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Hallo, liebe Fachleute.
Ich habe eine grundsätzliche Frage zur Deckenbewehrung. Ich möchte keine "kostenlose Bauberatung" erschleichen. Ich habe bereits 2019 und 2020 jeweils ein Thema hier gestartet. Es geht immer noch um mein kleines Häuschen auf der Kanareninsel La Palma. Ich habe mich kürzlich zu diesem Thema (konkret zum meinem Häuschen) erfolglos und kostenpflichtig bei einer Architektin (die sind hier für Statik zuständig) zu informieren versucht. Es geht um die Betondecke (mit integriertem Mitteltreppenteil) bei einem kleinen Anbau, ca. 2,40 x 3,50 m. Keine weitere große Belastung. Mir ist keine professionelle Baufirma hier bekannt (Nebenbemerkung: Sogar die Firma, die Brücken baut, soll das Wasserzementverhältnis viel zu naß wählen - der Chef dieser Firma weiß nicht mehr als der "Maurer" um die Ecke - mein junger Maurer ist mit ihm gut bekannt und hat nachgefragt), alle würden meine Decke so ausführen, heißt es (es würde mir also auch ein fachgerechter Plan kaum helfen, wenn ihn niemand ausführen kann oder will): Nur eine Lage Bewehrung, sicher kann ich veranlassen, dass diese unten liegt (natürlich mit Mindestbetondeckung). Ist es möglich, so zu bauen? Ich weiß, dass fachgerecht mit unterer und oberer Bewehrung gebaut wird, Zug und Druck. Wozu eigentlich die obere Druckbewehrung? Wahrscheinlich gibt es Gründe, die sich mir bislang verschließen. Überall lese ich, Beton ist sehr druckstabil, nur bei Zug schwach. Nur wenn zuviel Druck=dann Druckbewehrung. Ein üblicher (Einfamilienhaus, Baumarkt) Fenstersturz hat nur eine Bewehrungslage. Ich habe mich versucht zu belesen, im Internet ist kaum etwas zu finden, mein Fachbuch liegt in Deutschland. www.dbz.de/artikel/dbz_Der_Beton_und_sei...mierung_3490971.html Zitat (es geht nicht um Decken, ist mir klar): 3.5 Stütze und Wand Diese Bauteile, bei denen keine Zugspannungen zu erwarten sind, plant man in Beton und nicht in Stahlbeton. Der im Otto-Mohr-Laboratorium der TU Dresden durchgeführte Vergleichsversuch mit einer unbewehrten und einer mit Mindestbewehrung versehenen Stütze (Querschnitt 25 x 25 cm², Höhe 250 cm C20/25, BSt 500S) hat gezeigt, dass die Stütze mit Mindestbewehrung eine um 10 % höhere Bruchlast hat, jedoch doppelt so viel kostet. Daraus folgt, dass man den Betonquerschnitt vergrößern oder die Betonfestigkeit erhöhen sollte, wenn eine höhere Traglast verlangt wird. Druckkraft mit Stahl aufzunehmen, ist viermal so teuer wie mit Beton. Vergessen wir die Druckbewehrung! Noch eine andere, ganz konkrete Frage: Heute will ich 10er Betonstahl kaufen, für einen Sturz, Fensteröffnung 1,50 m, 14er Mauerwerk = 2 Eisen. Das sollte doch ok sein? Obendrüber ist noch 1 m hoch Mauerwerk, darüber die Decke, die aber nicht von der Wand getragen wird, Skelettbauweise. Vielen Dank und viele Grüße, Frank |
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Letzte Änderung: von dolphin.
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hola,
Bauherrenberatung ist hier nicht das Ziel, deshalb nur die Kurzfassung: ja, obere Bewehrung wird nicht grundsätzlich benötigt, die Vorschriften schreiben nur eine Randbewehrung vor, und sie kann den Feuerwiderstand erhöhen. Außerdem kann sie zur Rissbeschränkung sinnvoll sein und zur Ausbildung der Deckenscheibe für die Aussteifung erforderlich werden. (Soviel doch: die letzten beiden Punkte sind für deinen Anbau möglicherweise irrelevant) Aber wenn ich von "Treppe" lese, ist das statische System nicht so einfach, dass man irgend eine pauschale Aussage treffen kann. ja, Stützen und Wände kann man auch unbewehrt machen. Dafür gibt es auch Bemessungsregeln in der Norm. Wenn man den Wasser-Zement-Wert nicht einhält, geht die Betonfestigkeit drastisch runter. Dann bist du vielleicht froh, dass da auch noch Stahl in der Stütze ist. Wenn die Architektin für Statik zuständig ist, sollte sie doch einen Bewehrungsplan zeichnen können, oder jemanden kennen...
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Vielen Dank, diego! "ja, obere Bewehrung wird nicht grundsätzlich benötigt" = nach solcher Information hatte ich "verzweifelt" gesucht ...
"wenn ich von "Treppe" lese, ist das statische System nicht so einfach" = das sehe ich auch so, deshalb mein Gang zur Architektin. Leider war das nichts, es würde hier zu weit führen das auszuführen. Es ist eine ganz andere Welt hier, das kann man sich nicht vorstellen, aus unserer (und besonders Eurer Fach-) Welt heraus, das muß man erlebt haben. Solche Aussagen (mit diesem Hintergrund) wie Deine, diego, würde man nie bekommen. Kannst Du mich beraten, gegen Honorar natürlich? Wie kann man in Kontakt kommen, "Persönliche Nachricht" finde ich nicht? Jetzt kaufe ich gleich die 10er Eisen, das wird wohl ausreichen. |
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Habe Fertigsturzbemessung (wieder) gefunden = 10er paßt.
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