THEMA:

Hallo Kollegen,
muss für ein großes Gewerbeprojekt auch ein Stb-Trafohäuschen inkl Niederspannungshauptverteiler rechnen.
Mir dünkt da gibt es Explosionsdrucke zu beachten..
Hat hier jemand Erfahrung/Größenordnungen für mich?!

Danke.

Keine Ahnung.
Aber solche Häuschen werden von etlichen Fertigteilwerken hergestellt. Einfach da mal nachschauen. Wenn man Glück hat, findet man auch Angaben zu den Anforderungen und den entsprechenden Normen. Es gibt da schon eine Menge zu beachten. Der ganze Aufwand lohnt sich eigentlich nicht, eh man dazu kommt, die Bewehrung auszurechnen und die Anforderungen an den Beton festzulegen.
Die Trafohäuser kommen i.d.R. mit vollständiger Installation auf die Baustelle, denn an dem bisschen Beton kann kein Hersteller etwas verdienen.
Da will wohl wieder jemand etwas sparen, oder hat noch weniger Ahnung und wir sollen uns dafür noch mit Elektrotechnik beschäftigen.

Hallo,

ich würde an Ihrer Stelle ersteinmal den Explosionsschutz an sich kurz "studieren", vorallem wegen der Kennzeichnungen.
Eine ganz anschauliche Quelle ist folgende:
www.rstahl.com/fileadmin/Dateien/downloa...hutz-rstahl-b-de.pdf

Vielleicht erübrigt sich ja die Frage nach dem Explosionsdruck, wenn aufgrund der Spezifikationen des Trafos keine besonderen Anforderungen an die Einhausung hinsichtlich Ex-Schutz gestellt werden.

Falls doch, sind dort verschiedene Gase mit Zündtemperaturen usw. genannt.
Mit dem Vergleich der Trafospezifikationen aus dem Datenblatt o.ä.
kann man dann wahrscheinlich einen Druck ermitteln.
Aber ich würde mir von dem Bauherren schon Angaben zu den Explosionsdrücken geben lassen...
Vielleicht gibt es den schon ansatzbereit...falls nicht,
müsste man diesen wahrscheinlich über den Impulssatz in statische Spannung umrechnen können.
Diese Druckspannung kann man dann innen auf die Einhausung ansetzen.

Die Thematik ist aber schon sehr komplex, deswegen würde ich alles so einfach wie möglich halten...

Ich habe soetwas aber noch nie gemacht und wenn ich ehrlich bin auch noch nie gehört...

Ich hoffe meine Antwort hat etwas gebracht... ansonsten viel Erfolg noch !

Also nach Rücksprache wird das Trafohäuschen vom Netzbetreiber gestellt.
Der Raum mit dem Hauptverteiler muss jedoch Druck aufgrund eines Störlichtbogens aushalten...
Habe AG bzw Elektriker aufgefordert hier Angaben zu liefern...

Das ist aber jetzt verschenkte Liebesmüh, wenn die Trafohäuschen vom Netztbetreiber geliefert werden. Höchstens um das Fundament.
Die Häuschen haben Lüftungsöffnungen, nach meinem Dafürhalten passiert da nicht viel. Im wesentlichen ist alles genormt.

DIN EN 62271-202 (VDE 0671-202): Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen – Teil 202: Fabrikfertige Stationen für Hochspannung/Niederspannung.

Der Druck breitet sich in alle Richtungen aus und wirkt senkrecht zu den Oberflächen als Gleichlast. Man muss bedenken, dass es ja nicht darum geht den Druck zu halten, sondern darum dafür zu sorgen, dass er an Stelle X entweichen kann. Zum Beispiel eine Tür, die dann rausfliegen darf. Mitunter werden extra Druckentlastungsöffnungen geschaffen (hatte gerade den Fall).

Mitunter ist nix da was groß genug wäre. Dann muss der Betreiber den max. Druck benennen. Wenn der z.B. kleiner ist als die Eigenlast des Daches, hebt das schon mal nicht ab.
Dann die Wände betrachten. Da kann es schon mal blöde werden. Aber alles mit Sicherheit 1 betrachten. Wenn das nicht reicht, entsprechend vermelden.

(ich hatte schon den Fall, dass rückwärtig eine horizontal wirkende Stahlträgerroste eingebaut wurden. Das ist beonders toll für alle, weil die Wände ja meistens mit Kabel und Gedöns vollgeballert sind, man also nur punktuell hor. abstützen kann. Findet niemand gut, aber wenn man meint das betrachten zu müssen, dann kommt sowas schon mal bei raus.)