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Hallo Massivbaukollegen,
ich hab´grad eine Häuslebauerbodenplatte rausgegeben, Gebäude in Hanglage mit einseitigem Erddruck, d.h. talseitige fest angeschloßener Frostriegel und Bodenplatte auf Sauberkeit ohne Gleitschicht. Geotechniker sagt scheiß Boden und drückendes Schichtenwasser, Planer macht im Keller Wohnräume und will weiße Wanne. Ich als Statiker errechne dann knapp 10cm²/m oben und unten in der 30er Platte und schäme mich gerade mit meinen d12/10... Wo geht hier die Reise in Zukunft wohl hin... So long Sebastian |
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Keinen Kopf machen. Widrige Umstände und hohe Nutzungsanforderungen - warum soll der Bauherr das alles für umsonst bekommen? Dann liegt halt für 5000 € Bewehrung in der Bodenplatte.
Was kostet die Hütte unterm Strich? Na also. Wenn Bauherren am Ende noch Luft in der Finanzierung haben, verkacheln die mitunter ganz andere Summen an wirklich sinnlosen Ecken. |
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Rechne mal die Bodenplatte nach Lohmeyer/Ebling.
Du wirst sehen, dass du mit einer Q524-A hinkommst. (Rissbreite 0,2 mm und Plattenlänge <15 m vorausgesetzt.) |
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Nach Lohmeyer reicht das locker, so mach ich es normal auch bei den zwängungsfrei (ohne Liftunterfahrten oder Frostriegel) gelagerten Platten, gebe auf der Sauberkeit eine doppellagige PE mit dazwischenliegendem Vlies an damit alles schön flutschig ist.
Nur das ist bei Hanglagen wenn Erddruck durch Reibung abgetragen werden muss rechnerisch nicht möglich, da ich dann unter der Platte keine Flutschischicht gebrauchen kann. Und wir hatten glaub ich im Forum auch schon die Diskussion ob fcteff= 0,5*fctm angebracht ist oder ob mann schon höher gehen sollte. Auf der einen Seite geht unser aller tun und denken in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, auf der anderen Seite ist man gesetzlich eine dem Stand der Technik entsprechende Leistung geschuldet. Mir tut hier kein Häuslebauer leid, da sind bei den EFH-Bodenplatten tausend Euro mehr wenn ich nach Eurokot und nicht nach Lohmeyer bemesse. Nur man muss das mal gebietsmäßig auf den Geltungsbereich des Eurokot´s hochrechnen, wieviel hundertausend Häuslebauerplatten und wie viele Megatonnen hochvergüteter Bewehrungsstahl das sind und wieviel Feuchteschäden wirklich durch unzureichende Bewehrung verursacht wurden als durch Ausführungsfehler (Fugenband etc). Das ist jetzt zwar ein bisschen Stammtischniveau, aber man denkt halt so mal nach und am Stammtisch kann ich´s nicht diskutieren, weil´s da keiner kapiert. SG sebastian |
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Hallo zusammen,
es wird Zeit, sich mal genauer mit der WU-Richtlinie samt Heft 555 auseinander zu setzen: Entwurfsgrundsatz b - Rissbreitenbeschränkung + warten auf Selbstheilung - ist bei Nutzungsklasse A (Wohnraum) nur zielführend, wenn die Selbstheilung vor dem Innenausbau stattgefunden hat. Also bleiben nur die Entwurfsgrundsätze a und c, und wenn du keine weitgehend zwängungsfreie Lagerung hinbekommen kannst, müssen eben alle Risse verpresst werden (c). Und dann sind kleine Rissbreiten eher kontraproduktiv (lieber wenige breite Risse verpressen, als viele schmale). Also kannst du doch Diverses einsparen von der Bewehrung. Das Schwierigste ist es, dem Bauherrn klar zu machen, dass eine Rissverpressung keine Mangelbeseitigung, sondern eine geplante Dichtungsmaßnahme ist. Und die Tatsache, dass man vorher kaum sagen kann, wie viel es wird und kostet. Und eine Baufirma zu finden, die sich ein bisschen mit Betontechnologie auskennt, weiß, was Nachbehandlung ist, usw. Oder man schaltet einen WU-Berater ein, der das alles einschließlich Bauüberwachung zum Festpreis macht und für die Dichtigkeit garantiert. Ehrlich gesagt, kenne ich die Preise nicht.... |
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Die größte Blödheit, die man als Planer machen kann, ist, dem Bauherrn im vorauseilenden Gehorsam Geld sparen zu wollen. Und es gibt fast nichts, das ein privater Bauherr mehr fürchtet als Risse.
Mit der Verpresserei ist auch kaum abzusehen, ob das am Ende preiswerter wird als die größere Bewehrung. Im Vorfeld mit dem Bauherrn besprechen, ihm die Vorteile und Nachteile klar auf den Tisch legen, über die Risiken aufklären, selbst entscheiden lassen und alles schriftlich festhalten. Alles andere ist Irrsinn! |
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