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Windlasten auf freistehendes Dach mit Vordach 30 Jan 2022 15:23 #73193

Sehr geehrte Kollegen,

ich verfolge dieses Forum schon sehr lange und es hat mir schon das eine oder andere mal in meiner Arbeit weitergeholfen. Nun habe ich ein Problem, zu dem ich noch keine zufriedenstellende Lösung finden konnte. Wie der Titel bereits sagt, handelt es sich um Windlasten auf freistehende Dächer. Dazu wurde in der Vergangenheit in diesem Forum bereits häufig und viel diskutiert. Allerdings konnte ich noch nichts finden, das bei meinem Problem weiterhelfen könnte.

Das System:
Es handelt sich um eine Stahlhalle in Rahmenbauweise mit Satteldach. Die Spannweite des Rahmens beträgt 18m. auf der rechten Seite ist ein kurzes Vordach von 1m und auf der linken Seite ein Vordach mit einer Auskrakung von 4m. Dachneigung liegt bei 8°. Die Halle soll nach allen Seiten hin offen sein (Versperrung =10.0ptφ = 0).

Problem:
Ich bin unsicher wie ich die resultierende Windkraft nach DIN EN 1991-1-4 Kap. 7.3 aufbringen soll. Unter Absatz (6) steht:
"bei Sattel- oder Trogdächern ist die resultierende Windkraft jeweils in der Mitte einer geneigten Dachfläche anzunehmen..."

Wenn das "große" Vordach nicht da wäre, würde ich es so machen, wie es der Forumteilnehmer "Ungenormter" vorgeschlagen hat. Nämlich die resultierende Windkraft als Dreieckslast so aufbringen, dass die Resultierende in der Mitte der Dachfläche liegt. Wenn da jetzt auch ein Vordach vorhanden ist, bin ich mir nicht sicher, ob dieser Ansatz noch richtig ist. Wenn ich die ganze Dachfläche (inkl. Vordach) für die Resultierende ansetze ist die Frage, wo dann der Schwerpunkt der Reultierenden liegen soll? in d/4? d/4 wäre dann aber nicht mehr in der Mitte der geneigen Dachfläche.

Lösungsansatz 1:
Mein Lösungsansatz ist folgender: ich betrachte das Satteldach und das Vordach getrennt. Die Resultierende für das Satteldach wird als Dreieckslast so aufgebracht, dass die Lage in der Mitte der jeweilgen Dachfläche ist.

Das Vordach mit einer Auskrakung von 4m wird als freistehendes Pultdach betrachtet. Für das Pultdach wird eine eigene resultierende Windkraft ermittelt und in d/4 angesetzt.

Lösungsansatz 2:
Alternativ kann ich auch das gesamte Dach betrachten und dafür die resultierende Windkraft ermitteln. Die Lage der Resultierenden wäre dann in d/4. Dann wäre die Lage aber nicht mehr in der Mitte der Dachfläche.

Ich tendiere zum Ansatz 1! Ich habe beide Fälle mal für das Vordach Überschlagen. Der Ansatz 2 ist wesentlich ungünstiger für das Vordach. Da ist die Frage, ob dieser Ansatz nicht zu konservativ ist?
Ich hatte auch die überlegung das Vordach wie in DIN EN 1991-1-4 NA.V zu bemessen, allerdings ist dieser Ansatz nur für Vordächer an geschlossenen Wänden zulässig. Fällt also raus.

Ich hoffe das war soweit verständlich. Anbei noch eine Zeichnung wie ich mir das überlegt habe. Aus Übersichtsgründen habe ich nur die Winddruck Lastfälle dargestellt. Windsog muss natürlich auch aufgebracht werden! Über konstruktive Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Wenn etwas noch nicht klar sein sollte, dann bohrt gerne nach, ich versuche es dann so gut es geht zu schildern!

Vielen Dank schonmal im Voraus!

r0m4n.ger
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Windlasten auf freistehendes Dach mit Vordach 01 Feb 2022 14:38 #73224

Tja,
dass ist ja wirklich erhellend. Hätte jetzt ehrlich gesagt schon etwas mehr Rückmeldung erwartet... Vor allem von Mitch oder Ungenormter hätte ich mir eine Antwort gewünscht, da die zwei sich ja auch schon eingehend mit der ganzen Thematik auseinandergesetzt hatten.
Jeder andere darf natürlich auch seinen Senf dazu geben.

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Windlasten auf freistehendes Dach mit Vordach 03 Feb 2022 09:25 #73256

Hallo,

dein Lösungsansatz 1 finde ich passender als L2.

Ein weiterer Ansatz wäre (so würde ich es machen), dass du dich Dachflächen als Sheddächer siehst. Dann kannst du noch die Lasten auf die hinterliegenden Dachfläche abmindern.

Bei Wind von links z.B.:
Erste Dachfläche wäre ein halbes Trogdach (oder Pulddach -> ungünstigere Werte verwenden, dann bist du auf der sicheren Seite)
Zweite Dachfläche wäre ein Satteldach, dieses dann abmindern

usw.

Übrigens, sei nicht so ungeduldig, die Leute müssen schließlich auch noch arbeiten und antworten wenn es passt.
Manche machen sogar Urlaub       (wenn sie mal vom Chef aus dem Keller dürfen)

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Windlasten auf freistehendes Dach mit Vordach 06 Apr 2022 19:28 #74315

Sehe ich auch so, Ansatz 1 ist zielführender.
Mal amRande.
Das wird ein Sonderbau sein, der geprüft werden muss.
Bei Fragen die auch den Prüfer betreffen, da die Norm keine eindeutige Interpretation hergibt, rufe ich den einfach mal an - heute noch praktiziert, denn immerhin muss der sich auch damit auseinander setzen, wenn er das so noch nicht auf dem Tisch hatte...

... schon oft erlebt ...

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