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Wind abhebend bei offener Halle 09 Dez 2015 08:27 #57314

Hallo zusammen,

wir hatten in letzter Zeit ja schon oft das Thema mit freistehenden Dächern und dem Windlastansatz. Ich habe immer mal wieder eine offene Halle zu rechnen und daher würde ich die Wandlastansätze auch gerne einmal diskutieren.

Ich habe gerade eine Stahlhalle als Pultdach. Traufhöhe 2,50m, 10° Dachneigung, Breite 8,00m, Länge 15,00m. Die Trauf- und Firstwände sind geschlossen. Beide Giebelwände sind komplett offen.

Der Abschnitt 7.3 "Freistehende Dächer" im EC1 gilt hier nicht, da im Punkt (1) steht: "Freistehende Dächer sind Dächer, an die sich nach unten keine durchgehenden Wände anschließen, ....) Bei mir schließen sich zwei Wände (Traufe und Giebel) an.

Für Wind auf Traufe habe ich jeweils Druck und Sog an der Trauf- und der Firstwand (siehe hierzu Bild 11 in der DIN 1055-4:2005-03). Auf dem Dach die Bereiche F-I mit Windsog nach oben. Was habe ich nun innen noch an Sog nach oben? Wenn an der Traufwand innen Sog und an der Firstwand innen Druck ist, was ist dann unter dem Dach? Es gibt ja die Regel, dass an einem Dachüberstand die selben Windlasten wie an der Wand anzusetzen ist.

Es geht mir hierbei zunächst nicht um den Nachweis einer Verankerung der Dachelemente oder so. Mir geht es eigentlich um die Bemessung der Fundamente. Meine Trauf- und Firstwand sind in den Fundamenten eingespannt. Nun habe ich hier für die Bemessung eine Horizontallast und ein Einspannmoment. Wie groß ist nun die abhebende Last die Gleichzeitig wirkt?

Gruß Jürgi

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Wind abhebend bei offener Halle 09 Dez 2015 11:03 #57316

Die zusätzlichen Winddrücke nach Bild 11 DIN 1055-4:2005-03 gelten für alle(!) innen liegenden Oberflächen (Dach UND Wand) und nicht nur für die Wände.

Für die innen liegende Dachfläche ergeben sich also die beiden alternativen Cpe Beiwerte von -0,8 (nach unten gerichtet) und +0,5 (nach oben gerichtet). Die sind mit den regulären Windlasten auf die außen liegende Dachoberfläche zu überlagern.

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Wind abhebend bei offener Halle 09 Dez 2015 12:10 #57317

Hallo Bealdor,

vielen Dank für die Antwort. Die 0,8 ist doch aber ein Winddruck auf die Firstwand und die 0,5 ist der Innensog auf die Traufwand. Das würde doch bedeuten, dass ich zum First hin einen Windinnendruck von 0,8 nach oben und an der Traufe einen Windsog von 0,5 nach unten habe. Also genau anders herum wie Sie es beschrieben haben.

Ich frage mich dann nur, ob es einen Übergang von First zur Traufe gibt, also vom Druck zum Sog? Lässt man dann eines von beiden bei der Bemessung weg? Also als alternative Lasten?

Diese Lasen entstehen obwohl BEIDE Giebel offen sind?


Gruß Jürgi

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Wind abhebend bei offener Halle 09 Dez 2015 12:44 #57318

siehe anbei
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Wind abhebend bei offener Halle 09 Dez 2015 13:01 #57319

Jürgi schrieb: Hallo Bealdor,

vielen Dank für die Antwort. Die 0,8 ist doch aber ein Winddruck auf die Firstwand und die 0,5 ist der Innensog auf die Traufwand. Das würde doch bedeuten, dass ich zum First hin einen Windinnendruck von 0,8 nach oben und an der Traufe einen Windsog von 0,5 nach unten habe. Also genau anders herum wie Sie es beschrieben haben.


Da der Beiwert -0,8 negativ ist, stellt er einen WindSOG an der Innenseite der Wand (und des Daches) dar und ist folglich nach unten gerichtet.
Der Beiwert 0,5 ist positiv und erzeugt somit Druck auf die Innenseite der Wand und des Daches und wirkt damit abhebend (Lastfall 45°)

Jürgi schrieb: Ich frage mich dann nur, ob es einen Übergang von First zur Traufe gibt, also vom Druck zum Sog? Lässt man dann eines von beiden bei der Bemessung weg? Also als alternative Lasten?


Ein Übergang von abhebend zu andrückend darf bei einzelnen Dachflächen nicht angesetzt werden. Daher sind hier immer zwei Lastfälle zu unterscheiden:

1: Windsog auf Außenfläche (F, G, H, I negativ aus Wind 0°) und Winddruck von innen (+0,5).
2: Winddruck auf Außenfläche (H positiv aus Wind 0° oder I positiv aus Wind 90°) und Windsog von innen (-0,8)

Jürgi schrieb: Diese Lasen entstehen obwohl BEIDE Giebel offen sind?

Gruß Jürgi


Wie realistisch der Ansatz ist, kann ich nicht beurteilen. Man sollte aber immer bedenken, dass Wind 0° (Wind auf Längswand) und Wind 90° (Wind auf Giebel) auch immer Anströmrichtungen von +-45° abdecken. Daher sollte der Lastfall Wind 45° nach Bild 11 grundsätzlich bei beiden Windlastfällen berücksichtigt werden.

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Wind abhebend bei offener Halle 09 Dez 2015 13:58 #57320

Hallo Bealdor,

stimmt. Es ist doch so wie Sie sagen. Innendruck 0,5, Innensog 0,8. Komisch dass es bei Wänden, also Windbereich D und E genau anders herum ist. Deshalb kam ich auch darauf...


Hallo siehan,

diese Regel kenne ich auch, nur macht sie in meinen Augen wenig Sinn wenn die beiden Giebelseiten offen sind. Dann geht es ja um den Fall Wind auf Giebel oder unter 45°. Welche Dachneigung wähle in diesem Fall?

Gruß Jürgi

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