THEMA:

Hallo zusammen.

Bei uns gibt es immer wieder die Diskussion, ob man bei kleineren Aussparungen (ELT/Lüftung/etc.) bis, sagen wir mal 30/30cm, die Eisen durchzeichnen sollte und somit nur eine Eisenposition hat, die dann vor Ort ausgeschnitten wird, oder ob man konsequent die Eisen auf die richtige Länge zeichnet und somit x Eisenpositionen erhält.

Das die Aussparungen ausgewechselt werden (müssen) soll dabei nicht das Thema sein, dies würde unabhängig davon erfolgen.

Pro durchzeichnen:
Zum einen ist es ein Mehraufwand bei der Erstellung der Zeichnungen und es wird auch schnell unübersichtlich.
Zum anderen ist es auf der Baustelle oft einfacher, wenn man ein Bündel gleicher Eisen hat, die man schnell verlegen und man dann die Aussparungen ausschneidet anstatt sich x Eisenpositionen auf der Baustelle zusammensuchen muss (ja teilweise muss man das so sagen). Wir haben oft erlebt, dass irgendein anderes Eisen genommen wurde, weil man das entsprechende Eisen nicht gefunden hat, welches dann an anderer Stelle fehlte.

Contra durchzeichnen:
Es könnte als Mehraufwand von der Eisenfirma ausgelegt werden, wenn sie ständig Eisen schneiden müssen.

Gibt es evtl. sogar eine (z.B. VOB?) Vorgabe, bis zu welchem Durchmesser/Anzahl das Schneiden der Eisen mit einzukalkulieren ist?
Am besten wäre eine Absprache mit der ausführenden Firma, aber das haut zeitlich oft nicht hin, weil die Pläne gerade am Anfang Vorlauf benötigen und die Firma noch gar nicht gebunden wurde.

Gruß
ZAG

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt.

In meiner Anfangszeit habeich viel B-Pläne gezeichnet. Bei Einsatz von Stabstahl habe ich fleißig die Eisen passend gekürzt, entsprechend lang wurde die Stabliste, entsprechend groß wurde der benötigte Lager- und Sortierplatz auf der Baustelle und ein erheblicher Puzzleaufwand war die Folge...

Heute handhabe ich das bei mir im Büro so, dass bei kleineren Durchbrüchen die Bewehrung drübergezogen wird und bauseits ausgeschnitten wird. Auswechselungen lösen wir über Prinzipdetaile. Wir machen das bis Stabdurchmesser 10.
Größere Stabdurchmesser planen wir passend. Hier würde schon der Trennschleifer benötigt, wohingehen kleinere Durchmesser mit dem Bolzenschneider umkompliziert gekürt werden können.

Mehrkostenanmeldungen seitens einer Baufirma hatte ich in der Vergangenheit, sofern mir bekannt, keine gehabt.
Bei Matten macht sich übrigens keiner Gedanken darüber Wobei dann der logistische Aufwand um ein Vielfaches högher wäre.

"Am besten wäre eine Absprache mit der ausführenden Firma, aber das haut zeitlich oft nicht hin, weil die Pläne gerade am Anfang Vorlauf benötigen und die Firma noch gar nicht gebunden wurde."

ja, wäre ideal wenn das im Vorfeld abgestimmt wird.

Meine Erfahrung:
Mit den GUs hatte ich den letzten Jahren da keine Probleme, Rundstahl durchlegen und passend ausschneiden.
Machen wir so bis Deckenöffnungen 30/30 bzw auch mal 40/40, bis Durchmesser 14 mm.
Wir haben schon komplette TG - Decken geplant, da waren die Aussparungen für die Einläufe noch nicht geplant oder,
wenn Sie geplant waren wurden diese verschoben oder sind dann teilweise entfallen.

Wenn man da jedes mal die Bewehrungspläne nachführen will ist das kaum machbar. Bevor es
zum Baustillstand wg. zu spät geplanter Durchbrüche kommt ist der GU dankbar wenn er Pläne hat
und schneidet die paar Eisen gerne, und wenn es mit der Flex ist.




 

hi,

gute frage, gute antworten - danke.

schrieb:

Es könnte als Mehraufwand von der Eisenfirma ausgelegt werden, wenn sie ständig Eisen schneiden müssen.

Gibt es evtl. sogar eine (z.B. VOB?) Vorgabe, bis zu welchem Durchmesser/Anzahl das Schneiden der Eisen mit einzukalkulieren ist?
 

ständig Eisen schneiden?
wenn die pläne vorher fertig sind (jaja, bauen ohne geprüfte unterlagen gibts angeblich nicht), sind solche punkte erkennbar.
wenn eine auswechslung später kommt,  wird eh nachgekartet.
wenn eine matte oder ein bewehrungsmikado in eine schiefe geometrie eingebaut wird, ist die die trefferchance fifty-fifty:
die einen beschweren sich, wenn 53 gefächerte/getrapezte stabpositionen nach länge aufsteigend eingebaut werden sollen, die anderen beschweren sich, wenn 1 position in die schalung geschnitten werden soll.

wir weisen auf solche themen im vorfeld hin (klappt auch meistens) - der auftraggeber entscheidet, wie er damit umgeht.

grüsse, markus

Auf dem Bewehrungsplan / Draufsichten natürlich nicht durchzeichnen!
Bei den einzelnen Positionen und auf den Draufsichten, einen Vermerk daß die Stäbe im Bereich der Ausparung zu kürzen sind.
Stahlpositionen, wie die ungekürzten Stäbe.