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Gebrauchsklassen im Holzbau 22 Feb 2012 12:59 #40027

Moin Kollegen,
Im Holzbau/ Holzschutz erfolgt die Zuordnung von Holzkonstruktionen je nach Gefährdung seit kurzem in Gebrauchsklassen 1-5 nach DIN EN 335.

meine Frage hierzu:
Eine wetterbeanspruchte Fachwerkfassade (Hölzer sichtig/ nicht verdeckt) würde danach der Gebrauchsklasse 3 zugeordnet werden.
Das Fachwerkhaus soll aber auf Grund seiner Historie wieder einen Putz erhalten, ist also nicht mehr direkt Schlagregenbeansprucht (das ist gut) jedoch wird eine Austrocknung der Hölzer durch Putz verlangsamt (das ist schlecht).
Nach meiner Auffassung müsste dann sogar eine Zuordnung in Gebrauchsklasse 4 vorgenommen werden, da es zu dieser Klasse heißt "... auch bei Ummantelung". Den Putz würde ich als Ummantelung ansehen welcher die Austrocknung verlangsamt und somit die Hölzer länger Feuchte bekommen.

Bei einer Betrachtung mit den älteren Gefährdungsklassen nach DIN 68800 Teil 3 ist die Fachwerkfassade in Gefährdungsklasse 3 einzustufen (Holz, das der Witterung ausgesetzt ist, aber ohne Erdkontakt), eine Einstufung in die Gefährdungsklasse 4 ist m. E. nicht erforderlich, da das Holz nicht ständiger starker Befeuchtung ausgesetzt ist.

Ist meine Betrachtung mit der Höherstufung in Gebrauchsklasse 4 zu streng oder gerechtfertigt?
Wie ist Eure Meinung hierzu?

Harry

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Aw: Gebrauchsklassen im Holzbau 22 Feb 2012 17:47 #40034

Also ich muß zugeben, dass ich mit der neuen Norm nicht so gut auskenne, dafür aber die alte.
Ich glaube nicht, dass Du in GK 4 gehen mußt. Es ist eher die Frage, ob es überhaupt geht.
Gerade bei Fachwerkbauten ist es sehr gefährlich eine Fassade nachträglich davor zu setzen. Mir sind persönlich Fachwerkgebäude bekannt, wo das Fachwerk, was schon Jahrhunderte überdauert hat, in kürzester Zeit vergammelt ist.

Wenn Du mit einem mineralischen Putz (ich kenne mich mit Putz nicht aus) direkt drauf gehst, könnte ich mir vorstellen, dass es geht. Bei einen Verbundsystem mit Styro o.ä., würde ich dringend abraten. Putzsysteme mit Holzfaserdämmplatte (Consieco, Inthermo usw) könnten gehen. Gerade die zuletzt genannten Hersteller haben sehr viel Erfahrung mit soetwas, da sie aus dem Holzbau kommen. Wenn Du deren techn Berater fragst, dann bekommst Du meist auch eine gute Antwort.
Bei den Beratern der Styro-System geht es nach meiner persönlichen Meinung und Erfahrung!! eher ums Verkaufen.

Gruss Jens

Wie soll der Aufbau aussehen?

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Letzte Änderung: von Jens01.

Aw: Gebrauchsklassen im Holzbau 23 Feb 2012 08:19 #40055

Danke Jens für die Antwort.

Hier der Aufbau:
Entfernung der alten Gefache, Sanierung bzw. Austausch von Hölzern.
Auf der Innenseite (Raumseite) HWL-Platte als verlorene Schalung für die neuen Ausfachungen und als Putzträger für den Innenputz.
Die Gefache werden mit einem Fachwerkmörtel der speziell für solche Aufgaben entwickelt wurde von außen mit Putzmaschine wieder gefüllt. Der Mörtel hat auch wärmedämmende Eigenschaften.
Wir haben in der Vergangenheit mit einem solchen System von Bayosan gute Erfahrungen gemacht.
Bei diesem Haus wird nun noch ein Außenputz aufgetragen. Mir wär eine nach außen sichtige Holzkonstruktion auch lieber, damit Feuchte schnell wieder abtrocknen kann, aber das Haus steht unter Denkmalschutz und daher kommt der Außenputz.
Es soll ein Putz auf mineralischer Basis aufgetragen werden.
Verkleidungen/ Wärmedämmsysteme mit denen ein Feuchtetransport behindert/ verlangsamt wird kommen ganz klar nicht zum Einsatz.

Harry

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Aw: Gebrauchsklassen im Holzbau 23 Feb 2012 11:01 #40064

Hi Harry_cb ,
ich würde das in GK 2 einstufen.
Laut Definition zugelassen für Aussenbauteile ohne direkten Wasserkontakt,sowie für Innenbauteile mit bis zu 70% Luftfeuchte.

Gruß

Jupp

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Aw: Gebrauchsklassen im Holzbau 23 Feb 2012 11:12 #40065

Ich gehe mal davon aus, dass das Fachwerk Eiche ist. Dann würde ich die Konstruktion mit keinem chemischen Holzschutz behandeln. Wahrscheinlich fällt das schon in GK0 oder GK1.
Aufpassen muß man halt auf Taupunkte, Wärmebrücken, Wasser von außen.
Diffusionsoffene Bauweise ist wichtig, ggf Tauwassernachweis.
Aufpassen muß man auch auf Schwellen wegen Feuchtigkeit von unten. Schwellen sind meist GK2, was mit Eiche auch ohne chem. Holzschutz gehen sollte.
HWL-Platten sind natürlich Top, wenn sie keine Verbundplatten sind.

Gruss Jens

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Aw: Gebrauchsklassen im Holzbau 23 Feb 2012 11:17 #40066

ich würde das in GK 2 einstufen.

Wenn es wirklich GK2 ist, dann müßte Eiche aber aufgrund der Resistenzklasse ohne chem. Holzschutz auskommen.

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