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Windlasten Dach offene Überdachung - nach Eurocode 11 Nov 2015 15:31 #57030

Du kannst nicht die Gesamtlast einfach durch die Gesamtfläche teilen, das ist nicht richtig.

Die Software gibt dir doch für die Lastbereiche (A,B,C) genau die Lastwerte in kN/qm an,
für diese Lastbereiche mußt du deine Konstruktion untersuchen.

M.E. wird die Resultierende NUR zu Prüfzwecken ausgegeben.

An den Rändern des Daches (Bereich B,C) sind die Lasten größer als im Haupt-Mittelbereich (A).
(Druck-Sogspitzen)

Wenn du es einfach haben willst kannst du natürlich die max. Lastordinaten benutzen.

Schlimmer noch: Zur Befestigung einzelner Trapezbleche müsstest du eigentlich sogar noch die Lasteinzugsfläche
der jeweiligen Befestigung ermitteln und wenn diese < 10 qm ist mußt du zwischen den cpe1 qm und cpe10 qm -Werten interpolieren. Die cpe1 Werte sind deutlich höher und werden von der Software ebenfalls angegeben (Verankerungslasten)
und auf die 3 Bereiche (A,B,C) verteilt !

Im Holzbau/Stahlbetonbau macht das natürlich kein Mensch, dann rechnet man sich an dem Dach ja dusselig.
Ich vermute daß auch im Stahlbau diese Befestigungsnachweise entweder auf der sicheren Seite oder "nach Gefühl" geführt werden.
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Letzte Änderung: von zeemann.

Windlasten Dach offene Überdachung - nach Eurocode 11 Nov 2015 15:53 #57034

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Hallo,

jetzt wird`s ja langsam interessant :) !

Diese Auffassung teile ich nicht. Der Lastansatz für die Soglasten (mit ihren Teilbereichen) gilt nur für die Dachelemente - also Trapezblech oder Isodach; nicht für die Unterkonstruktion! Natürlich müssen die Bauteile u. Verankerungen entsprechend ihren Lasteinzugsflächen nachgewiesen werden, dementsprechend varieren die Lasten hierfür. Ich erschlage das mit einer Dach-Software hierfür welche bei Flächen A < 10 m2 die cp-Werte entsprechend erhöht.

Der Ansatz mit der Einzellast gilt für die Standsicherheit der lastabtragenden (Unter-)Konstruktion - das war oder ist ja der Kern meiner Fragestellung hier!

Inzwischen bin ich schlauer - nach Rücksprache mit Programmerstellern (H. Harzer, pcae) u. Prüfing..

Wo steht denn im EC dass der Ansatz mit den Einzellasten nur zu Kontrollzwecken dient??

Wenn wir uns dahingehend einigen können dass -gemäß Passage im EC (Abschn. 7.3) - die UK hierfür (also für Einzellasten) nachzuweisen ist, stellt sich eben die Frage welche Einzugsfläche man zugrundelegt...!
Denn der Wind wirkt nun mal als Flächenlast!

Daher mein - immerhin logischer- Ansatz, welcher auch seitens des Prüfers akzeptiert würde. Welche Fläche sollte man denn sonst zugrundelegen?? :dry:
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Letzte Änderung: von Ungenormter. Grund: Einheitenänderung

Windlasten Dach offene Überdachung - nach Eurocode 11 Nov 2015 19:42 #57039

Es ist so wie es zeeman schreibt ... mit dem kleinen Unterschied dass diese Last nicht nur zu Kontrollzwecken dient, sonder zur globalen Berechnung (Hallenrahmen oder eben so Kragkonstr, wie eine Tankstellenüberdachung)

so wie hier beschrieben:

Ungenormter schrieb: Unter Fachkollegen, darunter ein Prüfingenieur, mit denen ich gestern Abend noch gesprochen habe, gibt es hierzu unterschiedliche Auffassungen: Der Prüfing. meinte dass diese Last als Resultiernde aus Sog- bzw. Druckspitzen auf einer kleineren Fläche als die halbe (Gesamt-) Dachbreite zu verteilen ist, und hierfür nur die Binder nachzuweisen sind. Da dieser Lastansatz aus der Überlegung resultieren würde, die Einspannmomente einer Überdachung mit eingespannter Mittelstütze (z.B. Tankstellenüberdachung) zu vergrößern, zur Erhöhung der Standsicherheit derselben.


Ich habe das ''... halbe Dachbreite ...'' mal ausser Acht gelassen, der PI wird das aus Erfahrung wohl wissen, aber es ist egal wie man die Fläche ansetzt, wichtiger ist:
Es ist eine RESULTIERENDE mit einem HEBELARM zum Flächenschwerpunkt... also nichts anderes als ein Moment (welches versucht die Konstr zu kippen)
Und es ist egal wie die Last da (also in die globale Unterkonstr) hinkommt, den sie ist schon dort eingeleitet worden, eben durch c_p,10-Werte, Randbereiche, Sog-Druck Wirkung und solch andere Gschisti-gschasti

Wenn wir uns dahingehend einigen können dass -gemäß Passage im EC (Abschn. 7.3) - die UK hierfür (also für Einzellasten) nachzuweisen ist, stellt sich eben die Frage welche Einzugsfläche man zugrundelegt...!
Denn der Wind wirkt nun mal als Flächenlast!

Daher mein - immerhin logischer- Ansatz, welcher auch seitens des Prüfers akzeptiert würde. Welche Fläche sollte man denn sonst zugrundelegen??

Ich glaube das ist eben der Denkfehler, ich bin der Meinung dass man die Last dort gar nicht hinführen muss, sie ist schon dort, deshalb tut man sich schwer eine sinnvolle Fläche anzunehmen.

Mann kann ja die Punktlast im Prinzip durch eine beliebiege Einflußbreite e dividieren vorausgesetetzt e steht nicht über eine Dachkante (First/Traufe) hinaus
Das wäre bei dir zB: e=2x21,25=42,5m ( ... also die ''kleiner-gleich der halben Dachfläche''-Aussage des PI)

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Letzte Änderung: von cebudom.

Windlasten Dach offene Überdachung - nach Eurocode 12 Nov 2015 12:07 #57051

Ahoi Kollegen,

ich habe mir bei o.g. Problem seinerzeit mal folgendermaßen geholfen:
Ich habe mich erstmal gefragt, welche Form einer Linien- bzw. Flächenlast hat ihre Resultierende im Viertelspunkt (d/4)? Bin dann ziemlich schnell bei einer quadratischen Parabel gelandet (siehe z.B. Wendehorst, Kap. Mathematik). Da die Resultierende ja bekannt ist, läßt sich die recht simple quadratische Funktion über die bekannte Geometrie der Dachfläche ermitteln. Man erhält eine nichtlinerare Flächen- oder Linienlast. Die Belastung der Einzelbauteile läßt sich dann über Lasteinzugsbreiten recht einfach ermitteln.

Dateianhang:

Dateiname: S25C-415111214070.pdf
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Windlasten Dach offene Überdachung - nach Eurocode 12 Nov 2015 13:36 #57053

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Hallo,

super Ansatz! Natürlich viel besser als mein Näherungsansatz mit dem Rechteck (gleichmäßige Verteilung über d/2)! So etwas ähnliches hatte ich mir gestern Abend auch schon überlegt --> dreiecksförmige Last wobei d/4 (= Lastpunkt Einzellast EC) der Dreickslänge/3 (= Schwerpunkt Dreieck) entspricht. Schreibe zu dem Ganzen morgen nochmal etwas, im Moment bin ich im (Angebots-)Stress :-).

Danke für den erhellenden Beitrag!!!

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Letzte Änderung: von Ungenormter.

Windlasten Dach offene Überdachung - nach Eurocode 13 Nov 2015 11:03 #57072

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Guten Tag!

Es kristallisiert sich bei dieser Diskussion heraus dass es unterschiedliche Auffassungen zum Umgang mit der angesprochenen Einzellast gibt. Einige meinen dass sie nur zur Berechnung der globalen Standsicherheit der Haupttragwerke (also der Bauteile welche die Lasten an die Fundamente abgeben) dient. Meine Auslegung der Thematik, und in die Richtung geht auch der Beitrag von "Mitch", interpretiert die entsprechende Passage im Eurocode jedoch so, dass alle unterhalb der Dachelemente angeordneten, lastaufnehmenden Bauteile hierfür nachzuweisen sind. Dies begründet sich aus den Passagen im EC - siehe Anhang -:

(5) ............ . Der resultierende Gesamtdruckbeiwert cp,net beschreibt den max. lokalen Druck für alle Anströmrichtungen. Dieser ist bei der Bemessung von Dachelementen u. Verankerungen zu verwenden.

und:

6) Freistehende Dächer sind für folgende Lastanordnungen zu berechnen:
- Bei freistehenden Pultdächern (Tab. 7.6) soltte die Lage der resultierenden Windkraft als Abstand von der luvseitigen Seite definiert werden. ..... usw.

Eigentlich eindeutige Aussagen. Man beachte die Worte "lokalen" bei (5) und "zu berechnen" bei (6)!

In meinem Beispiel ergeben sich 6 zu untersuchende Windlastfälle; siehe Anhang!

Da wir bei uns weitgespannte Tragwerke - bestehend im wesentlichen aus Bindern und Pfetten - aus verschiedenen Gründen ausschließlich räumlich (3D) berechnen ist der Ansatz einer lokalen Einzellast nicht praktikabel - wie man sich unschwer vorstellen kann. Von der Praxisfremde und lokalen Querkraftsprüngen ganz zu schweigen. Es würden sich - natürlich - unsinnige Ergebnisse für einzelne Stäbe ergeben - sofern die Berechnung nicht schon vorher wegen lokalem Stabversagen abbricht.

Daher die Überlegung wie man die Einzellast in eine sinnvolle Flächenlast umrechnen kann. Den Ansatz von "Mitch" finde ich genial, er berücksichtigt die Tatsache dass am Dachrand erheblich höhere Lasten auftreten als weiter innen. Leider ist ein solches Lastbild von einem Lastgenerierer - mit dem wir arbeiten - nicht umsetzbar. Daher mein hierauf aufbauender Vorschlag eines Lastansatzes den man im Anhang findet. Der ist - z.B. in RSTAB - einfach realisierbar.

Ich finde den Eurocode-Ansatz unter der Prämisse einer Tragwerksbemessung völlig praxisfremd. Leider bringt auch der NA hier keine Erhellung. Ich werde dieses Thema daher in einer Anfrage an den NABau zur Diskussion stellen.

Leider bekommt man von diesem Gremium oft nur lapidare Antworten in Kurzform (während sich die Anfrager viel Mühe geben), wie man bei den bereits veröffentlichten Fragen u. Antworten sehen kann.

Schaun mer mal :-)

Zum Glück haben wir ja noch unseren Ingenieursachverstand!
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Letzte Änderung: von Ungenormter.
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