THEMA:

Hallo,

ich benötige erstmalig in meinem Leben einen "Statiker".
Geplant ist ein Wanddurchbruch bzw. Teilabriss einer Wand in einer Etagenwohnung (1. OG), um die vorhandene Küche mit dem Wohnraum zu verbinden. Ein Teil der Wand zwischen den Räumen soll stehen bleiben, um als Art "Tresenküche" zum Raum zu dienen.

Das Haus besteht aus einem Ladenlokal im EG, sowie darüber befindlichen 6 Eigentumswohnungen. Es steht in Schleswig-Holstein (Ostholstein) und wurde im Jahr 1999/2000 gebaut.

Ich habe keine Ahnung, an wen ich mich wenden sollte. Ein Einblick in das Ingenieursverzeichnis Schleswig-Holstein hat mich nicht weiter gebracht. Im Netz finde ich Portale, die "Statiker" vermitteln. Dabei habe ich kein gutes Gefühl.
Ich bin bereit, gutes Geld für gute Leistung zu bezahlen. Laut Internet droht aber auch "Abzocke".

Ich stelle mir insbesondere folgende Fragen:

1.
Wer ist berechtigt, Tragwerksplanungen zu machen: "Statiker" (Ist das ein Ausbildungsberuf?Ingenieur?) oder Architekt?

2.
Wie finde ich vor Ort einen geeigneten Ansprechpartner? Welche Qualifikation sollte dieser haben?

3.
Welcher Kostenrahmen ist als "angemessen" anzusehen? Gibt es eine "Gebührenordnung" oder so etwas ähnlichen (wie z.B. bei Notaren?)?

Ich würde mich sehr über Hilfe freuen! Wie gesagt, ich bin in diesem Themenbereich bislang völlig unwissend, habe bislang nur ein "fertiges Haus" gekauft, mich daher nie mit diesem Thema befasst...

...es sollte doch auch bekannt sein, welcher Architekt/Statiker damals (ist ja noch nicht so lange her) das Ganze geplant haben. Die wären für mich die ersten Ansprechpartner
Und dann auch der Bauunternehmer von damals.


.. Ansonsten: vielleicht hast Du irgend jemand im Bekanntenkreis der mit "Bau" zu tun hat.
Der kennt dann wieder jemand, der jemand kennt....

Wenn da noch nichts herausgekommen ist,würde ich z.B. mal einen örtlichen ordentlichen Bauunternehmer ansprechen, der das auch ausführen könnte/würde.
Die arbeiten schon manchmal mit Statiker ihres Vertrauens zusammen.
Der/die kann das dann sicher genauer beurteilen.

Wichtig für das Ganze, wäre für dich noch zu schauen, ob es noch Unterlagen zum Bau gibt
(eben z.B. eine Statik für das Gebäude.) Das sollte es bei dem Baujahr noch geben.
Damit kommst Du wieder bei meinem ersten Vorschlag an...

hi,

du darfst (wegen sondereigentum vs. gemeinschaftseigentum?) änderungen vornehmen?

zu 1 und 2:
hast du schon diese suchmaske gefunden?
www.aik-sh.de/architekten-ingenieurssuch...=&resultsPerPage=150

zu 3:
kann nach hoai/aho abgerechnet werden - weil für viele zu kompliziert, wird oft nach zeitaufwand abgerechnet

kostenrahmen:
kommt drauf an.
erf. sind ortstermin, bestandsunterlagen und/oder untersuchungen, stat. berechnung, ausführungsplan, ingenieurtechn. kontrolle.
klar, dass es "kollegen" gibt, die superarbeit zum stundensatz 45 euro abliefern, versichert sind und nicht mehr als 4h brauchen - auch klar, dass das fiktion ist

Umbauwilliger schrieb: 1.
Wer ist berechtigt, Tragwerksplanungen zu machen: "Statiker" (Ist das ein Ausbildungsberuf?Ingenieur?) oder Architekt?

Statiker sind Bauingenieure, die sich auf die Tragwerksplanung fokussiert haben.
Eine Zusatzqualifikation ist das in erster Näherung nicht.
Auch in SH gibt es eine Ingenieurkammer. In diese kommen Statiker (besser "Tragwerksplaner"), die ihre Qualifikation durch Referenzobjekte nachweisen können.

2.
Wie finde ich vor Ort einen geeigneten Ansprechpartner? Welche Qualifikation sollte dieser haben?

zu finden über die Ingenieurkammer SH und die Qualifikation sollte sein, dass sie in die Liste der Kammer eingetragen sind.

3.
Welcher Kostenrahmen ist als "angemessen" anzusehen? Gibt es eine "Gebührenordnung" oder so etwas ähnlichen (wie z.B. bei Notaren?)?

die Gebührenordnung ist die HOAI. Allerdings kann es sein, dass das Vorhaben konstenmäßig unten aus der Tabelle rausfällt. Dann wäre der Stundennachweis die Lösung.

Die Größenordnung kann aus der Ferne nicht beziffert werden. Es hängt sehr stark davon ab, ob dem Tragwerksplaner aussagekräftige Altunterlagen (Altstatik) gestellt werden können.
Das ist schon mehr als die halbe Miete.
Hintergrund: Man kann einer Wand nicht ansehen ob sie tragend ist oder nicht. Daher sind Hausbesuche mit Wandabklopfen eher was für das Gewissen, tatsächlich aber bringen sie meistens nix. Altunterlagen sind jedoch sehr gut.

Das abweichend davon gebaut worden sein kann ist klar, kommt vor, aber auch das erkennt man nicht durch Wändeabklopfen.


Also
1. Altunterlagen besorgen (= die Altstatik).
2. Statiker aus der Nähe finden (sollte in der Ing.-Kammer sein)
3. dem die Situation schildern, er wird dann schon weiterlenken.
4. Kosten? - Können erst festgemacht werden, wenn der Statiker die Unterlagen kennt.

Vielen lieben Dank für die schnellen Tipps!

Ich habe die Wohnung erst vor einigen Jahren gekauft. Leider gab es eine (inzwischen ausgetauschte) Verwaltung, die nicht sehr sorgfältig gearbeitet hat. Ich werde versuchen, über die neue Verwaltung an Unterlagen zur Statik zu kommen. Ich selber habe dazu nichts. Meine Miteigentümer werde ich zusätzlich befragen.

Anschließend werde ich über den genannten Link (vielen Dank !) einen Fachmann suchen...

Danke für die Hilfe

FischerH schrieb: ...es sollte doch auch bekannt sein, welcher Architekt/Statiker damals (ist ja noch nicht so lange her) das Ganze geplant haben. Die wären für mich die ersten Ansprechpartner
Und dann auch der Bauunternehmer von damals.


.. Ansonsten: vielleicht hast Du irgend jemand im Bekanntenkreis der mit "Bau" zu tun hat.
Der kennt dann wieder jemand, der jemand kennt....

Wenn da noch nichts herausgekommen ist,würde ich z.B. mal einen örtlichen ordentlichen Bauunternehmer ansprechen, der das auch ausführen könnte/würde.
Die arbeiten schon manchmal mit Statiker ihres Vertrauens zusammen.
Der/die kann das dann sicher genauer beurteilen.

Wichtig für das Ganze, wäre für dich noch zu schauen, ob es noch Unterlagen zum Bau gibt
(eben z.B. eine Statik für das Gebäude.) Das sollte es bei dem Baujahr noch geben.
Damit kommst Du wieder bei meinem ersten Vorschlag an...

Mein Tipp wäre auch, dass man über Personen geht, die man kennt. Vertrauen zwischen Personen sollte niemals unterschätzt werden. Es kennt immer jemand, eine andere Person, die der Gesuchten Person näher kommt.