Bodenplatte etc.) gelesen, jedoch gibt es kaum (frei zugängliche) Quellen, die sich mit der konstruktiven Durchbildung eines Zugbandes beschäftigen.

Konkret geht es um ein ca. 50 m spannendes Tragwerk, welches mit festen Fußpunkten gerechnet wurde und als Mischform aus Zweigelenkrahmen und Bogen trägt (schräge Stützen). Da ein Abtrag der H-Lasten durch (für alle Belange außer Gleitsicherheit überdimensionierte) Einzelfundamente erstmal nicht gewünscht war, ist es das Zugband geworden. Bei der Detailplanung ergeben sich nun jedoch einige Fragen.

1. Als Querschnittsform erscheint ja ein Rundstahl/Seil erstmal am sinnvollsten. Wenn man diese nun entsprechend hoch ausnutzt ergeben sich große Längenänderungen die dafür sorgen, dass das System nur noch Sinn machen würde, wenn die gesamte Bodenplatte vorgespannt wird um so die Verformungen zu reduzieren, das würde jedoch die Statik des Tragwerks komplett verändern. Wie geht man damit in der Praxis um?

2. Wie wird das Zugband am Fußpunkt der Stütze befestigt? Es soll ja am Ende nicht über der OK Bodenplatte liegen, also muss es unterhalb des Stützenfußes befestigt werden, ggf. an einer Schubknagge? Alternativ gibt es natürlich die Möglichkeit das Zugband gegen die Außenkanten der Fundamente zu befestigen, das führt jedoch zu entsprechender Zusatzbewehrung im Fundament.

Vielen dank schonmal im voraus und viele Grüße!

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Letzte Änderung: von L_esspunkt.

Konstruktive Durchbildung eines Zugbandes 17 Jan 2024 11:37 #80778

Hallo,

das 'Zugband' ist i.d.R. die Stb-Sohlplatte oder ein Stb-Streifenfundament, das von Widerlager zu Widerlager geht. Seile sehe ich da nicht und eine Vorspannung ist sicherlich zu aufwändig und auch gar nicht nötig.

Sende mal eine Skizze, wie du dir den Fußpunkt der Bogenkonstruktion vorstellst.

Gruß
mmue

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Konstruktive Durchbildung eines Zugbandes 17 Jan 2024 11:52 #80779

So in etwa soll der Anschlusspunkt aussehen.

Zugband in der Bodenplatte ist natürlich auch noch eine Möglichkeit, die ich nicht benannt hab. Zu sehr auf den Stahlbau versteift gewesen.

Wäre der Abschnitt der Bodenplatte zwischen den Fußpunkten dann wie ein Zugstab zu bemessen und entsprechend für Zug und Rissbreitenbegrenzung zu bewehren?
Müssten hier dann nicht die Einflüsse aus Kriechen/Schwinden für das Haupttragwerk im Sinne einer eingeprägten Verformung berücksichtigt werden?

Grüße
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Konstruktive Durchbildung eines Zugbandes 17 Jan 2024 15:56 #80781

Bei 50 m Spannweite würde ich die Zugkraft nicht in die Platte leiten.
Wie groß ist denn die Zugkraft und die daraus resultierende Dehnung?
Beim Vorspannen hat man natürlich ein Problem, gegen was spannt man vor?
Da hilft nur grübeln, es sei denn man kennt eine Lösung.

Mit Gruß
es

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Konstruktive Durchbildung eines Zugbandes 17 Jan 2024 16:28 #80782

wie mmue und prostab schon sagten, bis ich als sag mal aus der hohlen Hand mind. 20 m war/ist ein Streifenfundament als Zerrbalken nicht unüblich,

zu den Dehnungen, dann muss der Querschnitt des Zugbandes halt entsprechend vergößert werden - überspitzt gesagt
4d12 mit 50 m Länge geht augenscheinlich natürlich nicht,

andere Frage, wie wird der Korrosionsschutz gemacht?

ba
In nichts zeigt sich der Mangel an mathematischer Bildung mehr als in einer übertrieben genauen Rechnung.[Gauß]

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Konstruktive Durchbildung eines Zugbandes 17 Jan 2024 17:26 #80784

Wenn es nur ums Zugband geht:
Bodenplatte bei 50m ist natürlich nicht sinnvoll... die wird höchstwahrscheinlich als Monolithplatte ausgeführt bei Hallenkonstruktionen, da ist durchgehende Bewehrung nicht sinnvoll

Besser als StB-"Zerrbalken" auf ca. Fundamenthöhe, den kann man bei Erdbeben auch gut gebrauchen (gibt irgendwo ein VDI Merkblatt glaube ich) kucke auch hier: elf-hallen.de/ausstattung/fundamente/ --> Also wie Kollege schrieb Stahlbeton-Streifenfundament

Wenn man ein Stahl-Zugband haben will dann bitte keine Seile oder Stahlbau-System sondern besser sowas wie ein GeWi-Anker als Daueranker ... das kann natürlich keine 50m durchhängen oder irgendwo unmotiviert in der Erde rumliegen, sondern gehört auch geschützt bzw. unterstellt

Und ja wahrscheinlich wird bei 50m der Verformungsnachweis bzw. die Auswirkung der Dehnung auf den Zweigelenk-Bogen irgendwo maßgebend und nicht die alleinige Stahlspannung im Zugband

 

.... das führt jedoch zu entsprechender Zusatzbewehrung im Fundament.
 

Solche Pseude-Wirtschaftlichkeitsüberlegungen vergiss mal schnell. Irgendwo wird es Kosten gegen:
Entweder wenig Stahl, oder wenig Beton oder wenig Bewehrung .... aber wenig alles geht nicht


Starre Auflager gibt es sowieso nicht.
Aber bei 50m mit "Gewölbeschub" könnten vielleicht schräge Micro-Pfähle eine interessante Lösung sein.
Ordentlich bewehrter Zerrbalken oder Zerrbalken mit innen ligenden GeWi-Stangen könnten klappen


PS: Mit GeWi meine ich nicht GeWindestange wie im Stahlbau sondern sowas wie "DYWIDAG GeWi Plus Stabstahlanker"
PPS: Wir groß sind die Horizontalkräfte und wie groß die Vertikalkräfte ?
 

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Letzte Änderung: von cebudom.
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