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Verständnisfrage Plattenbeulen und knickstabähnliches Verhalten 30 Sep 2022 07:21 #76612

Moin zusammen,

ich habe eine grobe Verständnisfrage zu o.g. Thema:

Beim Beulnachweis wird ja das knickstabähnliche Verhalten untersucht, um "umgangssprachlich gesprochen" - zu berücksichtigen, dass wenn ein Beulfeld aufgrund seiner Abmessungen eher wie ein (Knick)stab trägt, dies auch entsprechend in der Berechnung (ungünstig) erfasst wird.

Aber wird die tatsächliche Beulfigur nicht schon vollumfänglich im Rahmen der Ermittlung des Beulwertes erfasst? Wieso darf ich - auch bei "ausgeprägtem knickstabähnlichem Verhalten" - die dennoch günstig wirkende "Plattentragwirkung" nicht im vollem Maße berücksichtigen?

Zum Vergleich im Massivbau: Wenn ich eine zweiachsig gespannte Platte mit z.B. l / b = 5 / 1 habe - es liegt nahe, dass ich diese Platte vereinfachend als einachsig gespannte Platte rechnen darf. Die Berücksichtigung des Knickstabähnliche Verhaltens hört sich für mich so an, als ob ich die günstig wirkenden Trageffekte nicht ansetzen dürfte, die aktiviert werden, wenn ich die o.g. Massivbauplatte als 2-achsig gespannte Platte rechnen würde.

LG 

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Verständnisfrage Plattenbeulen und knickstabähnliches Verhalten 30 Sep 2022 17:26 #76617

Moin,

ich verweise mal auf Wikipedia - besser kann ich das auch nicht erklären. Wegen der fehlenden überkritischen Tragreserven sind Anfang der 70er Jahre weltweit vier Brücken im Bau eingestürzt, u.a. eine in Koblenz (Südbrücke) und eine in Zeulenroda. Die alte DIN 4114 kannte das Problem noch nicht. Als Folge gab es einen Runderlass des Bunderministeriums als "Sofortmaßnahme", bevor nachfolgend die DASt-Richtlinie zum Beulen erarbeitet wurde. Diese diente später als Grundlage des entsprechenden Teils der DIN 18800.

Grüße

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Verständnisfrage Plattenbeulen und knickstabähnliches Verhalten 01 Okt 2022 12:23 #76626

...
Zum Vergleich im Massivbau: ... eine ... Platte...

 
Plattenbiegung (Biegebeanspuchung) und Plattenbeulen (Normalkraftbeanspruchung/Stabilitätsproblem) sind so grundsätzlich verschiedene Dinge, dass man daraus keinen Vergleich zimmern kann.

Knickstabähnliches Verhalten hat man, wenn die Beulfläche vorwiegend in einer Richtung gekrümmt ist.
Um diese Form besser zu erfassen, haben die Vorschriftenmacher einen zusätzlichen Faktor eingeführt.
Mehr kann man als Anwender wohl nicht dazu sagen.

Zur Anmerkung von Alsheimer:
Den Brückeneinsturz in Koblenz muss man tatsächlich als Fehler der damaligen Norm betrachten.
Kurz gesagt, man hat damals einen ideal geraden Stab (ideal gerade Platte beim Beulen) bemessen und dessen Normalkraft in Abhängigkeit seiner Schlankheit (bzw. Eulerkraft bzw. Eulerspannung) vergrößert.
Die Massivbauer hatten es schon vor dem Brückeneinsturz in Koblenz begriffen und haben die ungewollte Vorverformung in die Bemessung aufgenommen.
Danach haben die Stahlbauer diesen Gedankengang übernommen.

So kenne ich die Geschichte

es

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Letzte Änderung: von prostab.
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