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Risssicherheit bei Stb.-Innenwänden (XC1) 28 Mai 2021 06:40 #71365

Ich hätte mal gerne eure Meinung, wie ihr mit Stb.-Innenwänden bzw. Wänden mit Exp.-Kl. XC1 umgeht.
Eigentlich steht für XC1 ja wcal = 0,40, was bei einer 25er Wand zu horizontal ca. Durchmesser 8/10cm beidseitig führt.
Gleichzeitig gibt es jedoch auch eine Fußnote, die besagt, dass man die Rissbreite erhöhen darf, da kein Einfluss auf die Dauerhaftigkeit besteht.

Da wir als Statiker ja "eh immer alles nur teurer" machen und es durch die neue WU-Richtlinie nicht besser geworden ist, fragen wir uns, ob man zumindest bei den XC1 Wänden etwas Bewehrung einsparen kann/sollte. Interessanterweise führen die mb-Programme den Rissnachweis auch nur bei Kellerwänden. Die normalen Wandmodule bieten diesen Nachweis gar nicht.

Wie geht ihr mit XC1 Wänden um bzw. wie bewehrt ihr diese (horizontal).

Gruß
 

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Risssicherheit bei Stb.-Innenwänden (XC1) 28 Mai 2021 11:28 #71368

Hi,
grundsätzlich stimmt das: die Rissbreitenbeschränkung bei Innenbauteilen ist nur für die Optik. Wobei sich die Frage nach der Optik eigentlich auch schon bei Rissbreite 0,3mm stellt.
Die erste Frage ist doch bei Innenwänden, ob die überhaupt rissgefährdet sind. Ich habe mir persönlich eine Grenze von etwa 6 m Länge gesetzt, darunter mache ich gar nichts, das heißt so etwa D8/15 bis 8/20.
Die Risse, die in der Bauzeit entstehen, kann man ja auch noch zuputzen. 
Wenn es Sichtbeton werden soll, muss man sich sowieso weitergehende Gedanken über Zwangsminderung machen. Da ist der Bauherr mit 0,4 mm breiten Rissen auch nicht zufrieden.
Schönen Tag noch!
 
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Letzte Änderung: von diego.

Risssicherheit bei Stb.-Innenwänden (XC1) 28 Mai 2021 12:44 #71369

Hallo,
in meiner beruflichen Anfangszeit (im Architekturbüro!!) haben wir Hochhäuser betreut, die mit unbewehrten Wänden in Tunnelschalung und Ortbetondecken hochgezogen wurden, malerfertige Wände nur zu spachteln und tapezieren (etwa 1972). Mir sind keine Risse bekannt.

Gruß Wolfgang
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Risssicherheit bei Stb.-Innenwänden (XC1) 28 Mai 2021 19:07 #71370

@Wolfgang: Was ist Tunnelschalung im Hochbau ?

@Horizontale Wandbewehrung:
Fall keine Anforderungen an Rissebeschränkung (also w_k=0,30mm oder strenger aufgrund WU) und keine Horizontalbewehrung aufgrund Tragfähigkeit (Wandartige Träger, oder Aussteifungskerne oder sowas) dann verwende ich die Mindestbewehrung für Wände

Bei uns in Österreich ist  Horizontale-Mindestbewehrung für Wände: 0,10% vom Betonquerschnitt (oder 25% der VertikalBewehrung)
Für d=25cm: A_horiz=2,50cm²/m = d8/20
Für d=20cm: A_horiz=2,00cm/m = d8/25cm (wird auch für dünnere Wände bei mir verwendet, runter gehe ich nicht mehr)
Wird die Wand auf Querbiegung beansprucht, auch wenn sie einachsig trägt (klassisch Aussenwand mit Windangriff) verwende ich konstruktiv oft die Größenordnung der Mindestbewehrung für Biegung die ich horizontal anordne also: 0,13%*25 = 3,25cm²/m =  d8/15

Nur hat die Sache einen Haken:
Ich kann in der Praxis diese relativ sparsame Bewehrung fast nie verwenden, weil ich nie "reine Wände" habe sondern Wandpfeiler die als Stützen gerechnet werden, oder Wandträger und Schubwände. 25cm dicke StB-Wände sind abgesehen vom KG/EG bei den Archis schwer zu bekommen... im Wohn&Verwaltungsbau eher so 20-18cm (und das auch oft nur weil es die untere Grenze für den Schallschutz ist)
Beim letzten BVH (ca.5000m²) wollte der Archi umbedingt von den 20cm Aussenwände auf 18cm reduzieren damit er Fläche gewinnt. Ich habe mir den Spass gegöhnt und abgeschätzt wieviel Fläche er den "gewonnen" hat ... ich kann mich nimmer erinnern aber es war ein Wert zwischen 5-10 m²... das macht umgelegt 1-2 Promille !!!





 
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Risssicherheit bei Stb.-Innenwänden (XC1) 29 Mai 2021 05:11 #71371

  • boenisch
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Da Wände in einer trockenen Umgebung besonders gut schwinden, ist für lange Wände ein Rissbeitennachweis für vollen Zwang zu führen. Bei C30/37, h=25 cm und wk=0,4 mm wären das also horizontal Ø10/10.Habe ich aber noch nie gemacht, jedenfalls nicht im normalen Hochbau. Hier wählte ich grundsätzlich immer Ø8/15, auch für dünnere Wände.

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Risssicherheit bei Stb.-Innenwänden (XC1) 31 Mai 2021 05:31 #71373

@cebudom: bei der Tunnelschalung wurde die linke und rechte Wandschalung zusammen mit der Deckenschalung gekoppelt zu einer
Tunnelform in gewissen Rasterbreiten zu einer Raumbreite auf die Bodenplatte bzw. Decke gesetzt. Die Deckenschalung konntezum Ausschalen in der Mitte (Knick) abgesenkt werden und die gesamte Schalung mittels "Entenschnabel" per Kran rausgezogen werden.
Ansonsten wurde nur bewehrt, wo die Systemannahme halt Bewehrung erforderlich machte.
Das System hatte halt nur geringe architektonische Möglichkeiten, aber ein ziemliches Tempo im Baufortschritt.
 
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