THEMA:

Eine Frage von einem verunsicherten Bauherren: Über Terrassentüren, lichte Weite 275 cm sind Stürze in 24-ger U-Schalen (Betonquerschnitt 15/20cm - B/H) geplant, Bewehrung 3x 20 unten 3x12 oben, Bügelabstand 15 cm. Darüber kommt ein DF-Auflagerungsziegel und daruf Korkfilz und die Betondecke (Elementdecke) mit 20 cm und deckengleichem Unterzug. Dieser Unterzug hat dann als Bewehrung 3x20 und 2x8 Bügelabstand ebenfalls 15 cm (rückvernakert in die Decke). Beton C25/30. Außen davon sind Stürze (Fensteranschlag) in halbierten 24-U-Schalen geplant (8x20cm Betonquerschnitt) mit 1x 16mm unten und 1x 10mm oben als "Bügel" eine Maschenbahn aus 257-ger Stahlmatte.

Die ursprüngliche Planung lt. Statik war Unterzug mit 28cm Höhe C29/25 in der Wandkante und wahlweise 3x16 oder 2x20 mm Bewehrung plus Bügelabstand 15 cm (nicht rückverankert).
Als ich den Änderungswunsch (auf Grund der besseren Entkopplung zwischen Decke und Wand/Rissfreiheit) mit dem Statiker besprochen habe, hat er kurz was in den Taschenrechner eingetippt, dann die Bewehrung auf die Werte oben erhöht und meinte, das passt. Die äußeren Stürze (Fensteranschlag) hat der Statiker nicht gerechnet.

Unser Planer war zuvor skeptisch wegen der kaum zu rechnenden Auftrennung auf "2 Stürze/Unterzüge übereinander".

Der Bauunternehmer hat auch etwas verwundert geschaut. Sollte ich Magenschmerzen haben und nochmal beim Statiker gezielt nachfragen (welche Fragen) oder kann das noch gut passen?.

Sonstige Eckdaten: EFH Ziegel, 49-ger Mauerwerk, Deckenauflagerungstiefe 22cm, EG, darüber OG/Drempel 160 und Schrägdach 26 Grad.

Hallo bauklaus,

eine fachliche Bewertung will ich hier im Forum nicht abgeben.
Aber folgende Empfehlung möchte ich Dir geben.
Lass Dir von Deinem Statiker die geänderte (angepasste) Statik und Pläne geben. Wenn es tatsächlich eine Änderung ist, wird er dafür vielleicht seinen Aufwand geltend machen, aber dann hast zu auch was in der Hand und der Bauunternehmer weiß was er zu tun hat.

Beste Grüße HaFo

Hallo,

3 Du. 20 unten in Betonquerschnitt 15/20 cm? Das ist schon grenzwertig. Muß wohl in 2 Lagen eingebaut werden.

Und 3 Du. 12 oben? Ist das dann Druckbewehrung?
Bei all dem Stahl soll da auch noch Beton dazwischen?

Da solltest du deinen Statiker mal drauf ansprechen, wie er sich das vorstellt.

Ansonsten: s. HaFo.

Gruß
mmue

... den Beton dazwischen zu bekommen ist bei 8mm Größtkorn nicht das Problem (mit einer 25mm Rüttelflasche - passt ganz gut zwischen der oberen Bewehrung durch) und wurde bei einem Sturz für ein Kellerfenster auch schon so ausgeführt - allerdings bei einer lichten Weite von 189cm.

Bin halt etwas irritiert, weil auch einige im Bauexpertenforum schreiben, ab 2m würden sie es mit Stürzen in U-Schalen kritisch sehen. Alles was ich sonst noch dazu an "Erfahrungswerten" finden konnte ist ein Ziegelhersteller, der in östereich Fertigstürze mit ähnlicher statischer Höhe vertreibt (Heluz Jistrop 238 - ich hoffe ich werde nun nicht gesteinigt, aber der Hersteller vertreibt in D wohl eh nicht).
Das ist ein System aus Ziegel/Beton-Scheiben mit dem Querschnitt 70x238 (Beton dann noch abzüglich Ziegelschale). Hier sind als Bewehrung nur 2 Stangen drin, je nach Anforderung sollen dann bis zu vier dieser "Sturzscheiben" zusammengebappt werden und bis zu 300cm lichter Weite überspannen - da scheint mir unsere Lösung tragfähiger?! Hat denn hier jemand schon mal was ähnliches gerechnet/ausführen lassen. Ging das dann gut (oder daneben - wenn ja, warum?)

HaFo schrieb: Hallo bauklaus,

eine fachliche Bewertung will ich hier im Forum nicht abgeben.
Aber folgende Empfehlung möchte ich Dir geben.
Lass Dir von Deinem Statiker die geänderte (angepasste) Statik und Pläne geben. Wenn es tatsächlich eine Änderung ist, wird er dafür vielleicht seinen Aufwand geltend machen, aber dann hast zu auch was in der Hand und der Bauunternehmer weiß was er zu tun hat.

Hallo Bauklaus,
wie hier schon erwähnt wurde,
von der Ferne kann man keine gezielte Antwort geben.
Da es aber für jedes Bauvorhaben in Ihrer Größe genau definierte Ansprechpartner nach dem Gesetz gibt: Planer/Statiker/Bauunternehmer/Bauherr,
macht es Sinn, sich auch daran zu halten.

Und wer über 250'000 € für ein Haus ausgeben tut und es zu Änderungen kommt, die der Statiker nicht zu vertreten hat, muss eben auch bereit sein, die paar Kröten infolge Mehraufwendung/ doppelter Arbeit diesem zu gewähren

Es ist mal wieder typisch.

Ein Bauherr wendet sich ans Forum, weil er seinem Statiker mißtraut, da die Experten im "Bauexpertenforum" ferndiagnostisch Mängel erkennen. Kollege HaFo und mmue stoßen ins gleiche Horn.

Leute: Da war ein Kollege vor Ort, der kennt das Bauwerk in seiner Gesamtheit. Der hat etwas angeordnet. Der Bauherr sucht Munition gegen den Kollegen und Ihr liefert. Wie geltungsbedürftig muss man eigentlich sein, um da auch noch Öl ins Feuer zu gießen?

Die Antwort an solche Frager lautet:
Kontaktieren sie bitte Ihren Statiker oder einen anderen Statiker vor Ort. Gegen ein angemessenes Honorar wird ihnen dann geholfen. Over and Out!