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Windlast in der Statikberechnung 01 Aug 2017 17:03 #61840

paladinro schrieb: Dann noch mal meine Eingangsfrage: Wer und nach welchen Kriterien entscheidet nun ob eine exponierte Lage vorherrscht?


WER Das entscheidet und verantwortet alleine der Statiker des Gebäudes.
KRITERIEN Die Einstufung muß nach DIN EN 1991-1-4 + NAD erfolgen.

Eine "exponierte Lage" gibt es gemäß dieser Norm nicht.
Es gibt 4 Windzonen (WZ) und (im Binnenland) nur 1 Geländekategorie (GK II / III)
Die WZ gibt die wesentliche Windlast wieder, die GK ist eher untergeordnet.

Man KÖNNTE (dies ist nach der Norm nicht verpflichtend) die Geländkategorie (wegen der exponierten Lage) noch auf II heraufsetzen, der Unterschied beträgt allerdings < 10 %, das ist in der Statik vernachlässigbar gering.

Die Windlasteinstufung kann man auch aus dem Büro heraus treffen, dazu ist kein Ortstermin notwendig

Die Windlastansätze decken (mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit) einen ORKAN in der jeweiligen Gegend ab, hat dieser überhaupt schon einmal stattgefunden ?

Die Windlastansätze des Statikers gelten NUR für die Statik des Gebäudes, alle anderen Handwerker müssen gemäß
Ihrer Handwerkerrichtlinien "fachgerecht" bauen.

Aber noch eine Frage von mir:

Wenn Sie so exponiert bauen und ängstlich sind, warum bauen Sie dann ein Holzhaus und nicht ein Stahlbetongebäude ?
Warum glauben Sie wird in Norddeutschland noch eine Klinkerschale vor das Gebäude gebaut ?
(Wobei ich nicht sagen will, daß ein Holzhaus nicht sturmsicher hergestellt werden kann)

Als Bauherr kann man sich doch nicht immer als "Laie" sehen und anderen die Schuld in die Schuhe schieben.
Wenn Sie ein Auto oder ein Handy kaufen lesen Sie doch auch x-tausend Testberichte.

Sie sollten sich also auch an die eigene Nase fassen !

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Windlast in der Statikberechnung 01 Aug 2017 17:17 #61841

Hallo Paladinro,

geben Sie mal in einer Suchmaschine folgenden Link ein ... www.schweiker.de/files/downloadwindroll.pdf ...

Dort finden Sie auf der 2. Seite die Einteilung der Geländekategorien bildlich dargestellt ...

Gruß
Lehmann

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Letzte Änderung: von Lehmann.

Windlast in der Statikberechnung 01 Aug 2017 17:42 #61842

Danke an sebwhite & zeemann, eure Ausführung hat mir zumindest etwas weitergeholfen.

Der Statiker hat mit Böengeschwindigkeit von 0,59kn/m² gerechnet. Ich hätte jetzt auch nicht gedacht das eine heraufsetzung der Geländekategorie nur 10% ausmacht. Auch wusste ich nicht das es gar keine exponierten Lagen gibt. Die 117km/h hatte ich schon im Haus, zumindest anhand der Wetterwarnung. Das Haus hat es überstanden auch wenn sich die Rolllos dabei extrem bewegten und es etwas ungemütlich wurde. Vor allem wenn man unter dem Dach auf der Windseite schläft.

Gebaut habe ich mit Danhaus inkl. Klinkerfassade. Warum? Weil ich davon ausgegangen bin das wenn die Teile an Nord und Ostsee gebaut werden, meinen Wind wohl aushalten werden. Da wusste ich natürlich nicht das ein Danhaus an der Nordsee wahrscheinlich stabiler gebaut wird wie in Sachsen. Die Windlastigkeit des Grundstückes habe ich den Verkäufer und den Bauleiter mitgeteilt bzw. konnte zumindest der Bauleiter diesen an den einen oder anderen Tag erleben. Wie gesagt, man sieht es eigentlich auch wenn man auf dem Grundstück steht.

Ja und warum keine von außen revisionierbare Rolladenkästen oder Klappläden? Der Verkäufer hat nichts dergleichen vorgeschlagen und mir die Rollläden unter anderen als Witterungsschutz verkauft. Und jetzt kommts... jetzt wird gesagt das ich die Rollos im Winter wegen Frost nicht benutzten darf. Denn zwei sind im Winter auf der Wetter / Windseite schon gerissen. Des weiteren frieren sie mir regelmäßig oben, unten oder als ganzen Fest. Liegt vielleicht am kalten Wind. Natürlich bin ich daran Schuld! Da ich noch nie Rollos hatte, wusste ich nichts von solchen Einschränkungen, sonst hätte ich mir wohl keine gekauft.

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Windlast in der Statikberechnung 01 Aug 2017 18:31 #61843

Hallo Paladinro,

Der Verkäufer hat nichts dergleichen vorgeschlagen und mir die Rollläden unter anderen als Witterungsschutz verkauft.


Dann erzähl dem Verkäufer doch, dass er dir Mist verkauft hat.
Ich bin selbst gebürtiger Erzgebirgler und im Elternhaus Baujahr 1971 sind auch Rolläden Made in GDR (Kunststoff) die haben bei einer Höhenlage von ca. 680m NHN in Schneelastzone 3 ohne Probleme gehalten. Teilweise wurden Sie im Zuge einer Fenstererneuerung durch moderne Rolläden mit Alulamellen ersetzt und auch diese laufen im Winter fehlerfrei.

Fazit:
Wende dich an deinen Verkäufer und fordere Ihn auf, dir entprechend Kaufvertrag / Bauvertrag benutzbare Rolläden zu montieren. Das es im Winter kalt ist hätte er wissen müssen und ich denke nicht das im Vertrag steht, dass der Bauherr bei Temperaturen unter 0°C die Rolläden nicht benutzen darf.
Was nützt dir ein Schiebedach im Auto was nicht auf geht.
Planung ist die Substitution des Fehlers durch den Irrtum.

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Windlast in der Statikberechnung 02 Aug 2017 11:44 #61844

Moin,

was sind dass denn für Aussagen hier "Warum bauen Sie dann ein Holzhaus?"

Wenn ein Gebäude vernünftig geplant und berechnet wurde ist es egal aus welchem Baustoff er besteht. Holzbauten sind sehr wohl sehr tragfähig und robust!!! Problem ist nur dass die meisten Leute davon keine Ahnung haben...

Ich sage ja auch nicht: "Was? Erdbebengebiet? Bau bloß keinen Mauerwerksbau!"


Gruß Sparky
Folgende Benutzer bedankten sich: markus, D.avid

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Windlast in der Statikberechnung 02 Aug 2017 13:03 #61845

Hallo Sparky,

ich habe ja nicht gesagt das ein Holzhaus nicht tragfähig ist.
Da Paladinro aber um die Lage seines Grundstückes wusste und nun im nachhinein Angt hatte das sein Haus wegfliegt war die Frage doch in meinen Augen zulässig.
Ziegel oder Stahlbeton haben schon ne höhere Dichte wie Holz.

Das man Holz mit Zugankern auf ne Bodenplatte Dübeln kann ist mir schon bewusst. Und in der Region von Paladinro stehen sicher zahlreiche ältere Nutzbauten aus Holz die bei wesentlich schlankerer Bauweise entsprechende Windlasten schadlos ertragen haben und damals wurden die verwendeten Zuganker noch geschmiedet.

Wie zeemann schon schrieb werden beim Kauf von Handys oder Autos mittlerweile tagelang Testberichte gelesen, nur beim Hausbau eben nicht. Man nimmt n Prospekt kuckt als erstes auf den Preis und dann erfreut man sich sich daran, das man keine Planer extra bezahlen muss... als zweites erfreut man sich dann das man ein super gedämmtes Haus bekommt (40cm Wandstärke aus Holz und Dämmstoff) und später ärgert man sich dann das der Nachbar doch so einen bösen lauten Rasenmäher hat. (Keine Angst Paladinro in der Klinkerfassade steckt bei dir etwas Masse.) Allerdings sollte man mit abendlichen Turnübungen im oben gelegenen Schlafzimmer erst beginnen, wenn das Kind unten schon komatös schläft.

Soll heissen: jeder Baustoff hat vor und Nachteile man muss sie eben kennen. Die Fertighausverkäufer kennen jedoch ledich ihr eigenes Produkt und das ist mit Sicherheit nur darauf ausgelegt bei minimalem finanziellen Aufwand gerade das zu erfüllen, was im Prospekt steht.
Planung ist die Substitution des Fehlers durch den Irrtum.

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