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Stützenbemessung - ungewollte Einspannung 04 Mär 2022 13:23 #73865

Hallo,

ich habe eine Frage zur Bemessung von Stützen. Sollte beim Nachweis von Randstützen ein Kopf- bzw. Fußmoment angesetzt werden (infolge ungewoltter Einspannung / Verdrehung der Decke)? Kann es zu einem standsicherheitsproblem der Stütze führen, wenn die Decke gelenkig gelagert gerechnet wurde und die Stütze lediglich mit Normalkräfte nachgewiesen wird?

Vielen Dank

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Stützenbemessung - ungewollte Einspannung 04 Mär 2022 13:48 #73866

Hallo,

ich habe eine Frage zur Bemessung von Stützen. Sollte beim Nachweis von Randstützen ein Kopf- bzw. Fußmoment angesetzt werden (infolge ungewoltter Einspannung / Verdrehung der Decke)? Kann es zu einem standsicherheitsproblem der Stütze führen, wenn die Decke gelenkig gelagert gerechnet wurde und die Stütze lediglich mit Normalkräfte nachgewiesen wird?

Vielen Dank
 

Der Gedanke ist richtig, ich rechne
die Decken gelenkig,
Knickgefährdete Rand- und Eckstützen mit einem Kopfmoment, bei Mauerwerk M= F*e, mit e= b/3, bei Stahlbetonstützen ermittle ich mir das Moment aus einer Nebenrechnen (Stabwerk, früher mit cu-co-Verfahren),
alternativ, wenn es das FEM Programm kann und der Aufwand nicht zu groß wird, Deckenberechnung kopieren und ein 2. Mal rechnen mit Eingabe elastischer Auflager (Definition der Auflager mit Material, Abmessung und Höhe, und ob gelenkig oder biegesteif angeschlossen)

ba
In nichts zeigt sich der Mangel an mathematischer Bildung mehr als in einer übertrieben genauen Rechnung.[Gauß]

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Stützenbemessung - ungewollte Einspannung 04 Mär 2022 14:41 #73867

Kann man m. E. nicht pauschal beantworten, weil sich eine Einspannung, ob nun gewollt oder ungewollt, aber vorhanden, sich günstig auf das Stabilitätsverhalten auswirkt. 
Grundsätzlich gilt, was ich rechne, muss ich auch konstruktiv umsetzen. 

Beispiel Kelleraußenwand. 
Vor nicht langer Zeit war eine Betonwand von der Nachweisführung betrachtet schlechter gestellt als eine Mauerwerkswand, weil die Betonwand als Pendelstütze betrachtet wurde. 

Im Übrigen ist es nicht so, dass man bei der Decke die "ungewollte" Einspannung am Auflager einfach vernachlässigen kann. In allen mir bekannten Stahlbeton- Vorschriften wurde (wird) hier eine konstruktive Einspannbewehrung vorgeschrieben, auch wenn die Decke als gelenkig gelagert angenommen wird. 
 

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Letzte Änderung: von Megapond.

Stützenbemessung - ungewollte Einspannung 04 Mär 2022 16:33 #73868

"Kann es zu einem standsicherheitsproblem der Stütze führen, wenn die Decke gelenkig gelagert
gerechnet wurde und die Stütze lediglich mit Normalkräfte nachgewiesen wird?
"

die Frage kann man pauschal mit ja beantworten.

Kollege ba hat die mögliche Vorgehensweise erläutert.

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Stützenbemessung - ungewollte Einspannung 04 Mär 2022 19:48 #73870

Dann vergegenwärtigen Sie sich mal eine Außenstütze in einem Zwischengeschoss und zeichnen Sie sich den qualitativen Momentenverlauf auf. Vielleicht bringt Sie das zum Nachdenken. Egal. 
Und dann lösen Sie den Stab aus dem Tragwerk und berechnen ihn als Einzelstütze mit festgehaltenen Lagern, realistischen Einzelmomenten an den Lagern und einer zufälligen Ausmitte und vergleichen die Ergebnisse mit der Berechnung einer Pendelstütze und mit einer zufälligen Ausmitte. 
Ich kann auf Anhieb nicht das Ergebnis voraussagen. Weil nämlich die Momente an den Lagern im Vorzeichen wechseln und die Ausmitte nicht wesentlich vergrößern im Unterschied zu einer Kragstütze, wo Sie die Normalkraft am Kopf mit einer Ausmitte anbringen und das Moment bis zum Fuß konstant durchläuft, was unweigerlich zu einer Vergrößerung der Ausmitte nach Th. II. Ordnung führt. 
Ich bleibe mal bei meiner Behauptung, dass sich i. R. die Annahme einer Einspannung, die natürlich auch vorhanden sein muss, positiv auf die Bemessung auswirkt. 
Das heißt, je genauer man rechnet, um so besser für den Materialverbrauch, anders herum  hätte man sich die ganze Theorie für das Ingenieurmauerwerk auf der Grundlage einer Rahmenidealisierung sparen können. 
Mal so ganz pauschal. 
Deshalb ist die Aussage richtig, Außenstützen sollte man unter einer realistischen Annahme rechnen, denn nur damit erreicht man ein Optimum an Sicherheit und Materialverbrauch. Ob man das mit einer groben Annahme erreicht, weiß ich nicht. Jedenfalls nicht pauschal mit dem Holzhammer. 

 

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Stützenbemessung - ungewollte Einspannung 05 Mär 2022 00:35 #73872

Alternativ kann man ja mit einem FEM-Programm nachrechnen.

Da kann ich nicht nur sagen (schreiben) : Gute Nacht, und kein Bett. 

Was ist denn der Anlass für die Frage? 
Ist die Statik schon abgegeben und wurde jetzt im Nachhinein festgestellt, dass mit Berücksichtigung der Ausmitte oben und unten mehr Bewehrung rauskommt? 
Man muss sich im Zweifel immer an den Stand der Technik halten, außer man weiß ein gewichtigen Grund, der dagegen spricht und den Stand übertrifft. 
Zu meiner Zeit und dem damaligen Stand der Technik habe ich mir bei Flachdecken im Randbereich keine Rübe gemacht, denn das wurde über einen Faktor geregelt. Zusammengefallen ist da bis heute nichts, obwohl ich die Randstütze als Pendelstütze berechnet habe und auch ohne Windlast, was die Genauigkeitsfanatker ansetzen, weil es das Programm so anbietet. Und ich werde einen Teufel tun, diesen ganzen Mist wieder hervorzukramen, nur um mir schlaflose Nächte zu bereiten. 
Aber kein Grund zur Panik, wenn meine Frage zutrifft. Statt Durchmesser 25 Durchmesser 28. Sowas kommt auch mal vor. 
Ansonsten. Ohne genaue Kenntnis der Konstruktion und Randbedingungen kann die Antwort nur lauten, gültig ist der Stand der Technik. 
Aber das Problem zu hinterfragen, muss erlaubt sein und man kann nicht alles pauschal mit dem Stand der Technik begründen, denn sonst bliebe er immer der gleiche oder das Exzerpt von Doktorarbeiten. 

​​

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