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Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 03 Mai 2012 20:17 #40854

E.H. schrieb:

Kommt denn mal irgendwann Biegeknicken als maßgeblich heraus wenn ich N+M hab?

Hab mal mit einem Programm rumgespielt und ich bekomme immer BDK als Eigenform (Verformung in schwache Achse und Verdrehung) heraus sobald auch nur ein "Hauch" an Momentenbelastung drin ist.

Das ist ja klar. Würden beide Flansche um den gleichen Betrag seitlich ausweichen (Verdrehung=0) hätte man in beiden Flanschen die gleichen Spannungen und es würde sich fälschlicherweise My zu Null ergeben..

Die Frage ist, ob man bei Stabilitätsproblemen immer gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen muss.
Erfahrene Leute tun das nicht, sondern ersetzen bei überwiegenden N-Beanspruchung den BDK-Nachweises durch einen vereinfachten Knicknachweis für die schwache Achse (z.B. durch eine gewisse Erhöhung der Normalkraft).

Interessant ist das einerseits für schnnelle Überschlagsrechnungen, oder wenn man z.B. einen Rahmen nach Th. II.O. (ohne BDK) gerechnet hat und nun entscheiden muss, ob und welche BDK-Nachweise zusätzlich geführt werden müssen.

Hat man ein Programm, das alles kann, erübrigt sich die Frage, sofern man bei dem vielen Papier dann noch den Überblick behält.

Mit Gruß
E.S.

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Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 05 Mai 2012 12:43 #40868

Also im Prinzip kommt immer BDK als Eigenform raus wenn ich N+M hab ? Wie gesagt wenn ich N auf 99% von Nki setz und dazu noch 0,00000000001 kNcm als Moment ansetz hab ich in den Programmen halt immer direkt BDK als Eigenform (auch wenn die Verdrehung natürlich jetzt extrem gering ist) ?
(Dabei zeigen sowohl die Tabellen als auch die Visualisierung BDK an)


Muss ich in so einen Fall dann den Freiheitsgrad "Theta" sperren um die maßgebende Belastung als Biegeknicken rauszubekommen?

Mir gehts im Prinzip neben dem Verständnis darum, dass ich auch weiß welche Imperfektion ich anzusetzen habe, wenn ich mit THIIO rechnen will.
Denn z.B. in der 18800 ist ja die Imperfektion für BDK halt mit dem Faktor 0,5 kleiner als beim BK... (im EC NA ja nur noch für einen bestimmen Bereich von 0,7-1,3 lambda_quer). Gelernt hab ich das damals immer affin zur Eigenform wird die Imperfektion angesetzt...

Also wie man ein meinem Beispiel (viel N, ganz ganz wenig M) sieht, führt die Imperfektion für BK zu einer höheren Auslaustung.
Man kann also der Eigenform nicht immer trauen ?

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Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 06 Mai 2012 09:48 #40869

Hallo,

Zum EC kann ich nichts sagen, den habe ich (noch) nicht. Ich werde demnächst die Piraten wählen, die dann hoffentlich dafür sorgen werden, dass alle gesetzesähnlichen Vorschriften wieder frei kopiert werden dürfen (wie zu Zeiten, als Normen noch in Gesetzestexten veröffentlicht wurden).

In der 18800 sind die BDK-Nachweise höchst unvollkommen. Man erkennt es schon daran, dass in den Nachweisen planmäßige Torsion ausgeschlossen ist (siehe z.B. El. (320)). Weiterhin kennt die Norm keine Vorverformungen für Verdrillungen; sie erwartet deshalb von uns nicht, dass wir eine Verzweigungslast unter Einbeziehung der Kopplung (v,w) ↔ theta ermitteln können. Auch enthält die in der Norm genannte Th.II.O. diese Kopplung nicht.

Zu einzelnen Fragen:
Die Vorverformungen müssen nicht affin zur Eigenform sein, denn das wäre z.Zt. noch eine praxisfremde Forderung. Es muss nur sichergestellt sein, dass die Vorverformung eine Komponente im Sinne der maßgebenden Eigenform hat. Ob dies durch Ansatz einer Störlast oder durch eine genäherte Vorverformung erreicht wird, ist nebensächlich. Auch ist die Größe der Vorverformung zweitrangig.

Warum beim BDK-Nachweis der Faktor 0.5 gewählt wurde, wissen nur die Vorschriftenmacher, dahinter steckt kein Naturgesetz.
Vielleicht kann man es sich so erklären:
Im Element (320) bzw. Gl. (27) ist für My das Moment nach Th.II.O. einzusetzen (sofern Th.II.O. zu berücksichtigen ist). Dieses My_II wird nun zusätzlich durch einen Faktor kapp_M dividiert. Unterm Strich hat man also 2 Vorverformungen berücksichtigt, eine bei My_II und eine bei kappa_M.

Hat man ein Programm, das nach Th.-II.O unter Einbeziehung der Kopplung (v,w) ↔ theta rechnen kann (ihr habt das offensichtlich), dann sollte man natürlich den Faktor 1.0 und nicht 0.5 wählen, weil man dann ja nicht mehr auf El.(320) zurückgreifen muss.

Mit Gruß
E.S.

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