Im "Der Prüfingenieur", 2011, wird von Bischoff: Statik am Gesamtmodell: Modellierung, Berechnung
und Kontrolle, so ein Fall beschrieben. Es geht dort um eine Deckenplatte, die in einem Kern eingespannt und auf der anderen Seite auf Stützen aufgelagert ist. In den unteren Stockwerken stimmen die Ergebnisse für das Biegemoment in der Platte mit einer Handrechnung überein, aber in den oberen Stockwerken nicht mehr, denn hier zieht der im Vergleich zu den Stützen dehnstarre Kern. die Momente an, was aber nicht der Realität entspricht, da das Gebäude von unten nach oben gebaut wird und somit die unterschiedlichen Verformungen zwischen Stützen und Kern mit dem Baufortschritt ausgeglichen werden. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte und die bekäme man nur heraus, wenn man die Bauzustände in der Berechnung berücksichtigt.
Letztendlich kann man bei der Frage räumliches oder ebenes Modell vom hundertsten ins tausendste kommen. Man muss halt wissen, was man tut, besonders wenn man die Vorteile, die ein räumliches Modell hat, nutzen will.