Willkommen,
Gast
|
|
Guten Morgen
Ich habe gewisse Schwierigkeiten die beiden Begriffe Querkraft und Durchstanzen auseinander zu halten und zu erkennen, wann welcher Nachweis zu führen ist. Oder die beiden Begriffe werden unter dem Oberbegriff Schub zusammengefasst? Und eben wo liegt der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffe und wie erkenne ich wann welcher Nachweis erforderlich ist? Vielen Dank |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
|
hallo,
das ist ein vielschichtiges Thema, mit dem man Bücher füllen kann. Grundsätzlich würde ich sagen : Wenn die Lasten einachsig (linear) in das unterstützende Bauteil eingetragen werden, spricht man von einem Querkraft- oder Schubnachweis. Erfolgt die Eintragung z.B. 2- oder mehrachsig, dann spricht man von einem Durchstanznachweis. Beim Durchstanzen bildet sich immer ein mind. 2-achsiger Spannungszustand in der Decke aus. Beispiel : einachsige Deckenplatte auf gerader Wand ==> Querkraftnachweis Flachdecke auf Stütze ==> Durchstanzen An einem Wandkopf oder einer Wandecke erfolgt der Eintrag ebenfalls aus verschiedenen Richtungen. Deshalb ist dort auch ein Durchstanznachweis zu führen, während im weiteren Verlauf der Wand nur ein Querkraftnachweis erfolgt. Im Gegensatz zum EC2 Original gelten für diese Nachweise im NA unterschiedliche Widerstände. Der Durchstanzwiderstand ist höher als der Querkraftwiderstand. Deshalb ist im NA auch die 12d-Regel eingeführt, d.h. es darf max. 12d Stützenrandlänge für das Durchstanzen angesetzt werden. gruß dvog |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
|
Hallo dvog
Vielen Dank für deine sehr hilfreiche Antwort. In diesem Zusammenhang fällt mir gerade noch folgende Frage ein. Wenn ich nun um eine Stütze eine Durchstanzverstärkung vorsehe, so deckt diese einen bestimmten Radius um die Stütze ab (Kreisfläche). Muss nun im Bereich ausserhalb dieses Kreises noch die Querkraft überprüft werden (also bei Platten Querkraftwiderstand ohne Querkraftbewehrung)? Und kann man sagen, dass grundsätzlich der Durchstanzwiderstand grösser ist als der Querkraftwiderstand (okay diese Frage ist du schon mit ja beantwortet..)? Also es bei einer Flachdecke günstiger ist den Durchstanznachweis zu führen Vielen Dank und einen schönen Sonntag |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Letzte Änderung: von Newcomer.
|
|
hallo Newcomer,
beim Durchstanznachweis muss immer auch der Umfang berechnet werden, ab dem in der Decke keine Querkraftbewehrung mehr erforderlich ist. Dieser Nachweis muss mit dem Querkraftwiderstand erfolgen. Der Umfangsring, bis zu dem Durchstanzbewehrung erforderlich ist, wird mit dem Durchstanzwiderstand berechnet. Die von mir erwähnte deutsche 12d-Regel gilt nur für eckige Einleitungsflächen. Bei runden Einleitungsflächen gilt diese nicht, da hier immer eine insgesamt verteilte Lasteinleitung erfolgt. Es muss nach NA jedoch bei Umfangslängen >12d der Durchstanzwiderstand linear reduziert werden, so dass er bei 20d nur noch dem Querkraftwiderstand entspricht. Das ist m.E. sehr konservativ, da dann immer noch mehrachsige Spannungsverteilungen vorhanden sind. Ich hatte deshalb im EC2-Arbeitskreis eine Interpolation vorgeschlagen, die erst bei 50d ausläuft, konnte mich damit aber nicht durchsetzen. Habe schon 3 Sitzungen benötigt, um wenigstens die jetzige Form in den NA zu bringen. Wenn Sie mit Ihrer Verstärkung runde Stützenköpfe meinen, gilt hierfür das oben gesagte. Die Platte außerhalb dieses Kopfes ist immer nachzuweisen, der innere Kopf nur, wenn a nach EC2 Original > 2d ist. Das war den Deutschen zu unsicher. Deshalb muss nach NA bei a > 1.5d auch ein innerer Nachweis bei 1.5d geführt werden. Das ist auch sinnvoll, da bei a = 2d eine viel zu flache Druckdiagonale entsteht, die sich tatsächlich nicht ausbildet. gruß dvog |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
|
Hallo
Ich kenne mich leider mit der deutschen Norm schlecht aus. Tritt überhaupt grundsätzlich der Fall auf, dass beim Aussendurchmesser des Umfangsringes bis zu dem Durchstanzbewehrung erforderlich es zu einem Querkraftproblem kommen kann, oder ist dies grundsätzlich ausgeschlossen? |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
|
hallo Newcomer,
Ihr Name passt offensichtlich gut zu Ihrem Wissensstand. Ich nehme an, Sie sind Student. Die Normen sollten Sie allerdings durcharbeiten. Das kann ich Ihnen nicht ersparen. Wenn Sie Ihre Frage kritisch betrachten, müssten Sie auch selber auf die Antwort kommen. Da der Querkraftwiderstand einer Platte geringer als der Durchstanzwiderstand ist, ist an dieser Stelle grundsätzlich ein Querkraftproblem möglich. gruß dvog |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
Copyright © 2022 diestatiker.de | ein Service von Planungsbüro Uhrmacher | Aunkofener Siedlung 17 - D-93326 Abensberg
Telefon: 0 94 43/90 58 00, Telefax: 0 94 43/90 58 01 | E-Mail: office[@]diestatiker.de | Alle Rechte vorbehalten