THEMA:

Hallo Kollegen,
brauche Eure Meinung zur Ansatz der Windlasten einer geschlossene Halle 15,0 x 40 m an der eine Überdachung 20 x 40 m an der Längseite anschließt.
Es geht um der Ansatz der Windlasten für die Hallenlängswand an der Seite der Überdachung.
Ich würde die Windlasten für Wind in Hallenquerichtung so ansetzen:
q*(cpi + cpe,10), wobei der cpi Wert der Überdachung würde ich wie für eine 3 seitig offenes Gebäude annehmen oder kann hier für die Wand das cpi Wert entfallen?
Danke für Eure Antworten. Gruß. Francisco.

Hallo Foma,
so würde ich vorgehen.

a)
Ist die Überdachung als Verbreiterung der geschlossenen Halle (Dach geht in eins über)und beide Konstruktionen sind verbunden. Dann würde ich die Überdachung wie ein aufgeständertes Schleppdach betrachten.

Dann würde ich die Windlasten auf die Wände nach der Geometrie der geschlossenen Halle (15x40) ermitteln und aufsetzen. Das Dach wird mit der gesamten Geometrie (35x40) ermittelt und aufgesetzt.
Zusätzlich:
Wenn der Wind auf die offene Längswand "hustet" dann bekommt das Dach zusätzlich die abhebende Last aus Wandbereich D. Bei entgegengesetztem Windangriff bekommt das Dach zusätzlich den Wandbereich E als Auflast.

Wenn der Wind längs zur Überdachung angreift würde ich hier nur die Sog- bzw. Drucklasten aus Dach ansetzen. Je nach Lastgröße ist noch Wind auf Profile und Windreibung auf Dach zu überlegen.


b)
Wenn beide Bauwerke getrennt aufgebaut werden, muss auch jedes Bauwerk für sich betrachtet werden und als gesamtes, da ja evtl. eins von beiden abgerissen wird. Das ungünstige ist anzunehmen.


Viel Spaß weiterhin.
Gruß
Christian

Hallo Christian,
erstmal vielen dank für Deine ausführliche Antwort.
Die Überdachung ist eine Verbreitung der geschlossenen Halle (Dach geht in eins über) und beide Kontruktionen sind verbunden und als ein Bauteil anzusehen.

Leider kommt Deine Antwort etwas spät. Habe die Windlasten auf die Wände nach der Geometrie der geschlossenen Halle und fürs Dach mit der gesamten Geometrie (35x40)so wie du es beschrieben hast ermittelt und aufgesetzt, habe allerdings noch einen Innendruck für die Wände an der Seite der Überdachung von +0,6 bzw -0,6 aufgeschlagen je nachdem ob der Wind von der Seite der Überdachung oder rechts von der Seite der geschlossene Längswand der Halle weht.
Meine Gedaken ein Innendruck auf die Längswand an der Seite der Überdachung anzusetzen war, weil ich der linke Teil (Überdachung) wie ein 3 seitiges Gebäude angesehen habe.

Wenn ich aber deinen Ansatz, die Überdachung wie ein Schleppdach anzusehen, finde ich es logisch den Innendruck nicht weiter anzusetzen und nur für das Dach zusätzlich den Druck oder Sog des Bereiches D bzw. E der Wand aufzuschlagen.

In meinem Fall war zum Glück für die Bemessung der Stahlkonstruktion das außergewöhnliche LF mit Schnee in NDT maßgebend, also sind die erhöhte Windlasten die ich angesetzt habe, eher für die Bemessung der Fundamente maßgebend.
Werde in Zukunft, wenn kein anderer Kollege nicht andere plausiblen Vorschlag hat die Windlasten nach Deinen Vorschlag ansetzen.

Gruß und nochmals vielen Dank.
Foma.

Hallo Foma,

bei meinen Ansätzen gab es noch keine negativen Rückmeldungen von Prüfern (positive allerdings auch noch nie )

Für die max Auflast ist Nordd. TE maßgebend, allerdings für die max. Abhebenden Lasten würde der Wind auf deine Überdachung mit dem Ansatz aus Bereich D maßgebend werden. Für die Stützenverankerung wichtig.

Freut mich dir geholfen zu haben.

Gruß
Christian