THEMA:

Hallo und guten Tag,

vielen Dank für die Ausführungen, auch an die anderen Beteiligten.

Der vor Ort Termin brachte nunmehr etwas Licht ins Dunkel.

Das Fundament ist als exzentrisches Streifenfundament hergestellt. So ähnlich (ohne Schalstein, aber mit gelichem geplanten Wandaufbau) wie galapeter97 es in einem Beitrag aus 2010 bereits einmal beschrieben hat, die Skizze füge ich bei.

Dazu gibt es aber zwei Abweichungen, es ist nicht fest mit der Sohle durch Bewehrung verbunden und leider liegt die Untersohlendämmung tatsächlich auf dem Fundament auf. Durch den vor Ort Termin mit unserem Bauingenieur und dem Bauleiter haben sich folgende Erkenntnisse ergeben:
- Das Streifenfundament ist im Durchschnitt 70 cm tief, Beweis durch Fotos mit Zollstock liegt vor.
- Das Streifenfundament hat die notwendige Bewehrung gem. Statik, Korb, 45 cm hoch mit 4 x 12 mm Stahl und Korbgeflecht ebenfalls 12 mm.
- Die außen gemessenen größeren Fundamentbreiten ergeben sich aus Erdschalungsfehlern die zu Betonausbrüchen geführt haben, in knapp 20 cm Tiefe ist wieder die
normale Breite hergestellt.
- Die Sohle liegt durchgängig mind. 17.5 cm auf den Streifenfundamenten, was der Dicke des PB Steins entspricht.
- Die Sohle ist mit der gem. Statik vorgesehenen Bewehrung Q188 A Matten, unter tragenden Wänden eine Mattenlage unten und eine Mattenlage oben, versehen.
Beweis durch Fotos liegt vor.
Es gibt jetzt zwei Aspekte die durch den beauftragten Statiker geklärt werden müssen. Die Sohle hat tatsächlich statt der 15 cm nur 14 - 14,5 cm Dicke und anhand der Lieferpapiere ist die Druckfestigkeit der Perimeter Dämmung (Styrodur ähnlich - denn Styrodur ist der geschützte Begriff von BASF)zu überprüfen und hinsichtlich der Auflage Kraft, das dürften wohl die H-Kräfte sein, ist in der Statik ein Wert von 53 kN/m angegeben. Das wird jetzt geprüft. Alles andere ist geklärt. Die Höhe wird durch drei Reihen Fundamentziegel, Wasserdicht, mit entsprechenden Abdichtungen (Z-Folie - geklebt)hergestellt. Die Anmerkungen mit den weiteren Umgebungsbedingungen sind ebenfalls geklärt. Der Boden ist bis ca. 150 cm vom Fundament entfernt ganz sicher vollständig an-organisch, also Sand/Kies und mit einer 700er Rüttelplatte im gesamten Fundament und Sohlenbereich plus 150 cm in alle Richtungen verdichtet.

Aus meiner "laienhaften" Sicht, jedoch durchaus auch mit wohlwollenden Aussagen unseres Ingenieurs, scheint somit wirklich alles ok, sofern denn die Perimeterdämmung die berechneten Lasten tragen darf und die Sohlendicke ebenfalls statisch als unbedenklich gesehen wird.

Danke für die vielen hilfreichen Hinweise, sie haben sehr geholfen die richtigen Fragen zu stellen und damit "den Finger in die Wunde" zu legen. Sollten noch erhebliche Bedenken bestehen, dann würde ich mich über eine entsprechende Formulierung freuen, denn eines habe ich gelernt, drei Bauingenieure - vier Varianten über die Möglichkeiten der Herstellung.

Ein freundliches und dankbares Tschüss aus dem hohen Norden

Rossi2912

P.S.: Ich kann es mit nicht verkneifen - an die "Kollegen" aus Österreich, erst lesen - dann kommentieren, möglichst sachlich um dem gewollten Zweck und den vielen ehrenamtlichen Helfern des Forums angemessen und mit Respekt zu begegnen.

Hallo,
na dann viel Erfolg.
Auch wenn das Streifenfundament exzentrisch ausgeführt wurde, ist es auch exzentrisch gerechnet ?
Ohne Anbindung. Das ist doch der Knackpunkt

so wie ich es verstanden habe ist doch die Bodenplatte als
elastisch gebettete Platte gerechnet. Da muss es doch auch ohne
Streifenfundament gehen....? Allerdings 14-15cm und ne Q188 ist schon
echt sportlich...

Hallo und guten Morgen,

....würde die Ausführung der Fundament-Schnitt-Skizze entsprechen, würde ich mich nicht nochmals räuspern, obwohl auch diese Art eine Zentrierung zu erreichen mit viel Optimismus verbunden ist, denn die Aktivierung des passiven Erddruckes, und den braucht man hier, damit es funktioniert, bringt immer Verformungen mit sich... das sei nicht vergessen.

In Ordnung ist anders, machen Sie sich nichts vor. Die biegesteife Verbindung zwischen Fundament und Bodenplatte ist keinesfalls gegeben, wie auch? es fehlt der verbindende, stehende Steckbügel von OK-Bodenplatte nach unten. Darüber hinaus ist hier Styrodingsda anstelle des Betons, und somit auch keine Zentrierung des Streifenfundamentes gegeben. Wenn also die Zentrierung nicht gegeben ist, gibt es Spitzen in der Bodenpressung, ich denke, das kann man aber noch nachweisen.

Aber, was ist denn mit der ankommenden Wandlast, die steht auf dem Plattenrand, darunter ist alles weich, was passiert hier mit dem Boden-Plättchen ?
Das hat Folgen, hier muss nachgebessert werden, wie ich das einschätze, kann die Platte das nicht, oder ist die etwas dafür berechnet, ich denke NEIN.
Das sollten Sie mit Ihrem Ingenieur vor Ort klären, Augen zu und durch ist hier nicht hilfreich

meint galapeter97

Guten Tag und hallo,

galapeter97 vielen Dank für die sachlichen und kritischen Anmerkungen. Ich habe diese gleich neutralisiert weitergegeben, zwecks Prüfung und Stellungnahme.

Der von mir hinzugerufene Ingenieur hatte dazu eine etwas leidenschaftslosere Haltung. Fing auch in der Diskussion an über das Dach, als Pfettendach ausgelegt, zu diskutieren. Ja die Statik beginnt im Dach und ein Pfettendach ist aufwändiger in der Herstellung, aber der Statiker hat es wohl so gerechnet damit die Solarzellen auch drauf können. Zum Schluss raus war die Meinung, wenn die Perimeterdämmung für die Traglasten ausgelegt sei, dann sei wohl alles ok.

Es sei noch angemerkt, wir bauen ein EFH, 1,5 geschossig, Satteldach, verklinkert, 9,25 x 11,75 m Außenmaß. Wandaufbau PB 17,5 cm PP4 0,50, Dämmung 16,0 cm, 11,5 cm Verblend. Betondrempel 90 cm hoch.

Nun ja, ich habe die Statik vorliegen, zu Hause, könnte Sie am Abend oder späten Nachmittag zur Verfügung stellen, würde sie aber ungerne für die Allgemeinheit uploaden.

Sofern Sie sich die Mühe machen würden einmal einen Blick drauf zu werfen, lassen Sie es mich wissen, ich wäre dankbar.

Es grüßt

rossi2912

Hallo,

sollen da wirklich die Eigenlasten aus Mauerwerk und Zwischendecke über eine Dämmschicht übertragen werden???? Da sind ja auch hohe Lastkonzentrationen an Sturzauflagern dabei.

Macht man das heute so?

Soll das 100Jahre halten, ohne dass die Dämmung eindrückt???? Unglaublich!