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Moin omega,
in DIN EN 1993-1-8:2010-12, Tab.3.7 sind Gleitflächenklassen aufgeführt. Der Gleitflächenklasse D ist ein Reibbeiwert von 0,2 zugeordnet. Geringere Reibbeitwerte sind also nicht klassifiziert. In DIN EN 1090:2018-09, Tab.16 sind zu jeder Gleitflächenklasse noch Beispiele für die Oberflächenbehandlungen aufgeführt. Man kann natürlich auch andere als die tabellierten Oberflächen verspannen. Und man kann natürlich auch geringere Reibungszahlen als 0,2 ansetzen. Beides ist allerdings nicht mehr im Geltungsbereich der Norm. Ich rechne häufig Mobilfunkmasten in Stahlbauweise, bei denen gerne feuerverzinkte, ansonsten unbehandelte Oberflächen verspannt werden. Das ist nicht genormt. Auch hier ist nicht die glatte Oberfläche das Problem, sondern das Kriechen. Je nachdem, welchen Forschungsbericht man liest und wie man die Zahlen statistisch auswertet, kann man Reibungszahlen um von 0,11 bis 0,17 ansetzen. Ich hatte deswegen schon viele intensive Diskussionen mit Prüfern. Grüße Christoff
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Letzte Änderung: von qwertzuiop.
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hallo christoff,
danke für deine immer sehr hilfreichen kommentare! darf ich fragen wo du die 0,11 bis 0,17 gelesen hast?. bzgl. haftreibungszahl darf ich nochmals nachfragen: IN EN 1090-2:2020 ist in tabelle 17 Klasse C (obere klasse) folgendes definiert: Oberflächen feuerverzinkt nach EN ISO 1461 und sweepgestrahlt (gesweept) (oder gleichwertiger Abrasionsprozess) : Haftreibungszahl 0,35. [Hinweis: nur feuerverzinkt alleine (ohne sweepen) ist nicht beschrieben] zu tabelle 17 wird in anmerkung b folgendes ausgeführt: Der potentielle Vorspannkraftverlust gegenüber dem Ausgangswert wird in den hier angegebenen Haftreibungszahlen berücksichtigt. die erläuterungen zu EN 1090-2 schreibt dazu folgendes: Zur Reibflächenklasse C Verwendet man feuerverzinkte und anschließend gesweepte Oberflächen direkt, d. h. ohne zusätzliche Reibbeschichtung, für eine gleitfeste Verbindung, so werden logischerweise kleinere Haftreibungszahlen unterhalb der Reibflächenklasse B erzielt. Aufgrund früherer Untersuchungen [V24] [V71] war man gegenüber solchen gleitfesten Verbindungen mit nur feuerverzinkten Kontaktflächen in Deutschland skeptisch eingestellt. Man ging von verstärkter Kriechgleitgefahr unter Dauerlast aus. Allerdings wurde die Reibwirkung vorgespannter feuerverzinkter Flächen mit Hilfe von Verfahrensprüfungen durchaus in Anspruch genommen, In Tabelle II.17 wird diese Variante jetzt mit = 0,35 aufgeführt und damit einer Art Reibflächenklasse C* zugeordnet. Welche neuen Versuchsergebnisse hinter dieser erstaunlich optimistischen Einstufung stehen, ist den Verfassern nicht bekannt.
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Letzte Änderung: von statik_xx.
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Moin statik_xx,
zum Hintergrund der Haftreibungszahl von 0,35 für die Klasse C kann ich auch nichts sagen. Aber ich habe einiges zu feuerverzinkten, nicht weiter behandelten Oberflächen: [1] G. Sedlacek, C. Kammel: Zum Dauerverhalten von GV-Verbindungen in verzinkten Konstruktionen; Erfahrungen mit Vorspannkraftverlusten – Stahlbau 70 (2001), Heft 12 [2] G. Sedlacek, C. Kammel: Dauerverhalten von GV-Verbindungen bei verzinkten Konstruktionen im Freileitungs-, Mast- und Kaminbau – Studiengesellschaft Stahlanwendung e.V., Düsseldorf, Forschungsbericht P409 [3] W. Zimmermann, F.S. Rostasy: Der Reibbeiwert feuerverzinkter HV-Verbindungen in Abhängigkeit von der Nachbehandlung der Zinkschicht – Gemeinschaftsausschuss Feuerverzinken e.V., GAV-Bericht Nr. 071 [4] G. Valtinat: Gleitfeste vorgespannte Verbindungen mit Langlöchern bei feuerverzinkten Stahlbauteilen für Fassaden-Unterkonstruktionen – Gemeinschaftsausschuss Feuerverzinken e.V., GAV-Bericht Nr. 132 [1] kann man hier kaufen: www.ernst-und-sohn.de/app/artikelrecherc..._campaign=St_2001_12 [2] kann mann hier kaufen: matplus.shop/produkt/p-409-dauerverhalte...gs-mast-und-kaminbau [3] und [4] bekommt man hier kostenlos: www.gav-verzinken.de/forschung/wissenspool Grüße Christoff
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Warum keine im Bauprozess angefertigte Schubknagge? Planung ist die Substitution des Fehlers durch den Irrtum.
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Letzte Änderung: von sebwhite.
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Hallo,
das ist sicher eine Möglichkeit, aber auch ein zusätzlicher Aufwand, der möglichst vermieden werden soll. Viele Grüße Emil |
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@ sebwhite
das ist vom Prinzip sicher eine gute Lösung aber warum die Knagge vor Ort anpassen? Die Knagge in der WS fertigen und die Löcher in der Stütze vor Ort verbohren ist sicher einfacher. |
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