THEMA:

Hallo an Alle,

ich habe ein kleines Verständnisproblem und hoffe, dass ihr mir da weiterhelfen könnt.

Stababstände von Betonstählen und Übergreifungsstoß

Im Abschnitt 8.2 werden folgende Aussagen getroffen:
(1)P       Der Stababstand muss mindestens so groß sein, dass der Beton ordnungsgemäß eingebracht und verdichtet werden kann, um ausreichenden Verbund sicherzustellen.

(2)          Der lichte Abstand (horizontal und vertikal) zwischen parallelen EinzeIstäben oder in Lagen paralleler Stäbe darf in der Regel nicht geringer als das Maximum von [Stabdurchmesser; 20 mm] sein.

(4)          Gestoßene Stäbe dürfen sich innerhalb der Übergreifungslänge berühren. Weitere Details sind in 8.7 enthalten. 


Schaut man nun in Abschnitt 8.7 werden folgende Aussagen getroffen:
(1)P       Die bauliche Durchbildung von Stößen zwischen Stäben muss so ausgeführt werden, dass- die Kraftübertragung zwischen den Stäben sichergestellt ist,
- im Bereich der Stöße keine Betonabplatzungen auftreten,
- keine großen Risse auftreten, die die Funktion des Tragwerks gefährden.

Frage:Wieso dürfen sich die Stäbe innerhalb der Übergreifungslänge berühren? Wie wird die Kraftübertragung sichergestellt, wenn dazwischen „kein“ Beton fließen kann?   

Stabbündel

Gem. Norm (Abs. 8.9.1) müssen sich zwei berührende, übereinanderliegende Stäbe in guten Verbundbedingungen nicht als Bündel behandelt werden.

Frage:Heißt es, wenn ich ein Balken mit guten Verbundbedingungen habe, darf ich die Stäbe theoretisch 6Ø20 jeweils 3x2Ø20 übereinanderlegen (d.h. ohne Traverse bzw. Querstab) und keine weiteren konstruktiven Maßnahmen in Bezug auf Stabbündel berücksichtigen. Richtig? Siehe Bild im Anhang

Vielen lieben Dank schonmal

Edit: Sorry ich arbeite grad an der Formatierung..

Bei Stabbündeln wird ein "Vergleichsdurchmesser" gebildet mit dem die Nachweise geführt werden.
Ansonsten besteht ein Beton mit z.B.  Dg=16mm ja auch aus entsprechenden Feinanteilen, siehe Sieblinie.
Diese füllen dann in begrenztem Maß "engere" Stellen.

Vielen Dank erstmal für die Antwort.

wird dadurch nichr das Gefüge im Frischbeton gestört? Oder sind die Bereiche so lokal bzw. vergleichsweise klein und dementsprechend vernachlässigbar?

Ja, aber ich interpretiere aus dem Satz, dass ich bei zwei übereinanderliegenden Stäben kein Ersatzdurchmesser bilden muss. Oder nicht? 

yilmaem schrieb:

Vielen Dank erstmal für die Antwort.

Ja, aber ich interpretiere aus dem Satz, dass ich bei zwei übereinanderliegenden Stäben kein Ersatzdurchmesser bilden muss. Oder nicht? 
 

"Stabbündel bestehen aus zwei oder drei Einzelstäben, die sich berühren und die bei der Montage und dem Betonieren durch geeignete Maßnahmen zusammengehalten werden"

Wenn es sich nur um die Übergreifung zweier Stäbe handelt, gilt das natürlich nicht.

Beispiel im Kommentar zur DIN EN 1992 S. 131 oder DIn 1045-1 Bild 61

Hallo yilmaem,

wenn ich es richtig verstehe hast du einen Balken der am Schluss 6=11.0ptØ20 (18,84cm²) an Bewehrung braucht und somit meine ich hast du keinen Übergreifungsstoß (weil du ja nicht eine Zugkraft aus dem einen Stab in den anderen Stab übergibst). Daher würde ich deine Skizze als Stabbündel sehen und somit einen Vergleichsquerschnitt ermitteln.

Gruß
Stefan