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Lastmodell auf Baugrubenverbau bei Eisenbahnverkehr (LM71) 14 Sep 2021 14:18 #72156

Hallo Kollegen,

ich plane eine Baugrube (TBW mit Stahlplattenausfachung) im Bereich von Bahngleisen der DB AG (Abstand Verbauachse - Außenkante Schwelle ca. 2,30m). Die Richtlinien der DB verweisen bzgl. Lastannahmen i.d.R. auf den DIN Fb 101. Lasten aus Hinterfüllung werden dort für Straßenbrücken angegeben, nicht aber für Lasten infolge LM71. 

Mein Plan wäre es daher, in ähnlicher Manier wie bei den Hinterfüllungslasten aus LM1 vorzugehen: Das LM71 setzt sich pro Gleis aus 4 Einzellasten á 302,5kN auf einer Länge von 6,40m und daran anschließenden 96,6kN/m als unendliche Gleichlast zusammen (Basislasten mit Lastklassenbeiwert 1,21 multipliziert). 
Die Lasten werden mindestens über die Schwellenlänge (hier 2,60m) verteilt. Mein Vorgehen wäre daher so, dass ich die Einzellasten auf 6,40x2,60m verschmiere. Ich erhalte dann 4x302,5/(6,40x2,60)=72,7kN/m² als flächige Auflast pro Gleis. Diese liegt über den 96,6kN/m, welche ich ja ebenfalls theoretisch noch über die Schwellenlänge verteilen könnte. Entsprechend würde ich dann eben die 72,7kN/m² als maßgebend zzgl. Kräfte aus Seitenstoß auf der GOK bzw. Verbauwand ansetzen.

Seht ihr das in diesem Fall ähnlich oder wie seid ihr in der Vergangenheit damit umgegangen? Da es sich um eine Vorstatik im Rahmen einer Kalkulation handelt, würde ich nur ungerne viel zu hohe Lasten ansetzen. Daher würden mich eure Ansätze interessieren 
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Lastmodell auf Baugrubenverbau bei Eisenbahnverkehr (LM71) 14 Sep 2021 21:01 #72157

Klingt vom Gedanken her nachvollziehbar, echte Erfahrungen hab ich hier nicht.

einzig was deine lastskizze angeht darf man doch gemäß EAB die verkehrslast auf die ständige Last addieren

g = 10kN/m2
q = 63kN/m2
Folgende Benutzer bedankten sich: Nogeo

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Lastmodell auf Baugrubenverbau bei Eisenbahnverkehr (LM71) 15 Sep 2021 07:22 #72159

Wenn noch eine Ril 804 vorliegt, die auf DIN FB 101 verweist, dann aber mal schnell die aktuelle Fassung besorgen. Gültig ist DIN EN 1991-2 für die Lastannahmen, auf die auch in der aktuellen Fassung der Ril 804 verwiesen wird.

Zu den Lastannahmen: Eine direkte Regelung für die Hinterfüllung analog zu Straßenbrücken gibt es tatsächlich nicht. Hilfsweise würde ich DIN EN 1991-2, 6.3.6.2 (1) und DIN EN 1991-2, 6.3.6.3 (1) heranziehen.

Nach 6.3.6.2. (1) dürfen die Einzellasten gleichmäßig verteilt angesehen werden, also (4x250)/6,40 = 156,25 kN/m. Gem. NDP zu DIN EN 1991-2, 6.3.2 (3)P muss der Lastklassenbeiwert bei geotechnischen Bauwerke nicht berücksichtigt werden.

6.3.6.3 (1) regelt die Querverteilung der Lasten durch Schwellen und Schotter. Demnach dürfen die Lasten im Schotter unter 4:1 verteilt werden. Schwellenbreite in der Regel 2,60 m. Der Lastansatz erfolgt dann in der Regel in Unterkante Schotter. Je nach Höhe des Schotterpakets werden die Lasten also noch etwas kleiner. 

Der Ansatz der Lasten aus Seitenstoß wird in DIN EN 1991-2, 6.5.2 geregelt. gem. NCI zu 6.5.2 darf die Last bei durchgehendem Schotterbett auf L = 4,0 m verteilt werden, bei der Ermittlung des Erddruckes auf L = 4,0 + 2*a (mit a ... lichter Abstand Schwellenkopf - Verbau). Ich würde die Last nicht im Wandkopf angreifen lassen, sondern in Bereich des Schwellenkopfes, sofern die verwendete Software dies ermöglicht. Wenn die Software dies nicht ermöglicht, würde ich den Erddruck als Zusatzerddruck händisch eingeben (oder eine gleichwertige vertikale Ersatzlast bilden).

Den DIN FB 101 habe ich gerade nicht zur Hand, bin mir aber relativ sicher, dass es dort analog geregelt war.
Folgende Benutzer bedankten sich: axi99, Nogeo

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Lastmodell auf Baugrubenverbau bei Eisenbahnverkehr (LM71) 15 Sep 2021 07:25 #72160

Klingt vom Gedanken her nachvollziehbar, echte Erfahrungen hab ich hier nicht.

einzig was deine lastskizze angeht darf man doch gemäß EAB die verkehrslast auf die ständige Last addieren

g = 10kN/m2
q = 63kN/m2
Grundsätzlich richtig, nur ergibt meiner Meinung nach eine großflächige, unendlich ausgedehnte Flächenlast mit g = 10 kN/m² nach EAB im Bereich von Bahngleisen keinen Sinn. Welche Lasten, außer den Gleislasten, sollen denn da auftreten? Baumaterial und ähnliches wird dort mit Sicherheit nicht gelagert werden, dafür dürften die Sicherheitsabstände nicht ausreichend sein. Und die Züge selbst können nun mal nur in fest vorgegebenen Bahnen fahren. Auf Lastansätze nach EAB würde ich hier daher auch verzichten.
Folgende Benutzer bedankten sich: jukia, Nogeo

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Lastmodell auf Baugrubenverbau bei Eisenbahnverkehr (LM71) 24 Sep 2021 12:25 #72289

Hallo zusammen,

bitte entschuldigt die späte Rückmeldung. 

Erstmal danke für die zahlreichen und konstruktiven Antworten. Ich bin bei meiner Suche noch auf die RIL 836 gestoßen. Und dort wird ein vereinfachtes Lastbild angegeben. Unter 3.1 (6) steht "Für geotechnische Nachweise, die in ebenen Schnitten geführt werden, ist die Ersatzstreifenlast von 52kN/m² in unbegrenzter Länge anzusetzen."
Das ist aber ja in etwa die Größenordnung, die ich vorher auch vorgesehen hatte. Nun aber etwas fundierter. :-) 

Viele Grüße und schönes Wochenende!

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Lastmodell auf Baugrubenverbau bei Eisenbahnverkehr (LM71) 17 Nov 2021 13:22 #72719

Zur Zeit muss ich den gleichen Nachweis für den Verbau führen. 
Sehe das wie  saibot2107  Maßgebend ist die DIN 1991-2, siehe Eisbahnbundesamt.
Die Ril 836 gilt für überschüttete Bauwerke.
Link

Wie Lang die Schwelle ist, weiß ich leider nicht genau ...(2,55m). Die Last wäre für mich so:
Die 10 kN/m² würde ich trotzdem ansetzten, 5 kN/m² würden ja für die Wege an der Bahn reichen. 
250*4/6,40/2,55 = 61,27 kN/m² auf 2,55 m Länge, wenn ich die Verteilung Schotter mal ignoriere. 

Wie ist es denn bei zweigleisigen Bahnverkehr aus? Muss die Last dann auf beide Gleise ausdehnen Oder kann ich da im Gegenverkehr auf die 80 kN/m runter?

Hat jemand Verformungsgrenzen für Verbau and der Bahn?

 

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