THEMA:

Sehr geehrtes Forum,

ich möchte einen Stabilitätsnachweis für den Obergurt eines Vertikalverbandes durchführen.

Folgende Fakten:

1. Der Obergurt ist ein einfachsymmetrisches Profil
2. Maßgebend ist der BGDK
3. Zusätzlich zur Druckkraft habe ich ein Moment My um die starke Achse.

Frage:
Wie kann ich diesen Stab händisch oder mit einem einfachen Stabwerksprogramm, welches auch Th.2.O. kann, nachweisen (ohne Schicki-Micki Zusatzmodule)?


Grüße
thunder

hallo,

nach EC3 oder DIN 18800?

Sie ermitteln sich nach dem Ersatzstabverfahren den Normalkraftbeiwert X und den Momentenbeiwert XLT und führen einen plastischen Nachweis für NEd/X und MEd/XLT.
Bei Ncr und Mcr hilft Petersen mit Nki, Drehradius c und Mki.
Den plastischen Nachweis können Sie am besten nach Windels führen ( ist genaues Verfahren gemäß Kindmann Artikel in Stahlbau 5/2012 ). Wird auch im Petersen erläutert.
Nicht vergessen plastische Nullinie zu ermitteln.

Nach DIN 18800 heißen die Faktoren lediglich anders.

gruß dvog

Vielen Dank dvog!

Ich nehme an, daß hierbei globale Imperfektionen angesetzt werden müssen (falls verschieblich), aber keine lokalen Imperfektionen!


Grüße
thunder

hallo thunder,

das Ersatzstabverfahren ist "Ersatz" für Theorie 2. Ordnung. Die Frage ist nur, welche Knick- und Wölblänge anzusetzen sind. Das ergibt sich aus den Bedingungen an den Stabenden. Wenn der Gurt z.B. seitl. nicht gehalten ist, ist die Knicklänge in Querrichtung natürlich größer als die Stablänge. Siehe hierzu Petersen Knicklängen bei verschieblichen Systemen.

gruß dvog

Hallo,

ich weiß, daß das Ersatzstabverfahren ein Ersatz für die Berechnung nach Th.2.O. ist und daß die Th.2.O. die Schnittgrößenermittlung am verformten System berücksichtigt.

Ich weiß aber nicht, ob das Ersatzstabverfahren globale- und lokale Imperfektionen berücksichtigt oder nur lokale.


Grüße
thunder

hallo thunder,

ich habe Sie wohl falsch verstanden. Ich glaubte, Sie wollten zusätzlich am Ersatzstab Imperfektionen ansetzen. Das ist nicht notwendig.
In Ihrem Sinne berücksichtigt das Verfahren die "lokalen" Imperfektionen" am Ersatzstab in Abhängigkeit von dessen Knicklänge.
gruß dvog