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Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 03 Mai 2012 08:30 #40834

Hallo,

meine Theoretische Ausbildung ist etwas her und daher stellte ich mit just diese Frage:

in der DIN 18800 gab es ja noch für das Ersatzstabverfahren einen Biegeknicknachweis mit Momentenbelastung. Im Eurocode gibt es jetzt nur noch einen Nachweis für die kombinierte Belastung. Ich muss also im EC3 bei gemischter Belastung nicht mehr einzeln BK und BDK untersuchen sondern quasi direkt (mit den beiden Formeln und ky, kz, etc..) Über die praxistauglichkeit brauchen wir hier nicht sprechen... hehe.

Ich hab mich in diesem Zusammenhang gefragt ob es überhaupt den Fall gibt, in dem Biegeknicken relevant wird wenn ich N- und M-Kräfte hab. Ist das nicht quasi immer BDK ? Wofür war dann die alte DIN-Formel ?

Gruß
EH

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Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 03 Mai 2012 10:44 #40837

Streng genommen sind beide Nachweise zu führen, um zu überprüfen was maßgebend ist.
Theoretisch wäre noch 'Drillknicken' zu untersuchen ... das ist ein Verdrillen (gegenseitiges Ausweichen der Gurte) bei reiner Normalkraftbelastung ... kommt aber in der Praxis kaum vor... wäre zB bei sehr schlanken Querschnitten möglich (IPE500 nur auf Druck oder sowas)

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Letzte Änderung: von cebudom.

Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 03 Mai 2012 10:49 #40838

Hallo,

das ist historisch bedingt.
Als der Betonkalander noch das DIN-A5-Format hatte, ca. 3 cm dick war und fast alles enthielt was man so brauchte (Stahl- und Spannbeton, Stahl, Holz, Mauerwerk, Grundbau, ...) kannte der normale Bauingenieur nur 2 Stabilitätsfälle bzw. Eigenformen: Knicken und Kippen.
Knicken wurde untersucht für Druck und Biegedruck, Kippen bei reiner Biegung. Die dritte wichtige Eigenform - das Drillknicken - wurde meistens schon verdrängt.

Für diese klassischen Stabilitätsfälle gab es vereinfachte Nachweise. Weitergehende Nachweise konnte man dem normalen Feld-, Wald- und Wieseningenieur (der mit dem Rechenschieber auskommen musste) nicht zumuten, sonst wäre er verhungert. Zweifelsfälle wurden konstruktiv oder durch grobe Näherungsrechnungen (Kippen = Knicken des isolierten Druckgurtes) gelöst.

Der Rechenschieber wurde durch den Computer ersetzt, der kann in ganz wenigen Sekunden ein Gleichungssystem mit 100 Unbekannten lösen. Deshalb kann man heute die Nachweise beliebig erweitern (und aufblähen wie man will).

Trotzdem ist es gut, wenn die Ingenieure ein Gefühl für die klassischen Stabilitätsfälle entwickeln. Mindestens in den Lehrbüchern sollte man sie wiederfinden. Ob es noch sinnvoll ist, Abgrenzungskriterien und Einzelnachweise für Knicken, Kippen (Biegedrillen), Drillknicken und Biegedrillknicken in die Normen aufzunehmen oder besser einen generellen Nachweis (der alle Fälle abdecken kann), ist eine andere Frage.
Im Prinzip könnten die Normen auch den programmierten Lösungsalgorithmus für die 100 Unbekannten mitliefern, jedenfalls bei den vorliegenden Preisen für die Normen.

Mit Gruß
E.S.

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Letzte Änderung: von prostab.

Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 03 Mai 2012 11:02 #40839

Kommt denn mal irgendwann Biegeknicken als maßgeblich heraus wenn ich N+M hab?

Hab mal mit einem Programm rumgespielt und ich bekomme immer BDK als Eigenform (Verformung in schwache Achse und Verdrehung) heraus sobald auch nur ein "Hauch" an Momentenbelastung drin ist.

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Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 03 Mai 2012 13:43 #40842

Hab mal mit einem Programm rumgespielt und ich bekomme immer BDK als Eigenform (Verformung in schwache Achse und Verdrehung) heraus sobald auch nur ein "Hauch" an Momentenbelastung drin ist.
Aufpassen! Manche Programme, zeigen bei der Visualisierung automatisch die BDK-Figur an obwohl die Verdrillung Null ist dh. er zeigt Verschiebung+Verdrillung in 3D an, aber zB in den Tabellen wird Verschiebung angezeigt aber Verdrillung Theta=Null

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Aw: Biegeknicken mit Moment in der DIN 18800 03 Mai 2012 15:41 #40844

Hallo,

Natürlich gibt es Fälle, wo Knicken maßgebend wird und nicht das BGDK.

Du denkst nur an normale Pendelstützen. Aber es gibt ja auch andere Lagerungsbedingungen an den Stabenden oder zusätzliche Drehfesseln.

Z. B. eine in schwacher Achse bis zur halben Höhe ausgemauerte Kragstütze. ;)

Gruß Gustav :)
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Letzte Änderung: von GustavGans.
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